Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verlag Josef Kösel & Friedrich Pustet
Das XVI. Jahrhundert (Sekt. B, Teil 3): Über tausend Originaldrucke — München: Kösel & Pustet, 1928

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.61166#0001
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
I)/\S

Sektion B
ßeformattan unb ^egenrcformatton
Über Tausend Originaldrucke
Teil III, Katalog IX
Buch- und Kunstantiquariat des Verlags
Josef Kösel & Friedr. Pustet, München I
Dienerstraße 6, Telefon 20797, Deutsche Bank Filiale München
Tel e gr am m - Adr es s e : Köselpustet Antiquariat München

JAHR
HUNg
D£RT 4
ssal

142. (BILD, VEIT?) Evangelium Ni- // codemi, auß dem latein / in das
teutsch gebracht, In / wöllichem vil hüpscher / puncte, die die andern /
Euägelisten nit setze / begriffen werden / (doch jnen nit / wider) fast /
nützlich / zu le- / sen. / O. O., Dr. u. J. (Augsburg, Philipp Ulhart, um 1525).
4°. Schwab. Type. 20 ungez. Bll. Mit schöner Titelbordüre nach Hans Cra-
nach. Dunkelgrüner Maroquinbd. auf 5 schmalen Bünden. Rückentitel-
aufschrift in Gold. Stehkanten: Strichvergoldung. Innenkanten: breite
Goldborde. Oben Goldschnitt, (gez. Hans Asper.) 90.—
Panzer I, 40. Kuczynski 779.
Schottenloher, Ph. Ulhart p. 120, Nr. 112.
Urdruck der deutschen Übersetzung des apokryphen oder jungchristlichen «Evangelium Nicodemi».
Es besteht in seinem ersten Teil aus den sog. „Acta Pilati“, einer apokryphen Ausmalung des
Verhöres Christi vor Pilatus und der Leidensgeschichte, in dem zweiten Teil in dem sog. „Des-
census Chr. ad inferos“, d. h. einem ausführlichen Bericht der b iden von den Toten auferweckten
Söhne Simeons, Carinus und Leucius, über den Besuch Christi in der Vorhölle. (Tischen-
d o r f , Evangel. apocrypha ed. II, 210 ff., Hennecke, Neutest. Apokryphen 1904, 75 ff.
Bardenhewer, Gesch. d. altkirchl. Lit. I, p. 545 f. W ü 1 c k e r , Das Evangelium Nicodemi
in d. abendländ. Literatur p. 56.)
Als Übersetzer bringt S c h o 11 e n 1 o h e r (1. c. p. 21) den Benediktiner V e i t B i 1 d — vergl.
über ihn auch Katalog VII Sektion A Nr. 7 — in Vorschlag, der sich damals mit den theologischen
Zeitfragen, vor allem über das Fegfeuer, lebhaft beschäftigt hat.
Die schöne Titelbordüre mit den ruhenden Hirschen im Vordergründe ist jener be-
rühmten Einfassung von Hans Cranach, die unter Nr. 91 beschrieben und auf Tafel 13
abgebildet ist, ziemlich genau nachgeschnitten = Schottenloher Einfassung 5 (p. 14) ;
D o m m e r p. 240, Nr. 81, G o e t z e , Hochdtsch. Drucker Nr. 166, Flechsig, Cranach-
studien I, p. 220, Geisenhof , p. 50 Nr. 27 u. p. 222, Nr. 191.
143. BRUNFELS, OTTO. VERBVM DEI / multo magis expedit au / dire, Tafel 20
quam MISSAM, / ad Episcopum / Basiliensem. // CHRISTVS IN PA / rabolis
quare locutus sit. // EVANGELIORVM / ratio, & authoritas. // Ab Otthone
Brun- / felsio congesta. // S. 1., typ. nom. et ao. (Argentorati, Joh. Schott,
1523). 4°. 22 ungez. Bll. Mit prächtiger Titelbordüre und dem großen Schotti-
schen Signet von HansWeiditz.br. 75.—
Fehlt bei Kuczynski und allen anderen großen Reformations-
schriften- Samm lungen!
Otto Brunfels, der ehemalige Mainzer Karthäuser, spätere Berner Stadtarzt und berühmte
Botaniker, verdient, wie Döllinger, Reformation II, p. 20 ff. schreibt, unter den Begründern
des Protestantismus eine besondere Erwähnung; während nämlich die Reformatoren im Ganzen
den Kanon des Neuen Testaments unangetastet ließen, griff Br. bereits in den ersten Jahren
der Reformation das Ansehen der Evangelien heftig an, und die hier vorliegende Schrift «Verbum
Buch- und Kunstantiquariat des Verlags Jos. Kösel & Friedr. Pustet München I. 73

I
 
Annotationen