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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 3: Antike Schlachtfelder in Italien und Afrika, 1. Abtlg.): Italien — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.7593#0454

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Metaurus. 2. Die quellenmäßige Begründung.

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und am Gallerabache etwa in der Mitte zwischen Montemaggiore und
S. Angelo zu suchen sei (Stellungen auf Karte mit „B" bezeichnet).

Eine unentschiedene Haltung zwischen beiden Parteien nimmt
B. W. Henderson (Nr. 27) ein, der in einer gründlichen und vorsichtigen
Erörterung die beiderseitigen Ansichten abwägt und zu dem Resultate
gelangt, daß sie beide ihre Schwierigkeiten hätten, über die er nicht
definitiv abzuurteilen in der Lage sei.

2. Die quellenmäßige Begründung.

Alle die angeführten Lösungsversuche stützen sich in erster Linie Quellen
auf den Bericht des Livius (XXVII 46—49), zu welchem ergänzend Quellenl)
ein Fragment des Polybios (XI 1—3) und kürzere Darstellungen
bei Zonaras (IX 9, P. I 433) und Appian (lAwiß. 52f.) sowie ge-
legentliche Erwähnungen bei anderen Historikern hinzutreten.

Diese Berichte geben nun folgende für eine Lokalisierung in Be-
tracht kommende Daten:

Nero trifft bei seiner Ankunft aus Süditalien das vereinigte Heer
des Livius Salinator und des Praetors Porcius Licinus bei Sena gegen-
über dem 3A Kilometer entfernten Hasdrubal1).

Auf die Kunde von Neros Ankunft beschließt der bisher zur
Schlacht geneigte Hasdrubal (iam hostes ante castra instructi stabant),
die Schlacht zu vermeiden und durch einen Nachtmarsch den Metaurus
zu erreichen und ihn zu überschreiten. Sein weiteres Ziel wird bei
Livius nicht angegeben, bei Zonaras wird Gallien genannt (eyvco 7VQÖg
iovq rdlarag ävcc/coQfjOcu), bei Appian heißt es „zw clöslcptp owe^d-siv
erteiyöfxEvog VTt€'/cÖQSLli. Seine Führer entfliehen ihm, einer verbirgt
sich in einem schon vorher ausgesuchten Versteck (in destinatis iam
ante animo latebris), einer schwimmt auf einer ihm bekannten Furt
über den Metaurus (per vada nota Metaurum fiumen tranavit).

1) Liv. 27.46,4: ad Senam castra alterius consulis erant, et quingentos ferme
inde passus Hasdrubal aberat. App. *Aw. 52: oi vnaroi . . . avrrjld-ov Is rd avrd
ndaais rals Svräueotv y.ai avrearQarortedevaav avro) tcfqi ti6I.iv Jürjvas. Eutl'Op. III
18,2: (Hasdrubal) apud Senam, Piceni civitatem, in insidias compositas incidit.
Zonaras IX 9. P. I 432 C: os avrcö ngos zg 2iva rjj nölsi änr^rriasv (Livius dem
Hasdrubal) ov uivroi xai eis ^sloas evd~v£ tf),d~ov. ini noMds ö'i rjueoas y.aroL yo'igav

eueivsv. Aurel. Victor. 48: Nero . . . se Livio collegae apud Senam oppidum et
Metaurum fiumen coniunxit. Oros. IV 18,13: fuit hoc proelio Poenis Metaurum
fiumen . . quasi Trasumenus lacus et Cesena (lies Sena), Piceni civitas, ut vicus
ille Cannensis. Sil. Ital. XV 552: Senense proelium Cic. Brut. 18,73: Senensi proelio.
 
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