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Verlag Josef Kösel & Friedrich Pustet
Das XVI. Jahrhundert (Sektion C, Teil 1)): Nahezu 2000 Originaldrucke — München: Buch- und Kunstantiquariat des Verlags Kösel & Pustet, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.59572#0001
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1. ADRIANUS, MATTHAEUS (Eques auratus, Hispaniens.). INTRO //
DVCTIO VTILIS // sima, Hebraice di- / scere cupietibus. / Oratio dominica. /
Angelica salutatio, / Salue Regina, / Hebraice. // MATTAEO //Adriano
equite aurato interprete. / (Fol. lv.°:) APVD INCLYTAM BASILEAM /
MENSE FEBRVARIO. / AN. M DXX. / (Fol. 8r.°:) IO. FROBENIVS
STV- /DIOSIS S. D. / ?. . M.D.XX. / (1520.) 8°. Char. rom., hebr. et ital.,
8 ff.n.n., c. s., 18/23 ll. Mit Titeleinfassung in Holzschnitt von Urs Graf und
der großen Druckermarke von Ambrosius Holbein. Kart. 200.—
Panzer VI, 223, 371.
Weder bei Heckethorn noch bei Stockmeyer u. Reber!
Steiff, Buchdruck Tübingens p. 98.
EINE DER GRÖSSTEN SELTENHEITEN DER HEBRÄISCHEN LITERATUR aus der
Zeit des Humanismus, weder von B u i s s o n zitiert noch in unserer Ausgabe in den einschlägigen
gedruckten Bibliothekskatalogen nachweisbar. (Die Ausgabe von 1518 im Cat. d. brit.
Museum I, p. 92, 621. g. 2; Graesse I, 21 kennt nur die Tübinger Ausgabe von 1513.)
Ursprünglich für den Schulgebrauch bestimmt, stellt das Büchlein einen kurzen Abriß der
hebräischen Grammatik dar, dem als praktische Beispiele drei Gebete in der Weise angefügt
sind, daß zwischen den Linien und zwar über der Übersetzung der lateinische Text, u nt e r
derselben die Transskription in römischen Lettern steht.
Diese Gebetsbeispiele, deren sich Adrianus gern gerühmt hat und die seine Lehrbücher offenbar
besonders beliebt gemacht haben, finden sich bereits in seiner 1513 bei Thomas Anshelm Tübingen
erschienenen 18 Bll. umfassenden Schrift: Hora pro domino (P. VIII, 323, 17) abgedruckt
(Steiff a. a. O.), während 1520, also im gleichen Jahre unserer Ausgabe, in Augsburg bei
Sigismund Grimm und Marcus Wirsung ebenfalls eine „Introductio Hebraice discere cupientibus“
(Ludwig, Klosterneubg. Altdrucke Nr. 121) erschienen ist, die über unser Schriftchen hinaus
noch die erweiterten Erläuterungen des bekannten Hebraisten Johannes Böschen-
stein enthält.
Die Erstausgabe der Introductio ist 1518 bei Froben erschienen (s. oben). — Nach Angabe
des Vorwortes hat Froben hier „brevem illam introductiunculam quam Aldus olim Venetiis
edidit“, neu herausgegeben („typis nostris excusam exhibemus“).
Der Verfasser dieses Büchleins, Matthaeus Adrianus, ein getaufter Jude aus Spanien,
war der erste öffentliche Lehrer der hebräischen Sprache in Westeuropa und als solcher an
den Universitäten Löwen, Wittenberg im 2. Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts tätig, „ein Mann
von vielseitigem Wissen, stark ausgeprägtem Selbstbewußtsein“, unverträglich, aber frei bis
zur Kühnheit „in Leben und Glauben“, hatte wie andere Hebraisten seiner Zeit (z. B. Reuchlin
und Böschenstein) manche Verfolgungen und Anfechtungen zu erleiden, da seine Tätigkeit
für die Verbreitung des Hebräischen ihm den Vorwurf der Christenfeindlichkeit und Ketzerei
eintrug. Zahlreiche Zeugnisse bedeutender Humanisten und Reformatoren wie Erasmus, Reuch-
lin und Luther bekunden seine Berühmtheit und Bedeutung als Lehrer und Kenner des Hebräi-
schen. Conrad Pellikan, Fabritius Capito, Johann Brentz und Johann Oecolampad, die Söhne
Amerbachs zählen ebenfalls zu seinen Schülern.



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AS XVI. JAHRHUNDERT
Sektion C
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Nahezu 2000 Originaldrucke, Teil I, Katalog VIII
Buch- und Kunstantiquariat des Verlags
Josef Kösel & Friedr. Pustet, München I
Dienerst rafe 6, Telefon 2079’], Deutsche Bank Filiale München
Telegramm-Adresse; Köselpuslet Antiquariat München

Buch- und Kunstantiquariat des Verlags Jos. Kösel & Friedr. Pustet München I. 1
1

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