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Zentral-Dombauverein <Köln> [Editor]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1860 (Nr. 179-190)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1806#0024
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Lieser Herrlichkett fich entsalte» z» sehe». Aber gsrade disser Gedanke weckt
eins wehmnthige Erinnerung an die bereits heimgegssgenea Freusde und
Gefinnungs Geaoffen, die mit uns vereint das Wsrk begonnen und gepflegt
haben.

„Auch der Vorstand hstte km vsrgaagenen Jahre wiederum derr Berlust
zweier Mitglieder zu beklagen; der rafchs Hintritt des Herrn Justtzralh-s
Hardung, der s-inem Derufe mit Treue und Wärme oblag, bat seiue
Freusde usd Vekannten tief bctrübt, und die Trauerkunde vom Tode des
Herrn Grafen von FürAenbergStammhsim. der mii dem Adel der
Geburt den Adel der Gestnnung vereinigte, hat auch in weiteren Kreisen eine
schmsrzliche EmpsinLung hervorgeruftn.

„Bewahren wir Len Geschisdenen, die fich um unseren Dombau verdient
gewacht haben, ein liebevolleS Andenken!

„Wenden wir unssre Gedruken noch eiamal zum Doms. Der Meister,
dessen Wsrt stslS Wshrheit war, kündigt uns an, daß er, wenn die Bethsi-
ligung nicht erlahmt, die regelmäßigen Beiträge fich auf der bisherigen Hshe
erhalten, binnen zwei Jahren dte Ktrche, mit Ausschluß dar beiden Haupt-
thürme, fertig ßrllen werde. DieseS Versprechen beruht ader gleichzsitig auf
der Boraussetzung, daß die Kosten der Eindsckung des Daches und Mittel-
thurmeS mit setnen Ornamenten, die fich «uf etwa 36,000 Thlr. belaufen,
im Wege außerordentlicher Anstrengung noch im Laufe dieseS Jahres beschafft
werden können, uno Laß die regeimäßtgcn Jahres-Bciträge dafür nicht an-
gegriffen rmd verwandt zu werden brauchen. Der Meister schildert eS dabei als
eiae Rothwendigkeit, daß die Stndcckung rasch erfolge und noch vor dem
W.nter beendtgt fti, nicht alletn zum Gchutze dss DschstuhlS und Gebäudes,
sondern auch zur Entfernung dsr Gefahr, die in dem hohen Baugerüste ltegt,
da« zur Eindeckuag des Mittelthurmss noch benutzt werden muß, der Näffe
und den Stürmsn LeS Winters aber »tcht ausgesetzt bleiben darf.

„Die Befriedigung Lieses momentauen Bedürfniffes ist cin neuer Probe-
stein fär die Opferwilligkeit der Dombau'Freunde, die fich noch immer bewährt
hat. Dis Ausficht, die Ktiche in so naher Zsit vollendet zu sehen, tst sür jedeu
Brreiag.Gensffen ein so mächtiger Hcdel zu einem besonderen Opfer, fie bietct
eisen so reichrn Ersatz, daß eS kaum einer anderen Mahnung, einer Erin-
nerung au das, waS wir gelobt haben, und aufs Rene zu geloben hier ver-
sammelt find, bedürfen wird.

„W-lch ein Opftrmuth lag vsr 18 Jahren in dem Gelübde, treu zusam-
men zu stehen und za wirkeu sür den Fortbau des DomeS, bis der lktzie
Meißelschlaz an demselben vsrhalle!

„Und heuts? Nach zwei Jahren vereinigen wir uuS zum Daskopser in dsr
ganz vollendetsn Kirche. Und nur die beiden Thürme weiden noch zur Mit-
hülfe ausfordern, und an ihnen werden die Kinder das Gelübde der Väter
erfüllen, denen es uicht beschieden ist, die Bollendung des Domes zu erleben.
Also vorwärts, tn Eintracht nnd Ausdauer bis zur Vollendung!"

Der Präsident ersnchi hierauf den Secretär des Vorstandes, Herrn
v. Vosen, um Verlesung Les RechenschaftS-Bertchtes.

Rechenschafts-Bericht

für das Veremsjahr 1859—60.

Jm Verlaufe des Bereinsjahres 1859—60 hat der Domban-Verein ohne
Aenderung seiner Einrichtungen und Hülstmittel still sortzuführen getrachtet,
waS günstigere Zeiten deS allgemeinen FriedenS begrüudet und in Gang ge-
setzt haben. Die Tntwicklung der Zeitereigniffs ist nicht shne allen Etnfiuß
auf nnsere deS Frtedens so sehr bedürsiiaen Bestrebungen geblieben; bei Be-
urtheilung des Wirkens des Bereins mrß man denselben daher Rechnung
tragen, und von einem Bereinsjahre, welches unter fortwährenden Besorg-
niffen abgelauftn ist, darf man »icht daS gleiche Ergebntß erwarten, wie tn
ruhigsn Zeiten allgsmeinen Friedens. Dei dilliger Würdigung dieser Umstände
wird das abgelanfene Jahr in seinea Ergebntffen tmmerhin den BeweiS lte-
feru, daß das Dombau Uniernehmen keiu dloßes Anfflackern einer kurzen Be>
geisterung war, sondern fich eines dauerriden und festen NachhalteS erfreut,
wie er der Natur jener Qnellen entspricht. anS welchen dieseS Unternehmen
eutsp ang, der Reli iofität nämlich, dem Patriotismus und der Ltebe zur
Hsiltgen Kunst. — Die lleberficht deffsn, waS Jhnen bereits in den cinzelnen
Bertchien des Domblattes von den aufgebrachten Gaben bekannt gemacht
wurde, wtrd, in dcm gegenwärtigen Rechenschafts-Berichte zusammengefiellt,
die Ueberzeugnsg begriinden, daß die nunwehr fast achtzehnjährige Dauer
der VererusthLtigkeit dte ursprüngliche Begeisterung nicht adgeschwächt hat.
Nach hsrgedrachrsr Weise theilcn wir in diefer Neberficht die Einnahmen des
Vereins in ordcnlliche und außerordeutlichs Gaben, wte fis die einzslnen
Einnahwcquellen aufweisen. Demgemäß stellen fich die Einnahmen im Laufe
unfsres Vereinsjahres, wle folgt:

Sammlungen in den Pfarrbezirken.

FLr das Bereinsjahr 1859 haben die Etnsammlungen der gewshnlichen
Jahresbeiträge in den Pfarrbezirken von Köln und Dsutz brs jetzt 6801 Thlr.

2 Sgr. 10 Pf. ausgebracht. (Gsgcn 6860 Thlr. 1 Sgr. S Pf. tn 1858)

Bon den tn Köln bestehenden Nsbcn-Vereinen zaylte Ler erste gesellige
8 Thlr., der brüderltche 7 Thlr.

Ausierordentlichc Beitragszahlungen

A» besonderen Betlrägen und Geschenken stnd von VereinS Mitgliedern
und Dombau-Freunden uachstehende Zahlungen erfolgt:

Vsn etnem VereinS-Mttgltede aus Köln mtt dem Motto: „Nit nohgeloße"
25 Thlr. B?n Hsrrn H. M. Schippers zu Falkcnburg 25 Thlr. Von Herrn
Domcapitular und Schulinspector 0. Drotx aus dem Debit setner Schrtft:
„Gebete und Gesänge beim Empfange des hetligen Sacramentes der Fir-
mullg", ferner 82 Thlr. 24 Sgr. Fernerer Erlös aus der Bersteigerung der
vom A. Schaaffhaussn'schen Bank Bereine geschenkten Oelgemälde^) 32 Thlr.
18 Sgr. Bon Herro M. DuMont-Schauderg der Brutto Ertrsg des Etnzel-
Debits aufS Köiner Domblatt 26 Thlr. Lon Herrn Demems-Decorte, Pa-
pierfabricant zu St. Quibert bei Brüffel. 100 FrS. — 26 Thlr. 20 Sgr.
Vsn etnem Ungenannten 100 Thlr. An Zengengebühren 19 Thlr. 12 Sgr.
Von Berschiedenen 19 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf.

Mit den im Jahre 1856 erlis'ten 246 Th!r. 15 Sgr. hat die Versteige»
gerung sämmtlicher Gemälde für die Dombaucaff- einen Erträg gsliefert
von 279 Thlr. 3 Sgr.

Anouyme Gesellschafte«.

Vsn den anonpmen Gesevschasten baden gezahlt: die Kölu-Mtndener
Eisenbaho-Gesellschaft 4000 Tblr.; die LSluische Feuer>Berficherungs-Gesell-
schaft „Colonia" :>. an regelmsßigen Prämien-Anthsilen 703 Thlr., b. als
außerordentlichen Beitrag 2000 Thlr, zusammen 2703 TZlr.; der A. Schaaff-
hausen'sche Bank-Veretn 1000 Thlr.; die RhcinisSe Eisenbahn-Gesellschaft 10l 0
Thlr.; die Kölntsche Dampsschtfffahrts-Gesellschaft 1000 Thlr.; dte Lölnische
Ledens-LerficheruuflS-Geseüschaft „Toncordia" 1000 Thlr.; die Jmxcrial-
Continental-Gas Affociation in London 1000 Thlr.; die Aachener uud Mün-
chener Feuer'Berficherungs-Gesellschast 300 Thlr. (im Gauzen 12,003 Thlr.)

Fremdcn-Collecte im Dom.

Die Fremden-Eollecte im Dom hat ncüo ausgsdracht 1564 Thlr 4 Sgr.
2 Pf., wonach fiS der Gesammt-Ertrag Lieser ftit Juli 1853 geöffneten Ein-
nahmrqnelle auf 12,221 Thlr. 15 Sgr. 1 Pf. stellt.

Testamente.

Zum Fortbau deS Domss wuroen ferner folgende Legate vermacht: von
Hsrrn Caplan Fuhrmann au« Beeck 25 TZlr.; von Frl. TZsrese Schneider
auS Köln 100 Thlr.; Jahresreute aus dsm Bermächtntffe des verstorbenen
NotarS Offermann 100 Thlr.

Ausstellnngen.

Die Kuustausstellung für Rheinland und Wesifalen in Düsseldorf hat
wiederum diei Tages-Einnahmen im Betrage von 22 Thlr. 20 Sgr. der
Dombau-Saffe überwiesen.

Ausivärttge Mitgktedcr.

Von den anßerhslb Kölns wornsnden. unmittelbar dem Cenjral.Verei»
angehörer.den Mitgliedern find an Jahres'Beiträgen gezahlt worden 809 Lhlr.
2? Ggr. 6 Ps. (incl. 500 Thlr. aus dem Jahres-Beitrage Sr. Durchlaucht
deS Herzogs Prosper Ludwig >on Arenberg » 1000 Thlr.; 100 Th!r. von
Sr. Köuigl. Hoheit dem Großherzogs voa Meckleriburg-Schrvertn, und 100
Thlr. vom Herrn Director G. W. Droiy in Gent.

Sammlungcn in den anewärtigen Pfarreieu.

Durch veranstaltete Sammtuugen SeitenS der betreff-nden Herren Pfarer
sind in den Pfarrgemetnden Schledusch, Steele, Norff, Hitdorf, Edern, Rie-
derzisr, Därboslar, Rondorf, Oberpleis, Rellinghansen und Ormont überhaupt
87 Thlr. 18 Sgr. ausgekommen.

Hülfs-Dereine.

Von den mtt dem Centrsl-Veretne in Verbi .dung stehenden HnlfS Iereinen
find an Beiträgen abgelieferi wordev:

vom Bereine Aasen 74„25,—, Andernach 12,25,—, Barmen a. d. Roer
18„IS„—, BenSberg 43,25,—, Bcnn 109, Borken 55, Lrauweiler 14.10„—,
Brühl 50, Burtschetd (Dekanat) 15, Codlenz 132„2„—, Coesfeld 25,,— ,—,
Dormagen 44.—„—, Düren (Dckanat) 34„—, Düffeldorf 127,—.—,
Erfürt17„—,Erp 15.28.—, Eipel (Lekanat) 15„—„—, Effen 32„17.—,
Eupen 18.—,,—, Euskirchen 38,10,,—, Fre.-Hen 19,—, Teileakirchen
77„-„S.—,B-Sladbach 5„I7„6,Grevenbroich 13.20,,—.HeinSberg 39.-,,-,
Hohenbudberg-CaldenhausenSThlr„Ho!zweiler20„—, Jmme»do:f20,10,—
Jmmerath23„I0,—, Jüllch 7S„12,1, Kerpen 75,11.6, Lepenberg 11,—„—,
Lechentch (Bürgcrm. Gpmnich) 47„—, Longerts 24.23.6,Linutch 13„—„—,
Malmedy 19.15,—, Msntjoie 8,, — .—, Münster und Minden 241,,— .—,
Münfieretfel 15,—, Neuß 1I9„8„5, N>deggen (Dekavat) 33,—,—, Op
laden 22,,— .—, Ptngshetm 4,2,—. Pulheim und Geyen 19,10.—, Reck-
linghansen 500.—,,—, Rheinbach 24.—,,—, Rodenkirchsn 36,—,,—. Saar-
brücken 33,—,—, Stegburg 57.5„9, Trier 102.—,,—, Uerdingeri 25,—,
Wahn und Heumar 94,28.6, Wipperfürtb 113,2,7, Worringen 73,26,,-.
Jhre Beitragssumme beläust fich auf 2902 TZlr. 4 Sgr, 10 Pf.

Ferner find vom baperischen kölner Dombau-Vereine in Müa-
chen 10,037 Fl. 18 Kr. oder 5708 Thlr- 28 Sgr. zur Fortsetzmig des Dom-
baucs eingeschtckt worden.

Berltiier Verein für den kölner Dombau.

Derselbe hat, gleich wte in srüheren Jahren"), die Eiasendung von 1200
Thlr. pro 1859 und 12(0 Thlr. pro 1860 an die Dombau-Behörde noch tm
Laufe dtefts JahreS bestimmt in Nusstcht gestellt.

Akademische Bererne.

D!e akademischen Domdau Beretne zu Bonn, Braunsberg, BreS-lau, Frei-
burg, Münstsr, Paderborn, Tübingen und Trisr haben durch Bermirtlung LeS
Haupt-Bererns zu Bonn eine Beitragssumme von 1017 Thlr. aufgedracht.

Gymnasial-Vereine.

Bon deu Schülern dcs katholtschen Gpmnastums wurden 12 Thlr. 1 Sgr.
und von den Tertianern deS Kgl. Friedrich-Wil-slms-Gpmnafiums 3 Thlr.

2 Sgr. 9 Pf — für Rechnung deö Gpmnafial-Dombau-VeretnS im Ganzen
also 15 Thlr. 3 Sgr. 9 Ps. gezahst.

Elementarschul-Verciu.

Außer den Elementsrschulen der Stadt Köln, deren Beitrags-Zahlungen
fich auf 303 Thlr. 6 Sgr. 11 Pf. belaufen, find nsch in den Schulen der
Pflegebezirke Bonn, Denchsweiler, Düren, Jültch, Kerpen, Lechenich, Lohmar,
Mälheim, Siegdurg und WintersKctd, so wie in den Gchnlen zu NetteShsim,
Ztschenich und Lank überhauxt 118 Thlr. 3 Ps. an Beiträgen gezahlt worden.

Dckanats-Versammlnngen.

Die hochwürdige Getftlichkett in den Dekanaren Bergheim, Blankenheim,
Bonn, Dertchsweiler, Düffeldorf, Eupsn, Euskirchsn, Geldern, Hersel, Leche-
nich, Münstereifel, Nckerath und Gt. Bith hat an peisönlichen Jahresbeiträgen
205 Thlr. 15 Sgr. betgesteuert.

St.-Petri-Bruderschaft.

Die BeitragSsumme ber Nitglteder der St.-Peiri-Bruderschaft belaust
fich auf 58 Thlr.

Zinseu. ^

Für deponirte VsieinSgelder find an Zinsen 437 Thlr. 24 Sgr. 2 Pf.
erzielt worden.

Die Gesammtsumme der Einnshmcn seit der letzten General Bersamm-
lnng beläuft fich auf 32,650 Thlr. 25 Sgr. 8 Pf.

Bei Ler vorigjähitgen General-Versammlung war cine Eirmahme nach-
gewiesen worden von 567,158 Thlr. 14 Sgr. 3 Pf. Dte Gesammt Etnnahme
des VereinS deträgt demnach jetzt 599,809 THIr. 9 Sgr. 11 Pf.

") Jn ftüheren Jahren sind von diesem Dereine im Ganzen 33,430 Thlr.
10 Sgr. der Dombau-Behörde überwiesen worden.
 
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