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https://doi.org/10.11588/diglit.18331#0159
Jacobi als außerordentl. Professor a. d. Universität zu Königsberg. 135
nahm, von welcher Einleitung von l1/. Bogen mir derselbe
die nöthige Anzahl Exemplare hatte abziehen lassen; ich
selbst ließ dann hier Titel und theses Vordrucken, von
welchen die vielbesprochenste war: mathesis est scientia
eorum, quae per se clara sunt. Man hat hier zwei Oppo-
nenten aus den Studenten, einen aus den Professoren und
einen respondenten, der vor einem auf einem kleinen
Catheder steht und den ersten Anlauf abzuhalten hat. Die
Disputation dauerte von 11%—3% Uhr, was mich einiger-
maßen ermüdete, obgleich ich glücklicherweise den Tag
mich des besten Wohlseins und trefflicher Laune zu er-
freuen hatte. Ein geistreicher und bedeutender Arzt, mein
specieller Freund, Professor Sachs, opponirte extra ordinem
gegen den Titel de transformatione integralis duplicis inde-
finiti, ein indefinitum könne nicht transformirt werden, da
es keine Form habe . . . Das Ganze eröffnete ich mit einer
fulminanten lateinischen Rede, die mit großem Pathos das
Wesen der reinen Mathematik verherrlichte . .. desto froher
bin ich, daß mir das Ministerium auf mein Ersuchen eine
zweite Disputation geschenkt hatte, denn sonst hätte ich
die ganze Geschichte zwei Tage hinter einander halten und
aushalten müssen, für die außerordentliche und ordentliche
Professur, wie dies immer geschieht. Nach der Disputation
war bei mir ein ungeheurer Schmaus von 21 Personen . . .
Dein Brief mit der Beschreibung der pittoresken Scene hat
mich sehr entzückt, zumal da Crelle von Abel's Arbeiten
wenig oder nichts hat lesen können; doch hat er allerdings
durch einen glücklichen Instinct ungeheures Verdienst durch
die Publication seiner Entdeckungen, sowie er ihn wohl
auch pecuniär unterstützt hat. An Legendre hatte ich
gleich nach meiner Ankunft hier geschrieben und mich für
die Überschickung eines 3. Supplements bedankt, womit er
den 3. Band seiner elliptischen Functionen beschließt, der
die durch Abel's und meine Arbeiten nöthig gewordenen
Ergänzungen enthält. Von diesem 3. Supplement, das mir
nahm, von welcher Einleitung von l1/. Bogen mir derselbe
die nöthige Anzahl Exemplare hatte abziehen lassen; ich
selbst ließ dann hier Titel und theses Vordrucken, von
welchen die vielbesprochenste war: mathesis est scientia
eorum, quae per se clara sunt. Man hat hier zwei Oppo-
nenten aus den Studenten, einen aus den Professoren und
einen respondenten, der vor einem auf einem kleinen
Catheder steht und den ersten Anlauf abzuhalten hat. Die
Disputation dauerte von 11%—3% Uhr, was mich einiger-
maßen ermüdete, obgleich ich glücklicherweise den Tag
mich des besten Wohlseins und trefflicher Laune zu er-
freuen hatte. Ein geistreicher und bedeutender Arzt, mein
specieller Freund, Professor Sachs, opponirte extra ordinem
gegen den Titel de transformatione integralis duplicis inde-
finiti, ein indefinitum könne nicht transformirt werden, da
es keine Form habe . . . Das Ganze eröffnete ich mit einer
fulminanten lateinischen Rede, die mit großem Pathos das
Wesen der reinen Mathematik verherrlichte . .. desto froher
bin ich, daß mir das Ministerium auf mein Ersuchen eine
zweite Disputation geschenkt hatte, denn sonst hätte ich
die ganze Geschichte zwei Tage hinter einander halten und
aushalten müssen, für die außerordentliche und ordentliche
Professur, wie dies immer geschieht. Nach der Disputation
war bei mir ein ungeheurer Schmaus von 21 Personen . . .
Dein Brief mit der Beschreibung der pittoresken Scene hat
mich sehr entzückt, zumal da Crelle von Abel's Arbeiten
wenig oder nichts hat lesen können; doch hat er allerdings
durch einen glücklichen Instinct ungeheures Verdienst durch
die Publication seiner Entdeckungen, sowie er ihn wohl
auch pecuniär unterstützt hat. An Legendre hatte ich
gleich nach meiner Ankunft hier geschrieben und mich für
die Überschickung eines 3. Supplements bedankt, womit er
den 3. Band seiner elliptischen Functionen beschließt, der
die durch Abel's und meine Arbeiten nöthig gewordenen
Ergänzungen enthält. Von diesem 3. Supplement, das mir