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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 3: Antike Schlachtfelder in Italien und Afrika, 1. Abtlg.): Italien — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.7593#0135
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Der zweite Punische Krieg bis Cannae.

Heere als dem Hannibals und in der verzweifeltesten Lage durch die
Sümpfe von Bientina und Fucecchio zu marschieren1).
b> Aus Gründen Auch verwehrt die ausdrückliche Angabe unserer Quellen, an ein
Überlieferung, eigentliches Sumpf land zu denken. Als die Soldaten Hannibals hörten
— so heißt es bei Polybios — daß man durch die Sümpfe marschieren
werde, stellten sie sich abgrundlose und seeartige Sumpfgegenden
darunter vor. Hanuibal aber hatte sich erkundigt, daß die Gegenden
auf dem Durchmarsch flach seien und festen Grund hätten2). Ist
schon diese allgemeine Betrachtung der Situation nicht gerade sehr ein-
ladend zu der Annahme eines Marsches durch das geschilderte Sumpf-
gebiet, so wird es doch von Nutzen sein, sich noch im einzelnen genauer
anzusehen, welche Wege die Vertreter dieser Hypothese denn eigentlich
für Hannibals Marsch durch dieses Gebiet vorgeschlagen und wie sie
sich die Durchführung im einzelnen gedacht haben.

Alle Forscher, die sich über die Marschroute überhaupt genauer
aussprechen, nehmen als Ausgangspunkt die Gegend von Lucca an,
und das ist auch notwendig, weil, wie sich gleich zeigen wird (S. 120),
alle Pässe, die Hannibal hätte benutzen können, um hierher zu kommen,
nach Lucca hinunterführen.

Von hier aus läßt man nun Hannibal entweder am Nordrande
des Sumpfgebietes entlang oder in südöstlicher Eichtling quer hindurch
ziehen.

1) Annibale dal Ticino al Trasimeno (Nr. 37) S. 22: chi ha percorso tutto il ter-
reno fra Lucca ed Empoli. . deve fraucameute dichiarare, nel modo piü reciso, che non
puö comprendere come ruolti degli storici moderni ahbiano potuto ammettere che l'eser-
cito di Annibale sia passato attraverso alle paludi di Bientina e Fucecchio. Le con-
dizioni di quel terreno 2100 e piü anni addietro dovevano essere ben peggiori delle
presenti ed oggi sono tali che a nessun generale, anche nel caso piü disperato, pas-
serebbe pel capo di volerle attraversare, neppure con uu esercito di minor forza di
quello d'Aunibale. Und nach neuerlicher Besichtigung des Terrains während der
Manöver 190S bei Empoli schreibt er mir: Non ho mancato di spingermi due volte
in bicicletta nel noto terreno di riva destra dell' Arno. Una volta fui a Cerreto
Guidi, un 'altra oltre Fucecchio. Nella zona di terreno delle Cerbaje e impossibile
che Annibale sia passato perche detta zona e costituita da ondulazoni lievissime, disposte
trasversalmente ad una pianura perfettamente piatta, acquitrinosa, tutta a torbiera e
solcata da piccoli canali e fossi di scolo disposti in tutti i sensi, tali da lasciar supporre
che tutta la pianura all' intorno fosse, in tempinon lontani, una palude vera e propria.

2) Pol. III 78, 8: näs ns svlaßcös e%%e . . vcfoocbuevos ßäoad'oa y.ai tovs li/u-
vcoSeiS rcöv rÖTirov. ^Avvißas S' int/uelcos i^rjTaxcbs rcvaycbSeiS xai oregeovs vndp^ovTas
tovs xarä vijv Sloöov rönovq. Das zeigt sich dann auch auf dem Durchmarsche
selber, wo gefallene Tiere über die Wasserfläche hinausragen und zum Sitzen be-
nutzt werden. S. die Übersetzung im Anhange. Pol. III 79, 10.
 
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