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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 3: Antike Schlachtfelder in Italien und Afrika, 1. Abtlg.): Italien — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.7593#0368

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Beilage I: Heeresstärken. 2. Römer.

343

Die Verluste bei Cannae werden von Polybios auf 4 000 'Kelten,
1500 Iberer und Libyer und 200 Reiter angegeben1).

2. Römer.

Polybios berichtet, daß die Römer im Frühjahr 216 die Konsuln mit
8 Legionen von je 5 000 Mann, ungerechnet die Alen der Bundesgenossen,
ins Feld zu senden beschlossen hätten2). Die letzteren berechnet er
dann nach dem römischen Brauche auf etwa ebenso viel (jcüqloov),
die Reiter für jede Legion auf 300, für jede Ala auf das Doppelte3).

Daß diese Sollstärke nach seiner Meinung auch im großen
ganzen erreicht ist. geht aus seiner Angabe hervor, daß die Römer
zur Zeit der Schlacht gegen 80000 Mann zu Fuß und etwas über
6 000 Reiter stark gewesen seien4), von denen annähernd 70 000 zu
Fuß und 6 000 zu Pferde zur Schlacht selbst aufmarschiert zu denken
sind, da 10 000 zu einem gleichzeitigen Angriffe auf das karthagische
Lager im großen — und jedenfalls auch noch eine Lagerwache im
kleinen — römischen Lager zurückgeblieben waren5).

Dieselbe Berechnung liegt der Darstellung des Livius überall zu
Grunde, der danach für die Schlacht sogar die volle Sollstärke von
87 200 Mann d. h. 80 000 zu Fuß und 7 200 zu Pferd angibt.

Denn wenn er auch daneben noch einen anderen gleich näher zu
besprechenden Ansatz für die römische Armee erwähnt6), berück-

1) III 117,6. Livius XXII 52,6 gibt als Gesamtsumme S000 (ad octo milia
fuisse dicuutur); Eutrop III 10,3 3000 Afrikaner.

2) III 107,9: TiQoi&evro orgaroneSoiS öarcb biaxivSvveveiv . . . ixctarov rcöv
orgazonedwv syovros ävSgas eis nevraxioyiliovs ycngis rwv ovuuäyioi.

3) ib. 11 f: Es ist wohl gegen die Handschriften, die rgmläoiov geben, 8m/.ctaiov
zu schreiben. Das paßt besser zu Livius' (XXII 36,3) Veranschlagung der Reiterei
auf 7200 und zu Polybios' eigener Angabe der Effectivstärke von 6000 Pferden.

4) Pol. III 113,5: tfoav ovv ovv rols amudyois ne^wv uiv eis öxrw uvgiaSas,
iTiTzels Se fiixgä) TtXeiovS rwv i^axioyilimv.

5) Pol. III 117,8: slevxios ctnilme fyivgiovs negotii ini rfjs iavrov nageußo/.rjs.

Die durch Textverderbnis verwirrte Verlustberechnung bei Polybios berührt diese
Daten nicht

6) XXII 36,2: decein milia novorum militum alii scripta in supplementum (traduuti
alii novas quattuor legiones, ut octo legionibus rem gererent; numero quoque peditum
equitumque legiones auctas, milibus peditum et centenis equitibus in singulas adiectis,
ut quina milia peditum, treceni equites essent, socii duplicem numerum equitum darent,
peditis aequarent, septemque et octoginta milia armatorum et ducentos in castris
Romanis fuisse, cum pugnatum ad Cannas est, quidam auctores sunt.
 
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