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Kramer, Gustav
Über den Styl und die Herkunft der bemahlten griechischen Thongefäße: eine kunstgeschichtliche Abhandlung — Berlin, 1837

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https://doi.org/10.11588/diglit.12166#0165
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Ansichten üb.dJlerlmnftd. Vascnv. Trolci. 145

für intcressirt, sind. Dennoch wird es nötliig sein, den Stand j
der Untersuchung mit wenigen Worten anzugeben.

Beinah zugleich mit der Entdeckung jener Gefäfse selbst
bildeten sich die beiden wesentlich entgegengesetzten Ansich-
ten, die, obwohl wiederum untereinander gespalten und mo-
dificirt, noch heute bestehen: die eine nemlich, dafs diesel-
ben an Ort und Stelle in Etrurien gefertigt, die andere, dafs
sie von Aufsen eingeführt seien. Die erste verfocht vor Al-
len der erlauchte Förderer dieser Schätze, der Fürst von Ca-
nino, selbst, dem ein jeder Gedanke an fremden Ursprung
derselben so sehr zuwider war, dafs er trotz allen, auch den
deutlichsten Zeichen ihrer griechischen Herkunft, sie den Ur-
bewohnern Italiens und den Zeiten vor der Gründung Roms,
ja vor dem trojanischen Kriege zusprach ('). Diese letzte
Ansicht freilich nicht theilend, doch aber dem Boden, der so
Köstliches so lange Zeit barg, sein altes Recht lassend, sieht
Millingen in diesen Gefafsen Werke einer in dem von der
Tiber, der Arminia, dem eiminischen Walde und dem Meere
eingeschlossenen Gebiete ansässigen, eine Zeit lang (v. 600 b.
350 v. Chr.) sehr mächtigen, allmahlig aber von den Etrus-
kern verdrängten rein hellenischen Bevölkerung (nach
ihm die Tyrrhener) (2). Auch Gerhard, obwohl von so

(') Museum etrusque de Luc. Bonaparte etc. p. 15-29. (vor-
züglich 17-29 ); auf ähnliche Weise setzt der Abb. Mazzola aus
angeblich unabweisbaren geologischen Gründen die Fertigung der
nolanischen Gefufse weit über das Zeitalter des Homer zurück
(s. Laborde Fases de Lamb. etc. Introduclion).

(5) s. Millingen on the late discoveries in Etruria in Stippl.
to the vol. Ii. of the transactions of the royal society qf litterat.
(übersetzt in der Allg. Schulzeitung 1S31. 2, 409. sq.). Die in die-
sem Aufsatze durchgehends herrschende Unkritik, und aller -nähren
Wissenschaft verderbliche Willkühr liegt zu klar am Tage, als dafs
er einer ernstlichen Widerlegung bedürfte: mehrere Bemerkungen
dagegen macht R. Rochette in den Ann. d. inst. 1S34 p.285. sq.
Clausen hingegen, in seinem Nachtrage zu der von ihm am ange-

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