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Paulus; Kreutzer, Johann Jakob
Paulus des Silentariers Beschreibung der Hagia Sophia oder des Tempels der göttlichen Weisheit — Leipzig, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.31323#0075
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«,'t« Man sage mir ivas die bervvrgebo-

beneii Morie bezeichnen sollen? Besser übersetzt Koriinn, aber
dennvch den Sinn nicht ganz wiedergebcnd:

Auf vier herrlichen Säulen aus schönem thessalischcn Marmor
Nelh'n auf den beidcn Seiten, und zwar gen Abend und Morgen,
Diese Hallen entlang sich wölbende halbc Cr-li»der,

Gegen die Wände gelehnt, den fteien Durchgang gcwährend,
Äiinstlich und zierlich geformt.

WaS er sich dabei gedacht, ist nicht zu erkennen. Jnsbeson-
dere ist seins Uebers. „auf vier h. Säulen" falsch.

v e/r/ -«'c-<7tv heißt nicht das, soüdern nach oder im
Anschlnsse an jene vier Säulen, von denen vorher gesagt
worden, daß sie das Gewölbe trügen, das der ssrauenballe
zur Grundlage diente, wobei nian" sich ein .Krenzgöwölbe zu
denken hat. Diese Bedeutnng hat LM, hier noch verstärkt dnrch
anch in B- 425 des GedichteS. 8nxru hälte vnennAo
n'berietzen müssen. Dann gibl K. das
rot/cnlL (wvsür Meinecke Äxo-)>. zu lesen vorschlagt) unrichtig
dnrch „gegen die Wande gelehnt'H woher soll diese Bedeu-
tung kommen, und was soll dies sagen? — Jch bin ganz
gewiß, Pautus beschreibt hier die Ränme, welche die Hallen
unter den Frauenchören (Nebenschisfe),-die mit den, durch die
vier vorbezeichneten Säulen getragenen Kreuzgewötben bedeckt
waren, verbanden mit den Näumen, die östlich nnd west-
lich hinter dcn Seitenapsiden (oder Exedern) sind, utid sich
hintcr den, die großen Bogen tragenden Hauptpfeilern hinzo-
gen (in unscrm Grnndrisse mit ck 4 hezeichnet) und daher
schon, noch mehr aber weil sich in den entgegenliegendeu
Strebepfeilern die Treppen um zu den Frauenchören zu ge-
langen befanden, schmal ivaren nnd nur eben einen Durch-
gang gewährten, wie es die Grundrisse der Kirche (bei
Salzenberg/ oder in der B. Ausg. des Paulns, wvnach der
beigegebene gemacht ist) deutlich" zeigen. Geht man lsievon
aus, dann versteht man, was sonst freilich nicht leicht zn ver-
stehen ist, und niir auch erst nach langerm Sinnen klar gö-
worden ist, was L/sinnLrM <//.«-

-.«1-7« heißt, nämlich: ziehen sich hin Hallen (so wird man
den sonderbaren AuSdruck x(i)-« zum Verständniß am Beßien
gebent mit halbevlinderförmiger Decke, d. h. mi! onuenge-
wölben (vielleicht hat Paulus dic Gewölbe selbst dureh das
«,»)<« bezeichnen wollen,). ck<o<)/<. -r«^-« ?»/)<<»«'<>', d. h. längs
den mächtigen Hauptpfeilern (die er aucki gleich zu Anfang
V. 450 xn7«/LLt>' genaiuil; für.das des Tertes aber
 
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