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Inkunabeln
Schweizer Franken
5 Summa poenitentiae, lat. deutsch. Ο. O., Dr. u. J. (Nürnberg, Peter Wag-
ner, ca. 1490). 4. Goth. Type. 34 Bl., d. letzte weiß. Mod. Hldrbd. 150.—
Hain 15169; Proctor 2249; Brit. Mus. Cat. II. 464; Voullieme Berl. 1893. Nach Winship
kein Exempl. in U. S. A.
Breitrand. Ex., die Ränder etwas fleckig. Titel in Holzschn. m. Ausnahme des S.
Auf Bl. 2 a große Holzschn.-Initiale B. Der deutsche Text ist in gereimten Versen, lieber
das interess. Werk vergl. Falk, Druckkunst im Dienste d. Kirche, S. 38 u. ff.
6 (Franciscus Columna), Hypnerotomachia Poliphili. Venedig, Aldus Manu-
tins, 1499. Fol. Röm. T. 4 ff. n. n., 234 ff. n. n. Mit 172 Holzschnitten (m.
unverst. Priapusblatt) und vielen Holzschnitt-Initialen. Lederband des
17. Jahrhunderts; im Einband lose. 380.—
Hain 5501. Erste Ausgabe des berühmten Buches. Die 5 ersten und 6 letzten Bll.
(ohne Holzschn.) sind fleckig und mit Textverlust beschädigt. Sonst breitrandiges und gu-
tes Exemplar, von einigen unbed. Flecken abgesehen. Das meist fehlende Blatt der Errori
ist vorhanden.
7 Jörg von Nürnberg, Historien der Türken. Ο. O. u. Dr. (Nürnberg, Peter
Wagner), 1500. 4. Goth. Type. 77 (statt 78) Bl. Prgt. 150.—
Hain-Cop. 9381; Brit. Mus. Cat. II. 466. Aeußerst selten wie die meisten Turcica-
Hungarica des 15. Jahrh. Jörg v. Nürnberg war Büchsenmeister des Papstes Alexander VI.
u. lebte jahrelang unter den Türken. Titelbl. mit Holzschn. fehlt, sonst gutes Expl.
A very rare and important source of the history of the Turks and the Balkans.
8 (Cöln). — Supplication vnd claegschryfften die tgain Peter Rode
ouergegeuen worden synt. Ο. O., Dr. u. J. Fol. 2 Bl., einseit. bedr. 135.—
Sehr interess. Einblattdruck, der nach der Type vermutlich von Herrn. Bungart
in Cöln um 1500 gedruckt sein dürfte. 4 Parteien (Wwe. Andrees van Ouerbach, Tochter
des Jac. van Berchem, Uilff van Slebusch, Diederich vassbender, hanns mit der bungen)
erheben Klage gegen Peter Rode wegen Unterschlagung, Raub und Gewalttätigkeit. Der
letztgenannte Hans mit der bungen beschwert sich, daß ihm der Beklagte bei einer Stras-
senschlägerei seinen Degen entrissen, ihn damit „bla vnd geyll gheslagen“ u. klagt auf
Rückgabe des Degens und Entschädigung.
Manuskripte.
AN EARLY GREEK CODEX!
9 Johannes Chrysostomus. Reden und Traktate. Pergament-Codex d. 11.
Jahrhdts. Griechisches Ms. 257 (258) Bl., (136 A, 136 B). Fol. (34,5:26 cm).
33 Lagen, meist Quaternionen, mit fortlaufenden Signaturen, zweispaltig.
Die Anfänge d. einzelnen Reden sind mit ornamentalen farbigen (blau
u. gold) Zierleisten geschmückt. Byzantinischer Lederband der Zeit (Holz-
deckelband, am Rücken unter dem Leder noch mit Stoff überzogen, grie-
chische Kapitale). Einband beschädigt. Die Innenseiten des Vorder- und
Hinterdeckels sind mit von verschiedenen Händen des 12. Jahrhdts. ge-
schriebenen Papierblättern medizinischen Inhalts beklebt. Diese Papier-
manuskripte gehören wohl zu den frühesten des Abendlandes. Fol. 257 v
enthält neben diversen Notizen d. Zt. eine Federzeichnung, die Petrus
vor dem auf einer Erhöhung stehenden A r i u s zeigt. Der Godex ist kom-
plett und vortrefflich erhalten. 1500.—
Inhalt: De sacerdotio. Fol. 1—65; Migne PG 48, 623—692.
Contra Anomoeos. Fol. 66—136; Migne PG 48, 701—748, 796—802, 755—768, 767—778.
Adversus ludaeos. Fol. 136—219; Migne PG 48, 843—856 871—882, 885—904, 903—916, 915—
928, 927—942.
Ad eos qui scandalizati sunt. Fol. 219—257; Migne PG 52, 479—528.
Komplette griechische Codices im Originaleinband sind von allergrößter Seltenheit!
Siehe Abbildung.
HANS P. KRAUS, Antiquar
Inkunabeln
Schweizer Franken
5 Summa poenitentiae, lat. deutsch. Ο. O., Dr. u. J. (Nürnberg, Peter Wag-
ner, ca. 1490). 4. Goth. Type. 34 Bl., d. letzte weiß. Mod. Hldrbd. 150.—
Hain 15169; Proctor 2249; Brit. Mus. Cat. II. 464; Voullieme Berl. 1893. Nach Winship
kein Exempl. in U. S. A.
Breitrand. Ex., die Ränder etwas fleckig. Titel in Holzschn. m. Ausnahme des S.
Auf Bl. 2 a große Holzschn.-Initiale B. Der deutsche Text ist in gereimten Versen, lieber
das interess. Werk vergl. Falk, Druckkunst im Dienste d. Kirche, S. 38 u. ff.
6 (Franciscus Columna), Hypnerotomachia Poliphili. Venedig, Aldus Manu-
tins, 1499. Fol. Röm. T. 4 ff. n. n., 234 ff. n. n. Mit 172 Holzschnitten (m.
unverst. Priapusblatt) und vielen Holzschnitt-Initialen. Lederband des
17. Jahrhunderts; im Einband lose. 380.—
Hain 5501. Erste Ausgabe des berühmten Buches. Die 5 ersten und 6 letzten Bll.
(ohne Holzschn.) sind fleckig und mit Textverlust beschädigt. Sonst breitrandiges und gu-
tes Exemplar, von einigen unbed. Flecken abgesehen. Das meist fehlende Blatt der Errori
ist vorhanden.
7 Jörg von Nürnberg, Historien der Türken. Ο. O. u. Dr. (Nürnberg, Peter
Wagner), 1500. 4. Goth. Type. 77 (statt 78) Bl. Prgt. 150.—
Hain-Cop. 9381; Brit. Mus. Cat. II. 466. Aeußerst selten wie die meisten Turcica-
Hungarica des 15. Jahrh. Jörg v. Nürnberg war Büchsenmeister des Papstes Alexander VI.
u. lebte jahrelang unter den Türken. Titelbl. mit Holzschn. fehlt, sonst gutes Expl.
A very rare and important source of the history of the Turks and the Balkans.
8 (Cöln). — Supplication vnd claegschryfften die tgain Peter Rode
ouergegeuen worden synt. Ο. O., Dr. u. J. Fol. 2 Bl., einseit. bedr. 135.—
Sehr interess. Einblattdruck, der nach der Type vermutlich von Herrn. Bungart
in Cöln um 1500 gedruckt sein dürfte. 4 Parteien (Wwe. Andrees van Ouerbach, Tochter
des Jac. van Berchem, Uilff van Slebusch, Diederich vassbender, hanns mit der bungen)
erheben Klage gegen Peter Rode wegen Unterschlagung, Raub und Gewalttätigkeit. Der
letztgenannte Hans mit der bungen beschwert sich, daß ihm der Beklagte bei einer Stras-
senschlägerei seinen Degen entrissen, ihn damit „bla vnd geyll gheslagen“ u. klagt auf
Rückgabe des Degens und Entschädigung.
Manuskripte.
AN EARLY GREEK CODEX!
9 Johannes Chrysostomus. Reden und Traktate. Pergament-Codex d. 11.
Jahrhdts. Griechisches Ms. 257 (258) Bl., (136 A, 136 B). Fol. (34,5:26 cm).
33 Lagen, meist Quaternionen, mit fortlaufenden Signaturen, zweispaltig.
Die Anfänge d. einzelnen Reden sind mit ornamentalen farbigen (blau
u. gold) Zierleisten geschmückt. Byzantinischer Lederband der Zeit (Holz-
deckelband, am Rücken unter dem Leder noch mit Stoff überzogen, grie-
chische Kapitale). Einband beschädigt. Die Innenseiten des Vorder- und
Hinterdeckels sind mit von verschiedenen Händen des 12. Jahrhdts. ge-
schriebenen Papierblättern medizinischen Inhalts beklebt. Diese Papier-
manuskripte gehören wohl zu den frühesten des Abendlandes. Fol. 257 v
enthält neben diversen Notizen d. Zt. eine Federzeichnung, die Petrus
vor dem auf einer Erhöhung stehenden A r i u s zeigt. Der Godex ist kom-
plett und vortrefflich erhalten. 1500.—
Inhalt: De sacerdotio. Fol. 1—65; Migne PG 48, 623—692.
Contra Anomoeos. Fol. 66—136; Migne PG 48, 701—748, 796—802, 755—768, 767—778.
Adversus ludaeos. Fol. 136—219; Migne PG 48, 843—856 871—882, 885—904, 903—916, 915—
928, 927—942.
Ad eos qui scandalizati sunt. Fol. 219—257; Migne PG 52, 479—528.
Komplette griechische Codices im Originaleinband sind von allergrößter Seltenheit!
Siehe Abbildung.
HANS P. KRAUS, Antiquar