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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 3: Antike Schlachtfelder in Italien und Afrika, 1. Abtlg.): Italien — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.7593#0118

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Trebia: Beilage I. Heeresstärken. 2. Die Römer.

97

je nachdem man die 1000 Mann im Hinterhalt in die Gesamtsumme
einrechnen will oder nicht. (Pol. III 71, 9. 72, 9.) Es waren also
jedenfalls über 4000 Mann keltischer Reiterei zu Hannibal gestoßen,
was zu den 9000 Mann Fußvolk in ganz glaublichem Verhältnis steht1),
über das Verhältnis der leichten numidischen Reiterei zu der schweren
wissen wir nichts.

So war also damals Hannibals Armee rund 40 000 Mann stark. Über
seine Verluste wird keine Summe angegeben, nur bemerkt, daß sie
hauptsächlich die Gallier getroffen hatten2).

2. Die Römer.

Die Römer hatten n a c h L i v i u s XXI 17 für das Jahr 218 im ganzen Gesamtaufgebot

218

6 Legionen mit dem gewöhnlichen Zubehör an Bundesgenossen und
Reiterei aufgestellt, zusammen 24 000 Mann Bürgertruppen zu Fuß mit .
1800 Reitern und 40 000 Mann Bundesgenossen zu Fuß mit 4400 Reitern.

Von diesen 6 Legionen waren 2 unter Ti. Sempronius Longus für
Sizilien und Afrika, 2 unter P. Cornelius Scipio für Spanien und 2
für Norditalien bestimmt. Die beiden Legionen des Sempronius waren
8000 Mann Römer zu Fuß und 600 Reiter, 16000 Mann Bundesgenossen
zu Fuß und 1800 Reiter stark. Die Legionen Scipios enthielten ebenfalls
8000 Römer zu Fuß und 600 zu Pferd, aber nur 14 000 Mann Bundes-
genossen zu Fuß mit 1600 Reitern. Die beiden Legionen für Norditalien
endlich betrugen wiederum 8000 Mann Römer zu Fuß und 600 zu Pferd,
aber hatten noch weniger Bundesgenossen, nämlich nur 10 000 Mann zu
Fuß und 1000 zu Pferd.

Der frühe Ausbruch des Aufstandes der Boier im Frühling 218 Norditalien,
machte es notwendig, die eine der für Spanien bestimmten Legionen
die schon ausgehoben war, nach Norditalien zu schicken und dafür die
eine der norditalischen nach Spanien gehen zu lassen. Für die
Truppenstärke auf dem norditalischen Schauplatz hat dieser Tausch

1) Nach dem Texte des Polybios (III 72, 9) ist es zweifelhaft, ob bei den 10000
Reitern, die auf den Flügeln aufgestellt wurden, die Numider mit eingerechnet sind.
Denn diese standen hinter der Front des Fußvolkes auf den Flügeln (S. 72 A. 1). Des-
halb rechnet Lehmann S. 134 sie noch außerdem, veranschlagt sie auf mindestens
2000 Mann und kommt so auf eine Gesamtzahl von 13 000 Reitern. Das ist indessen
sehr unwahrscheinlich, da die karthagische Reiterei später bei Cannae auch nur
10 000 Mann betrug (s. Trasimenus. Beilage I). So wird man die Numider hier in
die 10 000 mit einrechnen müssen.

2) Pol. III 74, 10: ovveßaive yäo öUyove ukv rcöv 'Ißtjprov xai Aißvwv, rovq Si
nleiovs dnoXaiMvai rwv KeXtäv.

Kromayer-Veith, Antike Schlachtfelder III. 7
 
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