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Kromayer, Johannes [Editor]; Veith, Georg [Editor]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 3: Antike Schlachtfelder in Italien und Afrika, 1. Abtlg.): Italien — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.7593#0059
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Hamilkar Barkas in Sicilien.

denken. Aber Versuche, durch mobile Detachements die schwierigen
Kletterpfade, welche hier den Berg- hinaufführten, beobachten und die
spärliche Zufuhr, die hier durch Träger oder Maultiere hinaufgeschleppt
werden konnte, so viel wie möglich wegnehmen zu lassen, dürften doch
kaum gefehlt haben. Daß es dabei auch in diesen Gegenden gelegent-
lich zu größeren Scharmützeln kommen konnte und mußte, versteht
sich von selber. Und damit wäre der vierte und letzte Schau-
platz für diese Kämpfe bestimmt.
Schluß. So ergibt sich uns also auch hier am Eryxberge ein wenigstens
in großen Zügen durchaus greifbares Bild von den Kämpfen der
letzten Periode des Krieges, ein Bild ähnlich dem der Kämpfe am
Heirkte, nur mit dem Unterschiede, daß es sich hier, entsprechend den
komplizierteren Stellungen und den komplizierteren Terrainverhält-
nissen, noch mannigfaltiger und reicher ausgestaltet und die Züge
einer aus Belagerungskrieg, Kleinkrieg und schlachtartigen Kämpfen
im offenen Felde gemischten großen kriegerischen Gesamthandlung
zeigt,1)

Was dieser Gesamthandlung allerdings fehlt, um ein historisches
Interesse ersten Ranges wachzurufen, das ist ein großer dramatischer
Abschluß, die Katastrophe des einen oder anderen Teiles der streiten-
den Gegner. Aber weshalb ein solches positives Resultat der An-
strengungen hier ausgeblieben ist, dafür gibt uns auch wiederum die
Betrachtung des Geländes erst den Schlüssel des Verständnisses in
die Hand.

Die Positionen, welche beide Parteien inne hatten, waren ja? wie
die Felsennatur des Geländes noch heute erkennen läßt, so fest, daß
an eine Erstürmung derselben durch offene Gewalt bei den beschränkten
Mitteln, über welche die alte Belagerungskunst verfügte, und bei den
annähernd gleichen Kräften der Gegner nicht gedacht werden konnte.
Das gilt sowohl von dem Tempelbezirk und von der Stadt Eryx, als
von den Positionen auf der Martogna mit dem Pizzo Roccazzo und
bei Sta. Anna mit ihrer nach allen Seiten hin beherrschenden
Anhöhe. Eine Aushungerung war aber anderseits auch kaum durch-
zuführen; denn beide Teile besaßen ihre Verbindungen nach rückwärts,

1) So sagt auch mit Recht Polybios I 58, 1 beim Vergleich der Kämpfe vom

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