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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 3: Antike Schlachtfelder in Italien und Afrika, 1. Abtlg.): Italien — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.7593#0366

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Beilage I,

Heeresstürkeu.
1. Hanniba].

Hannibals Armee wird uns für die Schlacht bei Cannae von
Polybios auf nicht viel mehr als 40 000 Mann zu Fuß und gegen
10 000 zu Pferd angegeben1). Die immerhin mehrere tausend Mann
betragende Besatzung, die das Lager während der Schlacht hatte,
wird dabei wohl eingerechnet sein2), so daß wir danach die Fußtruppen
in der Schlacht auf weniger als 40 000 Mann ansetzen müssen,
wenn auch Livius für die Schlacht selbst 40000 angibt3). Auch aus
inneren Gründen ist gegen eine solche Stärke kein Widerspruch zu
erheben.

Die Zahl entspricht etwa 2 starken konsularischen Armeen und
hält sich also durchaus innerhalb des Mindestmaßes dessen, was
Hannibal als Stärke der ihm gegenüber operierenden Heere der Römer
zu erwarten hatte4).

Wie früher (S. 94 fj auseinandergesetzt ist, hatte Hannibal nur 12 0O0
Mann schwere Afrikaner und Spanier, 8 000 Mann leichte Truppen und
6000 Reiter über die Alpen hinübergebracht, also im ganzen nur 26000

1) III 114,5: fjv Ss rd j.iei> rwv innixmv 7iÄrj9-os rd ovunavroZs KagyjjSovlots
sie .t/vplov?, rd oi rwv ne^wv ov tzo'Lv tc/.tlovs t"rpaxiouvouov oiir rols KeÄroZi. —
Pol. HI 109,4 wird — in einer Rede des Paulus — die Zahl der Karthager als weniger
als die Hälfte der Römer angegeben; der Tendenz der Rede entsprechend verkleinernd.
Daraus wohl Plut. Fab 15: ovd' rjuiov i/egos Svree.

2) Denn Polybios gibt ganz analog nach Erörterung der Schlachtaufstellung bei
den Römern die Gesamtsumme von deren Truppen mit SO 000 Mann und 6 000 Reitern
an (III 118,5), obgleich nach seiner eigenen Erzählung 10 000 Mann davon im Lager
geblieben waren (III 117,8). — Die Stärke von Hannibals Lagerwache ergibt sich
daraus, daß sie ägxovoa war, um den Angriff dieser 10000 abzuwehren (III 117,10).

3) XXII 46,6: numerus omnium peditum, qui tum stetere in acie, roilium fuit
ojiadraginta, decem equitum.

4) Über die Zweifel Cantalupis s. S. 211 A. 1.
 
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