Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1875 (Nr. 301-303)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1997#0001
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
M o n a t s s ch r i f 1.

- -

Amtliche Mittheilungen des Central Dombau-Vereins

mit geschichtlichen, nrtistischen und literarischen Beiträgen,

heransgegeben vom Vorjlande

Nr. 301. Köln, Samstag, den 20. März. 1875.

Der Pränumer»tions-Preis des „Kölner Domblattes", dessen Brutto-Bctrag der Dombau-Bereins-Casse zusließt, beträgt hier wic auswärts (bei allen königl.
preuß. Post-Anstalten) 10 Sgr. für den Jahrgang.

Notarielle VerhandZung

über das

Ziehungs-Heschäft der Zehnten 'Drämlen-Kollecle znm Ansöau der Hyltrme

des Kcllner Zomes.

Verhandelt zu Köln im Jsabellensaale des Gürzenichs, Donnerstag den
14. Januar 1875, Vormittags um 9 Uhr.

Auf Ersuchen dcs Verwaltungs-Ausschusses des Eentral-Dombau-Vereins
in Köln verfügte sich der unterzeichuete, in Köln wohnende Königliche Notar
Iustizraih Heinrich Winkens in Assistenz der beiden mituilterschriebenen, dem
Nolar persönlich bekannten Zeugcn zur vorangegeLenen Zeit in das Eingangs
bczeichncte Lecal, um dajelbst über die Ziehung der Prämien der durch Aller-
höchste Cabinets-Ordre vom 27. März 1867 und Ministerial-Erlaß vom 13.
April desselben Jahres genehmigten Zehnten Prämien-Collecte zum Ausbau
der Domthürme, zn deren Begiim von dem rcguirirenden Verwaltungs-Aus-
schuffe Termin auf heute zur vorangegebenen Stunde und an gedachtem
Orte, und zu deren Vvrnahme und Ausführuug am hsutigen und deu fol-
genden Tagcn die Vormittagsstunden vou 9 Uhr und die Nachmittagsstunden
von 3 Uhr ab besiimmt worden, insbesondere über die der eigentlicheii Ziehung
vorhergeheuden, dieselbe vorbereitendeu Schrilte, über Ausführuug und das
Resultat derselben, überhaupt über das ganzs Ziehungsgeschäft eiu Protocoll
in autheittischer Forni aufzunchmen.

Jn dem Eingangs bezeichneteii, zur Vornahme des Ziehungsgeschästes
beslimmlen Locale, zu welchem auch das Publicum Zutritt hat, fand der
fungirende Notar anwesend:

Seitens des Vorstandes des crwähnten Central-Dombau-Vereiiis die
nachaufgcführten Herren, uümlich:

1) Herr Justizrath ür. Johaim Baptist Haass, hier in seiner Eigeiischaft

als Präsidcnt des Tombau-Vereins,

2) Herr Oswald Schmitz, Kaufmann und Consul,

3) Herr William Hasledine Pepys, Director der Gasgesellschaft,

4) Herr Christiaii Boifferee, Rentner,

5) Herr Robert Heuser, Kaufmann und Stadtrath, !

6) Herr Franz Nierkens, Kaufmaiin,

7) Herr Robert Effer II., Advocat-Anwalt,

8) Herr Wilhelm Breuer, Hauptlehrer,

9) Herr Michel DuMont, Buchhändler,

10) Herr Nichard Voigtel, Königlicher Baurath und Tombaumcister,

L. Herr Waldcmar Kettner, Köuigl Polizei-Affeffor,
sämmlliche Comparenten zu Köln wohncnd.

Der Herr Erst-Compareitt bcmcrkle zuvörderst, daß die heuls beginnende
Zehnte Dombau-Prämien-Collecte in der im gcnehmigten Plane Z. 4 vorge-
schriebenen Weije drei Mal von acht zu acht Tagen, und zwar im Kölligl.
Preußischen Staats-Anzeiger am 19. und 24. Tecembsr v. I. und 2. Januar
d- I., in der Kölnischeu Zeitung dahier, jo wie in dec Kölnischen Volkszeilung
dahier am 20. und 27. Deccmbcr v. I. und 3. Januar d. I. öffeittlich bc-
mnnt gemacht worden sei, wie dies die diesem Protocolle als Belege beige«
küglen Exemplare !>-r b-nvynten Blätter nachweiseii.

Derselbe ersuchte sodann den fungirenden Notar, im Anschluß an dw
Schlußverhandlung, ivelche der verlebte Nolar Herr'Harperalh über das
Ziehungsgeschäfl am 17. Januar 1874, Vormittags, aufgenommen hat, und
im Anschiuß au das in dicser Verhaudlung nach beendigter Ziehung beur«
kundete Verfahreu übcr die Statt gefundene Versiegelnng und den Verschluß
des großeu Glücksrades und der iu diesem Nade zurückgebliebeneu nicht ge-
zogenen Loosenummern, dcn Zustand diejcs Rades, der darauf von dem
fungirenden Notar gelegten und aufgedrücktcn drei Amtssiegel und des von
dem Dombaumeister Voigtel aiigelegten besondereu Verjchluffes mittels einer
Plombe, deren Stempel in ein durch das Amlssiegcl desselben Nolars ver«
schloffenes Papier eingeschlageu und so, gegen jeden Gebrauch gejchützt, dem
Herrn Tombaumeister Voiglel zur Aufbewahrung übergeben worden war,
gcnau zu uiitersuchen und im Protocolle zu coiislatireii.

Der fungirende Notar, diesem Gesuche willfahrend, hat uitter Zuziehung
der Zeugen und der erschieneuen, Eingangs aufges .hrtm Mitglieder dcs Vor«
standes des Central-Tombau-Vereius, so wie des Commissars des Staales,
zunächst das ihm vom Depositar Herrn Dombaumeister Voigtel übergebens,
mit dem Amtssiegel des fungirenden Notars verschloffene Papier, worin laut
der Schlußverhandlung vom 17. Januar 1874 der Stempel der auf das
Rad angelegten Plvmbe eingefaltet murde, uach vorhergegaiigener Erklürung
dcs Herrn Dombaumeisters, daß dieses ihm zur Aufbewahruug anvertraute,
verschloffene und versicgelte Papier bis heute iu seinem ausschließlicheii Ge-
wahrsam gcblieben sei, untersucht, und es ist das darauf angelegte Amts«
siegel allseitig als unverletzt erkannt und zugleich festgestelll wordcn, daß
durch die ncch vorhandene Versiegelung und den unverletzten Zusland des
Siegcls die Unmöglichkeit eines Gebrauches des Jnhalles des verjchloffenen
Papiers sich crgebe.

i Der Notar hat sodann das Amtssiegel gelöst, und »ach erfolgter Oeff«
nung des Siegels einen Stempel vorgefunden und herausgenommen, der sich
bci angestelller Vergleichung als derjenige zur Plombs auf dem großen
Glücksrade ergab.

Derselbe ist jodann mit den Zeugen und den übrigen Anwesendcn zur
genaueu äußerlichen Besichtigung des großcn Glücksrades gejchritteu, wobei
nirgendwo uud an keiner SleUe desselben ciue Beschüdigung oder eine Ocff-
nung cntdeckl worde» ist.

Lie anwejenden Mitglicder des Vorstandes ersuchten hierauf deu Notar,
die Abnahme der Siegel und ber Plombe vorzunehmen und alsdann die
gemäß der von ihm aufgcnommenen Ziehungs-Protocolle vom 15., 16. und
17. Januar 1874 gezcgcneii 1470 Loosenummern, 1—1470 incl., in der
Reihenfvlge, wie sie gemäß dieser Protocoile gezogen worden sind, beginiiend
unter der laufenden tziummer 1 mit der Loosenummer 238,077 und schließend
unter der laufendeii Nummer 1470 mit der Lovjenummer 178,497, einzeln,
und nachdem jede Nummer vorhcr laut genauut und ihre Uebereinslimmung
 
Annotationen