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Kramer, Gustav
Über den Styl und die Herkunft der bemahlten griechischen Thongefäße: eine kunstgeschichtliche Abhandlung — Berlin, 1837

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https://doi.org/10.11588/diglit.12166#0030
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Erster Abschnitt.

Uber den Styl der griechischen bemahlten
Thongefäfse.

.Allgcmeine Bemerkungen. Um über den Styl dieser
Kunstwerke im Einzelnen eine klare und richtige Ansicht zu
gewinnen, ist es vor allen Dingen nüthig, Einiges über ihren
Character im Allgemeinen, über die Stellung dieses ganzen
Kunstzweiges und der darin thäligen Künstler zu der alten
Kunst überhaupt vorauszuschicken, um damit den weitern
Untersuchungen eine möglichst sichere Grundlage zubereiten.
Denn es sind zwar diese Dinge nicht selten in verschiede-
nen Werken zur Sprache gebracht, aber doch nirgends auf
eine solche Weise behandelt, dafs ich einfach darauf verwei-
sen und Weiteres daran knüpfen möchte.

Winckelmann in seiner bei dem jetzigen Stande der
Sache freilich nicht mehr genügenden Abhandlung über diese
gemahlten Gefäfse (') sagt von der Zeichnung derselben im
Allgemeinen redend: „Die Zeichnung auf den mehresten Ge-
fafsen ist so beschaffen, dafs die Figuren in einer Zeichnung
Raphaels einen würdigen Platz haben könnten." Diese eine
weitere Ausführung allerdings wohl bedürfende Aufscrung
wird in den Anmerkungen der Dresdner Ausgabe (2) näher
dahin bestimmt, dafs man auf gedachten Gefafsen „bei leich-
ten svclten Formen guten Geschmack und eine gute Methode
im Zeichnen finde; denn, weil die Kunst damals im Allge-
meinen auf einer hohen Stufe der Vollkommenheit gestanden,
so müsse sich in allen ihren Producten wenigstens die gute

(') Kunstgesch. Buch3. Cap.4. (Bd.t. S. 254 der neuen Dresd. Ausg.)
C) S. Bd.l. Anra.818. S. 448 folgd.
 
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