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VORWORT.

Die Forschungen der letzten Jahrzehnte haben die früher
gültigen Ansichten über Ursprung und Charakter der altchristlichen
Kunst fad in allen wesentlichen Punkten modificirt und der Wissen-
schaft eine Reihe überraschender Aufklärungen gewonnen. Bis-
her ist indessen die verbesserte Einsicht auf diesem Gebiete wenig
über die Grenzen fachmännischer Beschäftigung hinausgedrungen:
die Mehrzahl der Gebildeten huldigt noch jetzt jenen Anschau-
ungen, wie sie in den ältern Handbüchern der Kunstgeschichte
entwickelt, in den neuerten wenigstens zum Theile unverändert
wiederholt werden. Bei dem regen und erfreulichen Interesse,
welches die Gegenwart für die Kunst, diese Enkelin Gottes,
nach Dante’s Ausspruch, an den Tag legt, bei der warmen
und liebevollen Aufmerksamkeit, mit welcher das gebildete Pu-
blicum aller Stände nunmehr die kunstgeschichtlichen Studien ver-
folgt, schien es mir weder überssüssig, noch erfolglos, demselben
durch Vorlegung der nun gewonnenen Daten eine wahrhaft zeit-
gemässe Beurtheilung altchristlicher Kunst zu ermöglichen und
ihm damit den Schlüssel zum Verständnisse vieler nachfolgenden
Erscheinungen zu bieten. Der erste Versuch, welchen ich in dieser
Richtung machte, bestand in einer Reihe von Vorträgen, die ich
im Winter 1869 in meiner Vaterstadt Trier gehalten habe. Diese
Vorträge erscheinen hier in umgearbeiteter und vielsach verbesserter
Gestalt, und ich wage die Hoffnung auszusprechen, dass der Erfolg
dieses Werkchens der Nachsicht entsprechen werde, mit der jene
 
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