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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1875 (Nr. 301-303)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1997#0010
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Jahresrentr aus dem Nolar Offermann'schen Ver»

«ächlniffe. 300^ — H

IV. Vo» den Erlrägen der Donibau-Prämien»
Collccten sind zum Ausbau der Tomthnrme über-
wiesen worden:

aus der VI. Eollecte. 11.673 , 66

, . Vll. . 21.000 „ —

, . VIII. „ 102,000 „ —

, , IX. , 105,000 . —

, , X. , 450,000 „ —

Summa . . . 699,673^ 66


A

V. Von auSwärtigen Vereins-Mitgliedern sind 420^ 60 A
an Jahresbeilrägen gezahtt worden.

VI. Von den Hülfs-Vereiiien haben Bciträge eingeiandt:

u) der Verein Llachen.75^<

, , Erpel.21 „

, , Eupen.54 „

, , Frechen.26 „

, , Geilenkirchen.127 ,

, , Saarbrücken.69 „

, , Worringen. 273 ,

d) die Akademischen Tombau-Vereine

zu Vonii.^ 57 „

, Freiburg i. Br. 34 „

o) die Decanate Eupen.18 „

Heineberg.15 ,

Hersel.21 ,

Lechenich. 9 „

Vll. Zinsen von angelegten Caffabeständen . . . 928 „

- z

28 ^

23 .

73 ,

I

,Die Gesammt-Einnahme für das Geschäftsjahr 1874/75 beläuft sich auf
747,040^ 33 wovon 705,000zum Forlbau des Domes ver-
wendet worden sind.

Herr N. Heuser erklärt Namens des ausscheidenden Herrn Geheim
raths vr. Nicolovius, daß dersslbs nicht wünsche, wiedergewählt z
werdcn. Ebenso hat der Herr Regiernngs-Präsident v. Bernuth erkläri
daß er nicht wünsche, wicder gewählt zu werden.

Gewählt wurden gewäß den bis 1 Uhr ausgegebenen Stimmzetteln:

Senats-Präsident Hangh
Kaufmann Math. Neve» .
Stadtverordneter W. Meuser
Bürgermeister Neisch aus DeuK
Schulinspcctor llr. Charge .

Gutsbesitzer Fr. Grosma» .
Domcapitular Halm . . .
Ober-Bürgermeistcr Bachem.

Nentner I. I. Steinbüchel
Ersler General-Advo cat Saedt
Adoocat-Amvalt Jausen II.

Director Gilbert . . . .

Kaufmann Aug. Neven-DuMont „
Unler den beiden Letzteren enlschied das Loos.
denten, für Hcrrn Aug. Neven-DuMont.
Vorgelesen, geuehmigt, unterschrieben.

(Folgen die Unterschriften.)

mit 203 Stimme»,
„ 203

202

200 „

198

197

194

128 „

122

120 „

96

92 „

92

gezogen durch cen Präsi-

Fünsmldsechszigster Baubericht

über den

Iortöau des Aomes zu Köln.

Dombau-Mämien-ßollecten.

„Während des abgelaufenen Vereinsjahres ist die zehnte und letzte der
bisher concessionirt gewesenen Dombau-Prämien-Collecten ausgefühct worden.
Sämmtliche 350,000 Loose waren wiederum noch vor dem voraus beslimmten
Ziehungstermine abgesetzt. Davon hatle der General-Agent vertragsmäßig als
Prooision 42,980 Looje bezogen, so daß 307,020 Thlr. baar in die Caffe
floffcn, u»d nach Abzug der planmäßigen Präniien im Gesammtbetrage von
125,000 Thlrn. noch 182,020 THIr. als Bau-Capital disponibel blciben.

,So sreht denn im Ganzen die Suinme der im abgeschlossenen Vereins-
jahre zusammengekommenen Beiträge in einer recht ansehnlichen Höhe unter
den Erträgniffen der früheren Vereinsjahre, wenn es auch immerhin be-
klagenswerth bleibt, daß einzelne, früher so sehr ergiebige Posten im Laufe
der Jahrs in beständiger Abnahme erscheinen, theils jogar gänzlich verschwun-
den sind.

„Wie bereits oben bemerkt, ist mit der im Januar d. I. gezogenen 10.
Prämien-Collecte das u»s ertheilte Privilegium für die Dombau-Prämien»
Eollecten erlojchen. Der Vorsland hat demnach auf Grund cines Kosten-
Anjchlages der Dombau-Verwaltung die Erneuerung dieses Privilegiums auf
sieben Jahre in einer Jmmediat-Eingabe an Se. Majestät unsern hnldreichen
Kaiser und König nachgesucht und hosst auch diesmal keine Fehlbitte ge»
than zu haben, jondern die Coiicejsion wiederum verliehen zu erhalten,

»Zufolge der Jhnen im vorigjahrigen Rechenschaflsberichtegeinachten Mit»
theilungen waren damals die Unlerhaiidlungen mit dem Gießer der Kaiser-
glocke noch nicht zum Abschluß gelangt, ob die Glocke bezüglich des Tones
u»d der „Klangfarbe" de» contractlichen Bediiigungen entspreche. Leider
mußte zu einem dritten Guffe geschrilte» werden, der am 3. October 1874
wiederum im Giebhause des Unternehmers Herrn Hamm in Frankenthal
Statt gefunden hat. Tie definilive Abnahme der Glvcke wird, nachdsm die-
felbe im südlichen Lhurme provisorisch aufgehängt sein wird, Statt finden.
Welche Freude wird es sein, ivelch dankbares Gefühl für den huldvollen
Geber wird es in uns Allen erwecken, wenn dieselbs zum ersten Male von
unserm Tome uns entgegentöiit!"

Alsdann erstattet der Dombaumeister, Herr Regierungs- und Baurath
Voigtel den 65. Baubericht. (Siche nebenstehend.)

Es findet »unmehr die Vorlage der vom Caffen»Curatorium geprüften
und vom Vorftande dechargirten Rechnung des Vereins-Renda»ten
Herrn Nelles sür das Jahr 1874 Statt.

Der Präsident verliest die Namen der ausscheidenden Vorstands-Mit«
glieder, bringt die Vorsteher der Wahlbureaux zur Keiintniß und ersucht
die Herren Lehrer Stolz aus Mcrkenich, Hauptmann Stoll, Kanfiiiann
L. Gusfanti u»d Caplan Steige r von hier um Assistenz bei dem Wahlacte. j

Nach Vollendung der beiden Wesithürnie bis zur Oberkante der Sockel-
anlage im vierten Geschosse während des Jahres 1873 und bei dem an-
halteuden Frostwstter im Frühjahre 1874 waren die Bauhütten bis zu An-
fang des Monals Mai mit Bearbeitung der Werkjteine zum Octogon beider
Thürme andauernd beschäftigt, und geslattete der während der Wintermonate
beschaffte bedeuteude Vorrath an fertigen Steinmetzarbeiten, die Versetz»
arbeiten am südlichcn Thurme ohne Untervrechung bis December des Jahres
1874 fortzusühre».

Die währcns des Baujahres 1874 von der Oberkante des Sockels bis zur
Oberlante der Fenstercapitüle aufgeführte Unifasfungsivand des vierten Geschosjes
des südlichen Thurmes hat eine Höhe von 15,04 Meter oder ca. 51 Fuß
erreicht und übersleigt joinit den in friiheren Baujahren ausgeführten Aufbau
der Thürme um das Toppelte der Höhe.

Diese für den Fortbau des Domes so güustigen Nesultate sind, abge-
jehen von der stetigen Abnahme der Nlauerftärken in den obsren Geschossen,
bedingt durch die Zunahme der Arbeitskräfte in den Steinmetzhütten zu Ende
des vorigen Jahres.

Nach Einfügung des im nördlichen Domthurme noch sehlenden großen
Sterngewölbes im dritten Geschoffe und des darüber bcfinvlichen Entlastungs«
Gewölbes, welches den Fußboden des vierten Thurmgeschosjes trägt, u»d
nach Errichtung der neuen Baugerüste auf den in die llmfaffungs«
mauern eingelegten Sprengwerken begann auch am nördlichen Thurms der
Weiterbau des Octogons und geslattete der vermehrte Hüttenbetrieb dis Bollen-
dung der Unifnffungsiiiauern bis zu den Fenfter-Veroachungen in der Höhe
von 5^/2 Meter übsr der Sockelanlage.

Das mit Beginn des Monats November eintretende Frostwetter beendete
die Versetzarbeiten auf den Baugeriisten unS wendete sich zu Anfang December
1874 der Hüttenbetrieb zunüchst der Ausfilhrnng der südöstlichen und süd-
westlichen Eckfiale zu. Einen bedeutenden Aufwand an Arbeitskräfte» erfor-
derts sie Hersletlung des Trepp ngehäuses und der Fialenenoigung der großen
Thurnitrepps am südlichen Thurme, deren reichgegliederte Profilirungen, Fron-
ten und Fialen sich bis zu einer Höhe von 19 Meter über das dritte Hanpt-
gesims erheben. Wenngleich die das Octogon umgebenden freistehenden Eck«
jialen beim Kölner Tome »icht zur Stütze der Fensterpfeiler des Octogons
dtenen, somit also dcren glcichzeitige Aussiihrung mit den Umfassungsivündeii
des Octogons aus constructiven Rücksichten nicht geboten erscheint, jo würde
dennoch deren Aufbau nach Vollendnng der Octogone bis zum vierten Haupl»
gesimse die große Schwisrigkeit bieten, daß alle Werkstücke über die Thurm-
wünde emporgehoben werden müßten, und an den Außenseiten wieder aus
ca. 25 Nieter herabzulaffen waren. Zur Vermeidung dieser, die Bau-Aus-
führung heminenden, und mit einem unverhältnißmäßigcn Kosten-Aufivaude
verbundenen Versetzarbeiten, ist daher zuuächsr der Aufbau der nach Süden
gelegenen beiden Eckfialen des südlichen Thurmes in Angriff genoinmen, uud
werden diese allseilig freistehenden Eckthürnie ini Laufe des Jahres 1875
bis zu einer Höhe von 15 Meter über das drirte Hauptgesims hinaus fertig
gestellt werden. Der gleiche Aufbau der bciden nördlichen Ecklhürme de»
nördlichen Thurmes wird demnächst im Lause des Jabres 1876 ersolgen.
 
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