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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 3: Antike Schlachtfelder in Italien und Afrika, 1. Abtlg.): Italien — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.7593#0408

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Beilage III.

Polybios und Livius.

Eine Vergleichung der Berichte des Polybios und Livius, wie sie Allgemeiner
im Anhange zu dieser Schlacht (S. 330 ff.) durch Gegenüberstellung CnaraUer-
gegeben ist, zeigt im großen und ganzen zunächst wieder die bekannten
Züge. Die große Ähnlichkeit der Darstellung kommt sowohl in den
vielfach wörtlichen Übereinstimmungen der einzelnen Teile der Er-
zählung, als auch in der gleichen Reihenfolge der Ereignisse bei beiden
Berichten zu unverkennbarem Ausdruck und läßt an der literarischen
Verwandtschaft der Relationen keinen Zweifel aufkommen. Auch hier
finden sich ferner bei Livius Auslassungen und Zusätze, die einen
ähnlichen Charakter tragen, wie er auch in früheren Partien zur
Erscheinung gekommen ist, die aber doch noch ein wenig genauer
untersucht werden müssen.

Was zunächst die Auslassungen betrifft, so sind sie hier bei Auslassungen.
Livius besonders auffallend und zahlreich.

Die Bedeutung der Stadt Cannae für die Verproviantierung der
Römer, die bei Polybios (III 107, 1—5, Anh. S. 330) so nachdrücklich
hervorgehoben wird und für das Verständnis des ganzen Feldzuges
in Betracht kommt, fehlt bei Livius gänzlich, ebenso das glückliche'
Gefecht, welches Varro dem Hannibal auf dem Marsche nach Cannae
hin lieferte, und welches nicht wenig zur Erhöhung der römischen
Kampflust beitrug (Pol. III 110, 5—7, S. 331). Es fehlt ferner
die zahlenmäßige Angabe der Entfernung der Lager der Römer von-
einander und vom Feinde, die Lage des kleinen Lagers östlich
der Übergangsstelle, der Zweck des kleinen Lagers zum Schutze
der eigenen und Bedrohung der gegnerischen Fouragierungen
(Pol. III 110,8, S. 331), und endlich die für das Verständnis der Orts-
frage gerade zu unerläßliche Erwähnung, daß Hannibal nach Ankunft
der Römer sein Lager verlegt hat (Pol. III 111,11, S. 332). Um
 
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