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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 3: Antike Schlachtfelder in Italien und Afrika, 1. Abtlg.): Italien — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.7593#0240

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218

Der zweite Panische Krieg- bis Cannae.

Wie es Hannibal im einzelnen gelungen ist, diese äußerst schwie-
rige Operation mit solcher Eleganz durchzuführen, und wo sich dieser
ganze Vorgang abgespielt hat, darüber gehen die Ansichten ziemlich
weit auseinander.

Frühere lö • Die meisten älteren Autoren stimmen, ohne die Örtlichkeit näher
smvgsversuche. zn bestimmen, darin überein, daß sie den Durchbruch an denVolturno
verlegen — nur Niebuhr (Nr. 4) dachte an die caudinische Straße, was
ganz unmöglich ist — eine Ansicht, welche von Holste (Nr. 2) und Voigt
(Nr. 14) präzisiert und dahin fixiert worden ist, daß der Durchbrach
an dem Engpasse dieses Flusses zwischen dem westlichsten Ausläufer
des Tifatagebirges und dem von Norden herantretenden Zuge des Monte
Grande 4 Kilometer nordöstlich von Casilinum (dem heutigen Capua)
erfolgt sei.

Weiter nördlich bei Cales an der via Latina hat dann zweitens
Clüver (Nr. 1), dem Hennebert (Nr. 11) folgt, auch ohne nähere Bestim-
mung des Terrains die Operation angesetzt; erst Nissen (Nr. 18) hat diese
Ansicht mit Angabe der Stellungen im einzelnen ausführlich begründet.

Endlich hat Dodge (Nr. 15), dem sich Morris (Nr. 16) anschließt,
an den Paß gedacht, der vom Becken von Teano in nordöstlicher Rich-
tung am Riegel von Vairano vorbei in das Volturnotal bei Allifae hin-
überführt, ohne daß man jedoch aus seiner, wie gewöhnlich phan-
tastischen Karte erkennen könnte, wie er die Stellungen in Wirklich-
keit im einzelnen ansetzen will.

Die Entscheidung über diese Lokalfrage wird dem Versuche,
Hannibals glänzendes Manöver richtig zu verstehen, vorausgehen müssen.

2. Die Örtlichkeit.

Heutige Aus dem Gebiete nördlich vom unteren Volturno führt heutzutage

Regsamkeit g-ne gUOße Anzahl von Pässen in das Innere des Landes: nach Norden
geht durch die etwa 1 Kilometer breite Lücke zwischen der Rocca
Monfina und dem Querriegel von Vairano Eisenbahn und Haupt-
chaussee einerseits nach Rom, anderseits in das obere Tal des Volturno
nach Venafro und Isernia. Nach Nordosten hin geht ein schmalerer
aber gleichfalls ganz ebener Durchgang zwischen demselben Querriegel
von Variano und dem südlich daranstoßenden Gebirgsland bei Borgo
S. Antonio ins mittlere Tal des Volturno nach Allifae, und auf beiden

vius XXII 16 — 18, 5. Mau vergleiche die Übersetzung dieser Hauptberichte und der
sonst noch vorhandenen Nebenberichte im Anhang S. 232 ff.
 
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