Der Apenninübergang. 1. Der Weg.
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Die erstere Ansicht vertritt Voigt (Nr. 18,19), der meint, Hannibal sei yois^
über Pescia nach Pistoia und von da nach Fiesole gegangen. Dieser Marsch
von 11 deutschen Meilen oder 82 Kilometer entspräche etwa der
Leistung von vier Tagen und drei Nächten, die ja Hannibal zur Durch-
schreitung gebraucht hätte, und endige bei Fiesole, wie unsere Quellen
das verlangten.
Was den zweiten Teil dieses Marsches, das Stück von Pistoia
nach Fiesole betrifft, so ist Voigt ohne Zweifel auf der richtigen
Fährte. Den ersten aber, von Lucca bis Pistoia, kann man in keiner
Weise als einen Marsch durch zusammenhängendes Überschwem-
mungsgebiet, wie unsere Quellen das fordern1), ja überhaupt nicht als einen
Marsch durch Sumpf- oder Überschwemmungsgebiet bezeichnen. Denn
aus der Ebene von Lucca hebt sich alsbald die Straße allmählich fast
um 100 Meter, um den etwa 8 Kilometer breiten Kücken zu über-
schreiten, auf dessen Südspitze Monte Carlo liegt, dann geht sie in
einer Höhe von etwa 50 Meter an den sanften Hügelabdachungen bei
Buggiano hin, die auch nie unter Wasser gestanden haben können,
und nach Durchquerung einer tiefer liegenden Strecke bei Monsummano
steigt sie dann zum zweiten Male über eine Paßhöhe, die sogar be-
deutend mehr als 100 Meter über dem bisherigen Niveau der Straße
liegt2). Braucht ein etwa vorhandener uralter Weg auch nicht genau
die Strecke der jetzigen Chaussee eingehalten zu haben, so ist doch
1) Pol. III 79, 8. Liv. XXII 2, 7.
2) Die wichtigsten Höhenzahlen dieser Straße sind die folgenden:
Ort
Höhe in
Metern über dem
Meere
Entfernung von der
vorigen Station
in Kilometern
(rund)
Lucca 16
Lunata . 20
Zone 19
Hinter Borgonovo 29
Paßhöhe bei Punta de Abbate 107
Casstellare ca. 65
Pescia 62
Buggiano 41
Pellicola 37
Monsummano 24
Paßhöhe bei Serravalle fast 150
Staz. di Serravalle 75
Pistoia 65
47s
'2
4
2
4
2
21/2
372
47a
172
6
8*
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Die erstere Ansicht vertritt Voigt (Nr. 18,19), der meint, Hannibal sei yois^
über Pescia nach Pistoia und von da nach Fiesole gegangen. Dieser Marsch
von 11 deutschen Meilen oder 82 Kilometer entspräche etwa der
Leistung von vier Tagen und drei Nächten, die ja Hannibal zur Durch-
schreitung gebraucht hätte, und endige bei Fiesole, wie unsere Quellen
das verlangten.
Was den zweiten Teil dieses Marsches, das Stück von Pistoia
nach Fiesole betrifft, so ist Voigt ohne Zweifel auf der richtigen
Fährte. Den ersten aber, von Lucca bis Pistoia, kann man in keiner
Weise als einen Marsch durch zusammenhängendes Überschwem-
mungsgebiet, wie unsere Quellen das fordern1), ja überhaupt nicht als einen
Marsch durch Sumpf- oder Überschwemmungsgebiet bezeichnen. Denn
aus der Ebene von Lucca hebt sich alsbald die Straße allmählich fast
um 100 Meter, um den etwa 8 Kilometer breiten Kücken zu über-
schreiten, auf dessen Südspitze Monte Carlo liegt, dann geht sie in
einer Höhe von etwa 50 Meter an den sanften Hügelabdachungen bei
Buggiano hin, die auch nie unter Wasser gestanden haben können,
und nach Durchquerung einer tiefer liegenden Strecke bei Monsummano
steigt sie dann zum zweiten Male über eine Paßhöhe, die sogar be-
deutend mehr als 100 Meter über dem bisherigen Niveau der Straße
liegt2). Braucht ein etwa vorhandener uralter Weg auch nicht genau
die Strecke der jetzigen Chaussee eingehalten zu haben, so ist doch
1) Pol. III 79, 8. Liv. XXII 2, 7.
2) Die wichtigsten Höhenzahlen dieser Straße sind die folgenden:
Ort
Höhe in
Metern über dem
Meere
Entfernung von der
vorigen Station
in Kilometern
(rund)
Lucca 16
Lunata . 20
Zone 19
Hinter Borgonovo 29
Paßhöhe bei Punta de Abbate 107
Casstellare ca. 65
Pescia 62
Buggiano 41
Pellicola 37
Monsummano 24
Paßhöhe bei Serravalle fast 150
Staz. di Serravalle 75
Pistoia 65
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