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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen: beschreibende Statistik (2. Band): Kunst und Alterthum im Ober-Elsass — Strassburg: C. F. Schmidts Universitäts-Buchhandlung, Friedrich Bull, 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.49171#0018
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Ober-Elsass.

Album alsacien, 1839, 387 (mit Ansicht der Stadt). — Stceber,
Els. Samstagsbl., 1860, 166 f.: Illthal, S. 13 ff. — Goutzwil-
ler, Altkirch et ses environs. Altkirch, 1841—1842 (lith. Album
mit Ansichten). — Ders., Notice hist, sur la ville d’Altkirch in
Revue d'Alsace, 1850, 399—429. — Fues, Der h. Morand.
Strassburg, 1850. 2. Ausg. Altkirch, 1863. — Hanauer, Le
Prieuni de Saint-Morand et ses cours colongeres, Revue cath., IV
1 ff. ■—- Zimberlin, eb. II 568. — Gerard, Les Artistes d'Als.,
I 146. -— De Bussieres, Gülte et Pelerinages de la sainte Vierge,
p. 371. — Moosmeister, Beiträge zur Geschichte der Stadt und
Herrschaft Altkirch, in den Progr. des Realgymnasiums zu Alt-
kirch. Altkirch, 1876 u. 1878. 4°.
Römische Reste. Die durch nichts gestützte Localtradition lässt
das Schloss (s. u.) auf der Stelle eines frühem Römercastells erbaut
sein.
Schweighzeuser et Golbery, 1111, erwähnen, dass zu wieder-
holten Malen in Altkirch römische Reste gefunden wurden, u. a. zu
ihrer Zeit eine kleine Bronzestatuette, vielleicht der Henkel eines
Gefässes. Ein mit der phrygischen Mütze bekleideter Mensch, der
sich in gebückter Stellung fortzubewegen schien, trug eine Papyrus-
rolle in der Hand. Die Bronze war in den Besitz Golbery’s über-
gegangen.
Ueber andere römische Bunde s. u. Museum.
Kirche modern. Auf dem Hügel in der Nähe des Schlosses stand
bis 1845 eine ältere, gothische Kirche, welche B. Berthold von Basel
1255 erbaut haben soll. Das Datum geben mehrere Inschriften von
Schlusssteinen, welche nach Eues a. a. 0. p. 86 auf der Mairie auf-
bewahrt werden, dort aber nicht von mir gesehen wurden : 1) Anno
Domini milesimo ducentesimo LIIII sculptus est lapis iste; 2) Thoman
Hilmaier neben einem Wappenschild; 3) A DO MCCLV • • ■ ECTA •
E • ECLA HA- DNO • B ■ FIRRET • BASILIEN • EPO = Anno do-
mini 1255 erecta -est eclesia hcec a domino Bertholdo Firrctensi Ba-
süiensi episcopo. Gerard, I 146, giebt für die dritte Inschrift die
Lesart cccta (== consecratci) und erklärt Thomas Hilmaier unbe-
denklich für den Architekten der Kirche vom Jahre 1254, Indessen
lassen der Name und das Wappenschild des Mannes vermuthen, dass
wir es hier mit einem spätem, etwa restaurirenden Baumeister der
Kirche (15. Jh.‘?) zu thun haben. Vgi. auch Goutzwiller, Ferne
d’Als., 1850, 411. Noch älter war vielleicht der Glockenthurm,
der Rest einer noch ältern im 13. Jh. abgebrochenen Kirche. Indessen
scheint selbst der romanische Charakter dieses Thurms zweifelhaft zu
sein. Jetzt ist von der gothischen Kirche Bertholds nichts mehr er-
halten als einige Reste an dem Brunnen (s. u.) und im Museum (s. d.).
In der neuen Kirche sieht man ferner noch vier Statuen, Reste eines
alten Oelbergs (Christus und drei Apostel), lebensgrosse, nicht ganz
schlechte Sculpturen des 16. Jhs.
 
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