2. Eryx.
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Heiligtum der Aphrodite (en* avrfjg rfjg xoQv<pijg ovorjg enuredov),
die Stadt dehnt sich unmittelbar unterhalb des Gipfels aus (vre avrr)v
ttjv y.oQv(f))v) und ist von allen Seiten her nur auf langem und steilem
Wege zu ersteigen. Auf den Gipfel (erti %r)v xoQvcprjv) legte er eine Be-
satzung und ebenso an den Zugang von Drepana aus — nach Diodor von
3000 Mann und S00 Mann s. S. 34 A. 1. —; er bewachte sorgfältig beide
Plätze und zwar noch mehr den Anstieg, in der Uberzeugung, daß er damit
sowohl die Stadt als auch den ganzen Berg decke . . . Während so die
Kömer den Eryx wie gesagt sowohl auf dem Gipfel als auch am Fuße
(eni rfjg y.ogvcp^g xai Ttagä ttjv QiLav) bewachten, besetzte Hamilkar
(im Jahre 243) die Stadt Eryx, welche zwischen dem Gipfel und dem
Lager am Fuße liegt {usTaiv Tfjg re xogvq^rjg xai tojv nqbg rfj qL'Ct]
OTQaroTCsösvadvTcov). So kam es, daß die Römer auf dem Gipfel
in bewundernswerter Weise der Belagerung stand hielten und eben-
so die Karthager unglaublich tapfer aushielten, obgleich die Feinde
sie von allen Seiten her bestürmten und die Zufuhr sehr erschwert war,
da sie mit dem Meere nur an einer Stelle und durch einen Zugang
in Verbindung standen (rfjg ^aldxrrjg xad? iva xötcov xai \xiav rrgogodov
dvT£xo/j,evoig).1'
Aus diesem Berichte geht hervor, daß, wenn man ein klares Ver-
ständnis der Vorgänge gewinnen will, die lokale Feststellung von
3 Punkten erforderlich ist, nämlich des Tempels, der Stadt und
des römischen Lagers.
Vergegenwärtigen wir uns nun die ganze Situation auf der Karte. Lage des
so ergibt sich zunächst als festester Punkt die Lage des Heiligtums Tempelbez,rl
der Aphrodite auf der Spitze des Berges selber, wie es ausdrücklich
heißt, also an der Stelle, wo heutzutage die Stadt S. Giuliano liegt.
Die Frage ist nur, ob der Tempel mit seinem Bezirk die ganze
heutige Stadt oder nur einen Teil derselben eingenommen hat, und
damit hängt dann natürlich die zweite Frage zusammen, ob wir auch
die antike Stadt Eryx in dem heutigen Stadtbezirk oder außerhalb zu
suchen haben.
Die heutige Stadt S. Giuliano hat die Form eines gleich-
seitigen Dreiecks mit etwa % Kilometer Seitenlänge (vgl. die
Skizze Nr. 5). Die ganze Fläche der Stadt umfaßt also kaum J/4 Quadrat-
kilometer. Diese Gestalt und Größe ist aber für einen hier liegenden be-
festigten Platz von Natur gegeben. Denn nach Süden und Nordosten fallen
unersteiglich steile Felswände ab und nach Nordwesten findet sich
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Heiligtum der Aphrodite (en* avrfjg rfjg xoQv<pijg ovorjg enuredov),
die Stadt dehnt sich unmittelbar unterhalb des Gipfels aus (vre avrr)v
ttjv y.oQv(f))v) und ist von allen Seiten her nur auf langem und steilem
Wege zu ersteigen. Auf den Gipfel (erti %r)v xoQvcprjv) legte er eine Be-
satzung und ebenso an den Zugang von Drepana aus — nach Diodor von
3000 Mann und S00 Mann s. S. 34 A. 1. —; er bewachte sorgfältig beide
Plätze und zwar noch mehr den Anstieg, in der Uberzeugung, daß er damit
sowohl die Stadt als auch den ganzen Berg decke . . . Während so die
Kömer den Eryx wie gesagt sowohl auf dem Gipfel als auch am Fuße
(eni rfjg y.ogvcp^g xai Ttagä ttjv QiLav) bewachten, besetzte Hamilkar
(im Jahre 243) die Stadt Eryx, welche zwischen dem Gipfel und dem
Lager am Fuße liegt {usTaiv Tfjg re xogvq^rjg xai tojv nqbg rfj qL'Ct]
OTQaroTCsösvadvTcov). So kam es, daß die Römer auf dem Gipfel
in bewundernswerter Weise der Belagerung stand hielten und eben-
so die Karthager unglaublich tapfer aushielten, obgleich die Feinde
sie von allen Seiten her bestürmten und die Zufuhr sehr erschwert war,
da sie mit dem Meere nur an einer Stelle und durch einen Zugang
in Verbindung standen (rfjg ^aldxrrjg xad? iva xötcov xai \xiav rrgogodov
dvT£xo/j,evoig).1'
Aus diesem Berichte geht hervor, daß, wenn man ein klares Ver-
ständnis der Vorgänge gewinnen will, die lokale Feststellung von
3 Punkten erforderlich ist, nämlich des Tempels, der Stadt und
des römischen Lagers.
Vergegenwärtigen wir uns nun die ganze Situation auf der Karte. Lage des
so ergibt sich zunächst als festester Punkt die Lage des Heiligtums Tempelbez,rl
der Aphrodite auf der Spitze des Berges selber, wie es ausdrücklich
heißt, also an der Stelle, wo heutzutage die Stadt S. Giuliano liegt.
Die Frage ist nur, ob der Tempel mit seinem Bezirk die ganze
heutige Stadt oder nur einen Teil derselben eingenommen hat, und
damit hängt dann natürlich die zweite Frage zusammen, ob wir auch
die antike Stadt Eryx in dem heutigen Stadtbezirk oder außerhalb zu
suchen haben.
Die heutige Stadt S. Giuliano hat die Form eines gleich-
seitigen Dreiecks mit etwa % Kilometer Seitenlänge (vgl. die
Skizze Nr. 5). Die ganze Fläche der Stadt umfaßt also kaum J/4 Quadrat-
kilometer. Diese Gestalt und Größe ist aber für einen hier liegenden be-
festigten Platz von Natur gegeben. Denn nach Süden und Nordosten fallen
unersteiglich steile Felswände ab und nach Nordwesten findet sich