Zusammenhängende Darstellung.
555
lief. Für den Befehls- und Meldedienst war man auf den näheren
Wasserweg durch die Bahira, die von den karthagischen Schiften be-
herrscht wurde, angewiesen.
Hamilkar setzte sich südlich der Stadt fest, unzweifelhaft auf den
Höhen, welche heute von den Forts „Manoubia" und ,.S' ben Hacen"
gekrönt sind und, den Isthmus sperrend, die Stadt von dieser Seite
beherrschen; Hannibal lagerte gegenüber der Nordfront, jedenfalls
gleich nördlich des Belvederehügels, in der Richtung gegen Karthago
Hannibal machte sich nun den Spaß, die in seinem Gewahrsam
befindlichen, vor der rrpiW-Schlacht festgenommenen Insurgenten-
führer, darunter Spendius, Autaritus und Zarzas, im Angesichte des
feindlichen Lagers ans Kreuz schlagen zu lassen. Mathos aber rächte
sich furchtbar. Die mangelhaften Sicherungsmaßnahmen Hannibals aus-
nützend, machte er einen Ausfall, erstürmte das Lager und nahm
Hannibal selbst gefangen, der sofort an das Kreuz des Spendius ge-
nagelt wurde; dreißig andere vornehme Karthager teilten sein Schicksal.
Hamilkar hatte nicht helfend einzugreifen vermocht. Bei der
großen Entfernung und dem Mangel freier Sicht erfuhr er überhaupt
spät von der Affaire; als er endlich Meldung erhielt, hätte der einzig
mögliche Marsch um die Sebkra doch nicht mehr helfen können.
Augenblicklich hob er die verunglückte Belagerung auf und marschierte
— jedenfalls um die Sebkra es Sedjoumi herum und dann über die
Senke zwischen dem Dj. Amar und Dj. Naheli — an die Mündung
des Bagradas, wo er ein Lager schlug.
Dieser Ausgang der Belagerung läßt es, wie bereits angedeutet,
grell genug erkennen, wie gewagt diese Unternehmung selbst jetzt
noch gewesen war und wie riskiert sie erst früher hätte sein müssen,
als der Feind noch außerdem über eine mobile Feldarmee verfügte.
Der Hauptgrund lag eben in der geradezu idealen Beschaffenheit der
tunesischen Stellung. Ganz abgesehen von ihrer für die Beobachtung
und Bedrohung Karthagos vorzüglich geeigneten Lage, war sie auch
in einer seltenen Weise unangreifbar. Während die Position,
aus zwei großen Stützpunkten, dem Lager und der Stadt Tunes
bestehend, einen entsprechenden Raum beherrschte und demzu-
folge große Bewegungsfreiheit nach allen Seiten gewährleistete, war
die Verbindung zwischen den beiden Gruppen durch die Lage voll-
kommen gesichert und damit der einzige Nachteil, den solche kom-
binierte Stellungen sonst haben, ausgeschaltet. Der Angreifer aber
555
lief. Für den Befehls- und Meldedienst war man auf den näheren
Wasserweg durch die Bahira, die von den karthagischen Schiften be-
herrscht wurde, angewiesen.
Hamilkar setzte sich südlich der Stadt fest, unzweifelhaft auf den
Höhen, welche heute von den Forts „Manoubia" und ,.S' ben Hacen"
gekrönt sind und, den Isthmus sperrend, die Stadt von dieser Seite
beherrschen; Hannibal lagerte gegenüber der Nordfront, jedenfalls
gleich nördlich des Belvederehügels, in der Richtung gegen Karthago
Hannibal machte sich nun den Spaß, die in seinem Gewahrsam
befindlichen, vor der rrpiW-Schlacht festgenommenen Insurgenten-
führer, darunter Spendius, Autaritus und Zarzas, im Angesichte des
feindlichen Lagers ans Kreuz schlagen zu lassen. Mathos aber rächte
sich furchtbar. Die mangelhaften Sicherungsmaßnahmen Hannibals aus-
nützend, machte er einen Ausfall, erstürmte das Lager und nahm
Hannibal selbst gefangen, der sofort an das Kreuz des Spendius ge-
nagelt wurde; dreißig andere vornehme Karthager teilten sein Schicksal.
Hamilkar hatte nicht helfend einzugreifen vermocht. Bei der
großen Entfernung und dem Mangel freier Sicht erfuhr er überhaupt
spät von der Affaire; als er endlich Meldung erhielt, hätte der einzig
mögliche Marsch um die Sebkra doch nicht mehr helfen können.
Augenblicklich hob er die verunglückte Belagerung auf und marschierte
— jedenfalls um die Sebkra es Sedjoumi herum und dann über die
Senke zwischen dem Dj. Amar und Dj. Naheli — an die Mündung
des Bagradas, wo er ein Lager schlug.
Dieser Ausgang der Belagerung läßt es, wie bereits angedeutet,
grell genug erkennen, wie gewagt diese Unternehmung selbst jetzt
noch gewesen war und wie riskiert sie erst früher hätte sein müssen,
als der Feind noch außerdem über eine mobile Feldarmee verfügte.
Der Hauptgrund lag eben in der geradezu idealen Beschaffenheit der
tunesischen Stellung. Ganz abgesehen von ihrer für die Beobachtung
und Bedrohung Karthagos vorzüglich geeigneten Lage, war sie auch
in einer seltenen Weise unangreifbar. Während die Position,
aus zwei großen Stützpunkten, dem Lager und der Stadt Tunes
bestehend, einen entsprechenden Raum beherrschte und demzu-
folge große Bewegungsfreiheit nach allen Seiten gewährleistete, war
die Verbindung zwischen den beiden Gruppen durch die Lage voll-
kommen gesichert und damit der einzige Nachteil, den solche kom-
binierte Stellungen sonst haben, ausgeschaltet. Der Angreifer aber