Narraggara. 1. Das Schlachtfeld.
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Dj. Harraba. Audi hier lassen sich beide Plätze ziemlich genau be-
stimmen. Der vorspringende Kegel auf der äußersten Westecke des
Dj. Harraba eignet sich nicht, er ist „völlig felsig und mit großen
Felsblöcken übersät"; dagegen dehnt sich südlich davon ein „sanfter
Geröllkegel, von mehreren trockenen, nicht schroffen Oueds durchflössen,
mit Gesträuch bedeckt" aus. Ebenso eignet sich der sanft geformte,
nicht felsige Garet ez Zambey vorzüglich für das Lager der Römer.
Und wieder stimmen die Wasserverhältnisse. Bei Scipios Lager
fließt der Ou. Mellegue ganz nahe vorbei. Dieser durchweg, aber in
sehr ungleichem Grade salzige Fluß scheint aus dem dem Lagerhügel
südwestlich gegenüberliegenden K>t el Malah, wie schon der Name
bestätigt, besonders starken Salzgehalt zu ziehen, denn unmittelbar
an seinem Fuße und von da ein gutes Stück abwärts schmeckt das
Wasser sehr stark danach; knapp oberhalb des genannten Hügels
jedoch, also gerade im Bücken des Lagers, ist vom Salzgehalt fast
nichts zu spüren; auch gibt es hier zwei kleine, aber vollständig salz-
freie Quellen1).
Dagegen hat der Südhang des Dj. Harraba kein Wasser. Auch
hier ist der 4 Kilometer entfernte Ou. Mellegue die einzige Bezugs-
quelle; und wieder blieb Hannibal, wenn er Scipio gegenüber eine das
Zwischenterrain beherrschende, defensivfähige und die Verbindungen
deckende Stellung anstrebte, keine andere Wahl.
Hier gibt es auch keine sonstigen Schwierigkeiten im Terrain.
Das einzige, was gegen diesen Platz eingewendet werden könnte, ist
der Umstand, daß das Lager Scipios fast 30 Kilometer von Narraggara
entfernt ist, so daß die Anwendung des Quellenberichtes „ngdg uö'Uv
NaQQäyyaQuv" etwas gezwungen klingt. Zieht man aber die Öde
dieser recht unfruchtbaren, heute fast menschenleeren Steppe in Be-
tracht, so kann ganz gut Narraggara die nächste nennenswerte Stadt
gewesen sein, und dann erscheint der Ausdruck schon gerechtfer-
tigter.
Für eine ziemlich große Entfernung des nächsten bekannten Ortes
Vom Schlachtfelde spricht ferner auch der Umstand, daß uns aus
dem Altertume gar keine sozusagen offizielle Bezeichnung dieser doch
Ii Notizen von Herrn Professor Kromayer, der diesen Platz allein besucht hai,
während ich, zur Reparatur des pkotographischeu Apparats vom Dj. Lajbel nach Sidi
Youssef zurückgekehrt, daselbst eingeschneit wurde.
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Dj. Harraba. Audi hier lassen sich beide Plätze ziemlich genau be-
stimmen. Der vorspringende Kegel auf der äußersten Westecke des
Dj. Harraba eignet sich nicht, er ist „völlig felsig und mit großen
Felsblöcken übersät"; dagegen dehnt sich südlich davon ein „sanfter
Geröllkegel, von mehreren trockenen, nicht schroffen Oueds durchflössen,
mit Gesträuch bedeckt" aus. Ebenso eignet sich der sanft geformte,
nicht felsige Garet ez Zambey vorzüglich für das Lager der Römer.
Und wieder stimmen die Wasserverhältnisse. Bei Scipios Lager
fließt der Ou. Mellegue ganz nahe vorbei. Dieser durchweg, aber in
sehr ungleichem Grade salzige Fluß scheint aus dem dem Lagerhügel
südwestlich gegenüberliegenden K>t el Malah, wie schon der Name
bestätigt, besonders starken Salzgehalt zu ziehen, denn unmittelbar
an seinem Fuße und von da ein gutes Stück abwärts schmeckt das
Wasser sehr stark danach; knapp oberhalb des genannten Hügels
jedoch, also gerade im Bücken des Lagers, ist vom Salzgehalt fast
nichts zu spüren; auch gibt es hier zwei kleine, aber vollständig salz-
freie Quellen1).
Dagegen hat der Südhang des Dj. Harraba kein Wasser. Auch
hier ist der 4 Kilometer entfernte Ou. Mellegue die einzige Bezugs-
quelle; und wieder blieb Hannibal, wenn er Scipio gegenüber eine das
Zwischenterrain beherrschende, defensivfähige und die Verbindungen
deckende Stellung anstrebte, keine andere Wahl.
Hier gibt es auch keine sonstigen Schwierigkeiten im Terrain.
Das einzige, was gegen diesen Platz eingewendet werden könnte, ist
der Umstand, daß das Lager Scipios fast 30 Kilometer von Narraggara
entfernt ist, so daß die Anwendung des Quellenberichtes „ngdg uö'Uv
NaQQäyyaQuv" etwas gezwungen klingt. Zieht man aber die Öde
dieser recht unfruchtbaren, heute fast menschenleeren Steppe in Be-
tracht, so kann ganz gut Narraggara die nächste nennenswerte Stadt
gewesen sein, und dann erscheint der Ausdruck schon gerechtfer-
tigter.
Für eine ziemlich große Entfernung des nächsten bekannten Ortes
Vom Schlachtfelde spricht ferner auch der Umstand, daß uns aus
dem Altertume gar keine sozusagen offizielle Bezeichnung dieser doch
Ii Notizen von Herrn Professor Kromayer, der diesen Platz allein besucht hai,
während ich, zur Reparatur des pkotographischeu Apparats vom Dj. Lajbel nach Sidi
Youssef zurückgekehrt, daselbst eingeschneit wurde.