Uebntrag I 7
AlS Geldwerth einig» von der Dienstmagd Louis
Plüger zum Dombau vermachten Goldsachen . . .
Nls Vermächtniß deS verstorbenen Rentners I. Mahl
berg von hier, wovon die Zinsen zum Fortbau und späte
,u Neparaturen des Domes verwendet werdcn sollen
Auswärtige Bereins-Mitglieder und Dombau
ireunde haben an Beiträgcn und Gcschenken eingeliefert.
Vvn den Hülfs-Vereinen habsn Beiträge eingejende
der Verein zu Erpel.
„ „ , Frechen.
„ „ „ Geilenkirchen.
, „ „ Poulheim.
, „ , Saarbrücken .
, „ „ Worringen.
„ alademischs Tombau-Verein zu Bonn. .
sodann die Decanate Erkelenz.
° ° Jülich.
„ „ „ Königswinter....
Die von deponirten Beständen dcr Vereins-Casse aus
gebrachten Ziiijen belaufen sich auf.
16646
3
39
»
80
3000
»
—
1003
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31
17
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Hiernach beträgt die Gesammt-Einnahme des Vereins
jahres 1876/77 .
woraus weitere 7515 30 H ü oouto „
22472 72 z
Kaiserglocke" verwendet worden sind.
Dombau-Prämien-Colleeten.
Von den mittelst Allerh. Ordre vom 9. Juni 1875 weiter bewilligtcn
sieben PrSmien-Collecten ist im Jahre 1876 die zweits (in der fortlaufenden
Neihcnfolge als XII. bezeichnete) zur Ausführung gebracht worden; bei derjelben
wurden sämmtliche 350,000 Loose abgesetzt und nach Abgang von 42,930
Stück Provisions-Loosen an den General-Agenten für die übrigen gegen Baar-
zahlung debitirten 307,020 Loose ü 3 ^ 921,060 ^ eingenomnien, wovon
nach Abzug der planmüßigen Gewimie von 375,000 noch 546,060
als Bau-Capital verblieben. Hieraus wurden bisher zum Ausbau des Domes
529.000 an dis Königliche Regierungs-Hauptcasse abgeliefert. Bei letzterer
sind incl. der aus noch vorhandenen Bcständen dcr früheren Prämien-Collecten
entnommenen Beträge während des verfloffenen Vereinsjahres überhaupt
985.000 ^ zum Ausbau der Thürme und des Kirchenschiffes baar eingezahlt
worden.
Durch Allerh. Erlaß vom 7. Februar 1877 ist die in der Allerh. Ordre
vom 9. Juni 1875 gestellte Bedingung hinsichtlich der Verwaltung der Er-
träge aus den Dombau-Prümien-Coilecten dahin abgeändert worden, „daß
diese Erträge in der Verwaltung und Aufbewahrung des Berwaltungs-Aus-
schusses und des Vorstandes des Central-Dombau-Vereins auch fernerhin ver-
bleiben sollen".
Auf Grund der nach vorhergegangenem Probeläuten abgegebenen Gutachten
-er Sachvcrstündigen, wovon:
1) dasjenigc des Herrn Dombaumeisters, Königl. Regierungs- und Bau-
Raths Voigtel vom 29. Rovember 1876 sich dahin ausspricht,
„daß die von dem Glockcngießcr Hamm ausgeführten Arbeiten an
der Kaiserglocke, wie auch an dem Klöppel und der Klöppel-Aufhängung
nunmehr vertragsmäßig und vollkommen gut hergestellt sind";
2) jenes der musicalischen Sachverständigen unterm 9. December 1876
mit der Erklärung abgegeben worden ist, „daß ihrerscits keine Be-
denken mehr obwalten, welche den Vorstand des Central-Dombau-
Vereins von der definitiven Uebernahme der Kaiserglocke abhalten
könnten",
ist die Kaijerglocke vom Central-Dombau-Verein abgenommen und unterm
26. Februar 1877 dem hochwürdigen Metropokitan-Domcapitel als Geichenk
übergeben und von diesem acceptirt worden. Jnzwischen ist der Unternehmer,
Glockengießer A. Hamm zu Frankenlhal, sür alle Ansprüche bis auf die im
Lertrage stipulirten Garantieleistungen vollständig befriedigt worden.
Unmittclbar nach der vorigjührigen Wahl-Versammlung hat der Verein
'n Folge dringendster Aufforderungen Seitens der städtischen Verwaltung sein
Kcschästsbureau für Secretariat und Caffe, wozu ihm von der Constituirung
,es Vereins im Februar 1842 ab bis dahin Localitäten im Rathhause unsnt-
,eltlich überwiesen «orden waren, räumen müssen. Dasfelbe ist seitdem nach
>em Hause Nr. 8 am Frankenplatz verlegt worden, und muß hierfür eine
Fahres-Miethe von 750 bezahlt wcrden.
Vieles ist geschehen seit unserer nun fast 30s Decennien währenden Thätig-
keit, und der Dom steht in einer srüher kaum für möglich gehaltenen Annähe-
rung an die Vollendung vor unseren Augen.
Halten wir zähe fest an der Erreichung des Zweckes unseres Vcreins. Diescs
treuc Festhalten an der bisher so schön und lange bewährtcn Eintracht und
Ausdauer sichert uns des Himmcls Segen für rasches Erreichen unseres nicht
mehr allzu sernen Zieles.
Der Dombaumeister Herr Reg »rungs- und Bau-Rath Voigtel erstattete
hierauf in nachstehender Wcise den
siebenundsechszigsten Baubtticht
über den
Fortbau -es Domes zu KöLrr.
Begünstigt durch die erhöhten Zuschüffe aus den Erlrägen der Dombau-
Prümicn-Collccten und die vermehrte Anzahl der Werkleute in den Bauhütten,
erreichte der Aufbau der Umfassungchvände des Octogons beider Westthürme des
Kölncr Domes bereits vor Ablauf des Jahres 1876 die im Betriebsplane
vorgesehene Höhe von 94 Metern über dem Fußboden der Kirche, und gestattete
das anhaltend milde Wetter im Winter 1876 1877 den Fortbau der Thürme
über das Hauptgesims des vierten Stockwcrkes hinaus.
Am 3. Februar 1877 wurde nach Vollendung des Laufgangs und der
Galerieen auf dcr Höhe des südlichen Thurmes die Sockelschicht zum Steinhelme
versetzt, und erhielt der nördliche Thurm den gleichen Ausbau gegen Ende des
Monats März.
Mit Schluß des Jahres 1876 gingen auch die noch fehlenden 6 großen
Eckfialen am südlichen und nördlichen Thurme ihrer Vollendung entgegen, und
wurden innerhalb 4 Monatcn ca. 150 steigende Meter dieser reich profilirten,
mit Engelfiguren, Baldachinen und zierlichem Maß- und Stabwerk geschmückten
Eckthürme versetzt.
Wenngleich der am Fuße des Domes lagernde Vorrath an fertig bcarbei-
telen Wcrkstücken die weitere Fortführung der Arbeitsn an den Stcinhelmen
und den je 15 Meter hohen Eckfialen, welchs aus der Helmgalerie empor-
steigen, zuließ, so mußte der Beginn dieser Verfetzarbeiten dennoch bis nach
Vollendung der Einwölbung der großen Sterngewölbe im IV. Geschoffe beider
Thürme verschoben werden, da die Aufstelluiig des neuen, 10 Meter hohen
Baugerüstes erst nach Herstellung der darübcr gelegenen Sterngewölbe er-
folgen kann.
Zur Zeit ist das Sterngewölbs des südlichen Tomthurmes nahezu vollendet,
der Plattenboden theilweise verlegt, und wird das Aufschlagen des neuen Bau-
gerüstes zu Anfang des Monats Juni beginnen.
Bis zu diefem Zeitpuncte wcrden die Gratprosile, Maßwerke und Krabben
zu dsn Steinhelmen beider Thürme auf eine Höhs von 6 Metern über dem
Laufgange in den Bauhütten fertig gestellt sein, und genügt dieser Vorrath
an Bausteinen, um nach Vollendung der Gerüste den Aufbau l'.nüer Helme
gleichzeitig und mit verstärkten Arbeitskräften in Angrisf nehmen zu lönnen.
Zu Anfang des Jahres 1376 wurde der theilweise Abbruch des alten
Glockenstuhles im II. Gejchosse des südlichen Thurmes angeordnet, um den fur
die Anlage des im Mittelalter unausgesührt gebliebenen Centralpfeilers noth-
wendigen Raum srei zu legen, und mußten die zwei größten Domglocken aus
ihrcn Arlagern gehoben werden, da die Holzconstrnction des Glockenstuhls nach
Beseitigung der haupisächlichsten Verstrebungen und Horizoiitalverbindungen
den Schwankuiigen beim Läuten der großen Domglocken nicht ausgejctzl
werden kann.
Behufs Fortbenutzung dcr kleineren Domglocken sind provisorische Glocken-
stühle errichtet, die bis zum Einhängen sämmtlicher Glocken in den nenen
Glockenstuhl in Benutzung bleiben werden.
Ter Aufbau des 25 Meter hohen Centralpfeilers im II. Geschosse des
südlichen Thurmes nebst den 4 großen Gurtbögen, und die Einiügung der
Gratbögen zu den 4 Kreuzgewölben dajelbst, gegen Ende des Jahrcs 1876
begonnen, ist nahezu vollendet und wiro bis Ende Zuli 1877 die FertigsteUung
der Gewölbekappen wie der Entlastungsgewölbe darüber, welche ocn Fußboden
der Thurmhalle tragen, beendet sein. Der Schlußstein des südwestlichsn Kreuz-
gewölbes erhielt eine lichte Weite von 3,o Metern für den Aufzug der 3,4-,
Meter am Schlagringe meffenden Kaiserglocke, und wird das entsprechende
Kreuzgewölbe im Erdgefchosse des südlichen Thurmes mit einem gleich großen
Schlußsteine versehen werden, damit das Ablassen und Auiziehen der großen
Domglocken in Zukunst ohne Beeintrüchligung der Wölbungen geichehen tann.
Nach Vollenduiig des Fußbodens im III. Stockiverke des südlichen Thurnies
kann nunmehr der eiferns Glockenstuhl und dessen Siibconstruclion, welche aui
dem neu errichteten Centralpfeiler ruht, zur Ausiührung gelangen, da die Ab-
nahme der Kaiserglocke unler dem 30. November 1876 von dem Voistande
des Central-Dombau-Vereins genehmigt wurde.
Tas Domgeläute wird demnach aus den nachstehend bezeichneten fechs
Glocken bestehen: der Kaiscrglocke, Preciosa, Speciosa, Dreikönigen-Glocke,
Ursula und Capitel Glocke, die, sämmtlich in einem Glockenstuhle vereinigt, aus
einer Höhe von ca. 56 Metern über dem Fußboden der Kirche im III. Ge-
schoffe des südlichen Domlhurmes aufgehängt sind. Außerdem werden noch
die 2 Uhrglocken in dem Glockenstuhle besestigt werden, wührend das Uhrwerk
im ll. Geschosse des südlichen Thurmes unterzubriiigen ist.
Um bei Erneiierung der allseitig verwitterten Ornamente der unteren beiden
Geschoffe des südlichen Domthurmes die seit einer langen Reihe von Jahren
in Ausarbeitung reichverzierler Archilsktur-Details befonders gcübten Domstein-
metzen ihren Fühigkeiten entsprechend fernerweit zu bcschästigen, und die Restau-
rationsarbeilen am südlichen Thurme gl-ichzeitig niit dem Bau der Thurmhskme
zum Abschluß zu bringen, ift mit dem Aufschlagen eines neuen Baugerüstes
am Fuße des südlichen Thurmes begonnen, das bis znr Oberkante des II. Ge-
schosses au'geführt wird. Die Neufertigung der zahlreichen Architektur-Tetails
zur Restauration des südlichen Thurmcs ist bereits im Laufe des Winters
1876/77 in den Werkhülten in Arbeit genommcn, und wird sür die vom
AlS Geldwerth einig» von der Dienstmagd Louis
Plüger zum Dombau vermachten Goldsachen . . .
Nls Vermächtniß deS verstorbenen Rentners I. Mahl
berg von hier, wovon die Zinsen zum Fortbau und späte
,u Neparaturen des Domes verwendet werdcn sollen
Auswärtige Bereins-Mitglieder und Dombau
ireunde haben an Beiträgcn und Gcschenken eingeliefert.
Vvn den Hülfs-Vereinen habsn Beiträge eingejende
der Verein zu Erpel.
„ „ , Frechen.
„ „ „ Geilenkirchen.
, „ „ Poulheim.
, „ , Saarbrücken .
, „ „ Worringen.
„ alademischs Tombau-Verein zu Bonn. .
sodann die Decanate Erkelenz.
° ° Jülich.
„ „ „ Königswinter....
Die von deponirten Beständen dcr Vereins-Casse aus
gebrachten Ziiijen belaufen sich auf.
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Hiernach beträgt die Gesammt-Einnahme des Vereins
jahres 1876/77 .
woraus weitere 7515 30 H ü oouto „
22472 72 z
Kaiserglocke" verwendet worden sind.
Dombau-Prämien-Colleeten.
Von den mittelst Allerh. Ordre vom 9. Juni 1875 weiter bewilligtcn
sieben PrSmien-Collecten ist im Jahre 1876 die zweits (in der fortlaufenden
Neihcnfolge als XII. bezeichnete) zur Ausführung gebracht worden; bei derjelben
wurden sämmtliche 350,000 Loose abgesetzt und nach Abgang von 42,930
Stück Provisions-Loosen an den General-Agenten für die übrigen gegen Baar-
zahlung debitirten 307,020 Loose ü 3 ^ 921,060 ^ eingenomnien, wovon
nach Abzug der planmüßigen Gewimie von 375,000 noch 546,060
als Bau-Capital verblieben. Hieraus wurden bisher zum Ausbau des Domes
529.000 an dis Königliche Regierungs-Hauptcasse abgeliefert. Bei letzterer
sind incl. der aus noch vorhandenen Bcständen dcr früheren Prämien-Collecten
entnommenen Beträge während des verfloffenen Vereinsjahres überhaupt
985.000 ^ zum Ausbau der Thürme und des Kirchenschiffes baar eingezahlt
worden.
Durch Allerh. Erlaß vom 7. Februar 1877 ist die in der Allerh. Ordre
vom 9. Juni 1875 gestellte Bedingung hinsichtlich der Verwaltung der Er-
träge aus den Dombau-Prümien-Coilecten dahin abgeändert worden, „daß
diese Erträge in der Verwaltung und Aufbewahrung des Berwaltungs-Aus-
schusses und des Vorstandes des Central-Dombau-Vereins auch fernerhin ver-
bleiben sollen".
Auf Grund der nach vorhergegangenem Probeläuten abgegebenen Gutachten
-er Sachvcrstündigen, wovon:
1) dasjenigc des Herrn Dombaumeisters, Königl. Regierungs- und Bau-
Raths Voigtel vom 29. Rovember 1876 sich dahin ausspricht,
„daß die von dem Glockcngießcr Hamm ausgeführten Arbeiten an
der Kaiserglocke, wie auch an dem Klöppel und der Klöppel-Aufhängung
nunmehr vertragsmäßig und vollkommen gut hergestellt sind";
2) jenes der musicalischen Sachverständigen unterm 9. December 1876
mit der Erklärung abgegeben worden ist, „daß ihrerscits keine Be-
denken mehr obwalten, welche den Vorstand des Central-Dombau-
Vereins von der definitiven Uebernahme der Kaiserglocke abhalten
könnten",
ist die Kaijerglocke vom Central-Dombau-Verein abgenommen und unterm
26. Februar 1877 dem hochwürdigen Metropokitan-Domcapitel als Geichenk
übergeben und von diesem acceptirt worden. Jnzwischen ist der Unternehmer,
Glockengießer A. Hamm zu Frankenlhal, sür alle Ansprüche bis auf die im
Lertrage stipulirten Garantieleistungen vollständig befriedigt worden.
Unmittclbar nach der vorigjührigen Wahl-Versammlung hat der Verein
'n Folge dringendster Aufforderungen Seitens der städtischen Verwaltung sein
Kcschästsbureau für Secretariat und Caffe, wozu ihm von der Constituirung
,es Vereins im Februar 1842 ab bis dahin Localitäten im Rathhause unsnt-
,eltlich überwiesen «orden waren, räumen müssen. Dasfelbe ist seitdem nach
>em Hause Nr. 8 am Frankenplatz verlegt worden, und muß hierfür eine
Fahres-Miethe von 750 bezahlt wcrden.
Vieles ist geschehen seit unserer nun fast 30s Decennien währenden Thätig-
keit, und der Dom steht in einer srüher kaum für möglich gehaltenen Annähe-
rung an die Vollendung vor unseren Augen.
Halten wir zähe fest an der Erreichung des Zweckes unseres Vcreins. Diescs
treuc Festhalten an der bisher so schön und lange bewährtcn Eintracht und
Ausdauer sichert uns des Himmcls Segen für rasches Erreichen unseres nicht
mehr allzu sernen Zieles.
Der Dombaumeister Herr Reg »rungs- und Bau-Rath Voigtel erstattete
hierauf in nachstehender Wcise den
siebenundsechszigsten Baubtticht
über den
Fortbau -es Domes zu KöLrr.
Begünstigt durch die erhöhten Zuschüffe aus den Erlrägen der Dombau-
Prümicn-Collccten und die vermehrte Anzahl der Werkleute in den Bauhütten,
erreichte der Aufbau der Umfassungchvände des Octogons beider Westthürme des
Kölncr Domes bereits vor Ablauf des Jahres 1876 die im Betriebsplane
vorgesehene Höhe von 94 Metern über dem Fußboden der Kirche, und gestattete
das anhaltend milde Wetter im Winter 1876 1877 den Fortbau der Thürme
über das Hauptgesims des vierten Stockwcrkes hinaus.
Am 3. Februar 1877 wurde nach Vollendung des Laufgangs und der
Galerieen auf dcr Höhe des südlichen Thurmes die Sockelschicht zum Steinhelme
versetzt, und erhielt der nördliche Thurm den gleichen Ausbau gegen Ende des
Monats März.
Mit Schluß des Jahres 1876 gingen auch die noch fehlenden 6 großen
Eckfialen am südlichen und nördlichen Thurme ihrer Vollendung entgegen, und
wurden innerhalb 4 Monatcn ca. 150 steigende Meter dieser reich profilirten,
mit Engelfiguren, Baldachinen und zierlichem Maß- und Stabwerk geschmückten
Eckthürme versetzt.
Wenngleich der am Fuße des Domes lagernde Vorrath an fertig bcarbei-
telen Wcrkstücken die weitere Fortführung der Arbeitsn an den Stcinhelmen
und den je 15 Meter hohen Eckfialen, welchs aus der Helmgalerie empor-
steigen, zuließ, so mußte der Beginn dieser Verfetzarbeiten dennoch bis nach
Vollendung der Einwölbung der großen Sterngewölbe im IV. Geschoffe beider
Thürme verschoben werden, da die Aufstelluiig des neuen, 10 Meter hohen
Baugerüstes erst nach Herstellung der darübcr gelegenen Sterngewölbe er-
folgen kann.
Zur Zeit ist das Sterngewölbs des südlichen Tomthurmes nahezu vollendet,
der Plattenboden theilweise verlegt, und wird das Aufschlagen des neuen Bau-
gerüstes zu Anfang des Monats Juni beginnen.
Bis zu diefem Zeitpuncte wcrden die Gratprosile, Maßwerke und Krabben
zu dsn Steinhelmen beider Thürme auf eine Höhs von 6 Metern über dem
Laufgange in den Bauhütten fertig gestellt sein, und genügt dieser Vorrath
an Bausteinen, um nach Vollendung der Gerüste den Aufbau l'.nüer Helme
gleichzeitig und mit verstärkten Arbeitskräften in Angrisf nehmen zu lönnen.
Zu Anfang des Jahres 1376 wurde der theilweise Abbruch des alten
Glockenstuhles im II. Gejchosse des südlichen Thurmes angeordnet, um den fur
die Anlage des im Mittelalter unausgesührt gebliebenen Centralpfeilers noth-
wendigen Raum srei zu legen, und mußten die zwei größten Domglocken aus
ihrcn Arlagern gehoben werden, da die Holzconstrnction des Glockenstuhls nach
Beseitigung der haupisächlichsten Verstrebungen und Horizoiitalverbindungen
den Schwankuiigen beim Läuten der großen Domglocken nicht ausgejctzl
werden kann.
Behufs Fortbenutzung dcr kleineren Domglocken sind provisorische Glocken-
stühle errichtet, die bis zum Einhängen sämmtlicher Glocken in den nenen
Glockenstuhl in Benutzung bleiben werden.
Ter Aufbau des 25 Meter hohen Centralpfeilers im II. Geschosse des
südlichen Thurmes nebst den 4 großen Gurtbögen, und die Einiügung der
Gratbögen zu den 4 Kreuzgewölben dajelbst, gegen Ende des Jahrcs 1876
begonnen, ist nahezu vollendet und wiro bis Ende Zuli 1877 die FertigsteUung
der Gewölbekappen wie der Entlastungsgewölbe darüber, welche ocn Fußboden
der Thurmhalle tragen, beendet sein. Der Schlußstein des südwestlichsn Kreuz-
gewölbes erhielt eine lichte Weite von 3,o Metern für den Aufzug der 3,4-,
Meter am Schlagringe meffenden Kaiserglocke, und wird das entsprechende
Kreuzgewölbe im Erdgefchosse des südlichen Thurmes mit einem gleich großen
Schlußsteine versehen werden, damit das Ablassen und Auiziehen der großen
Domglocken in Zukunst ohne Beeintrüchligung der Wölbungen geichehen tann.
Nach Vollenduiig des Fußbodens im III. Stockiverke des südlichen Thurnies
kann nunmehr der eiferns Glockenstuhl und dessen Siibconstruclion, welche aui
dem neu errichteten Centralpfeiler ruht, zur Ausiührung gelangen, da die Ab-
nahme der Kaiserglocke unler dem 30. November 1876 von dem Voistande
des Central-Dombau-Vereins genehmigt wurde.
Tas Domgeläute wird demnach aus den nachstehend bezeichneten fechs
Glocken bestehen: der Kaiscrglocke, Preciosa, Speciosa, Dreikönigen-Glocke,
Ursula und Capitel Glocke, die, sämmtlich in einem Glockenstuhle vereinigt, aus
einer Höhe von ca. 56 Metern über dem Fußboden der Kirche im III. Ge-
schoffe des südlichen Domlhurmes aufgehängt sind. Außerdem werden noch
die 2 Uhrglocken in dem Glockenstuhle besestigt werden, wührend das Uhrwerk
im ll. Geschosse des südlichen Thurmes unterzubriiigen ist.
Um bei Erneiierung der allseitig verwitterten Ornamente der unteren beiden
Geschoffe des südlichen Domthurmes die seit einer langen Reihe von Jahren
in Ausarbeitung reichverzierler Archilsktur-Details befonders gcübten Domstein-
metzen ihren Fühigkeiten entsprechend fernerweit zu bcschästigen, und die Restau-
rationsarbeilen am südlichen Thurme gl-ichzeitig niit dem Bau der Thurmhskme
zum Abschluß zu bringen, ift mit dem Aufschlagen eines neuen Baugerüstes
am Fuße des südlichen Thurmes begonnen, das bis znr Oberkante des II. Ge-
schosses au'geführt wird. Die Neufertigung der zahlreichen Architektur-Tetails
zur Restauration des südlichen Thurmcs ist bereits im Laufe des Winters
1876/77 in den Werkhülten in Arbeit genommcn, und wird sür die vom