Beilage I: Die Heeresstärken im afrikanischen Kriege. 1. Caesar. S87
Verfolgung dieses Kalküls mit vollen 4 Legionen, also immer noch
dem stärksten jener Korps, in die das Heer jetzt geteilt wurde,
auf Utika; für diesen Zweck gewiß stark genug. Die bemängelte
Kräfteverteilung erscheint daher durchaus einleuchtend. Man vergleiche
nur die ganz analogen Dispositionen nach den Schlachten von Pharsalos,
Zela und Munda! —
Ist so die Kardinalfrage erledigt, so läßt sich die Zusammensetzung Tatsachliche
der afrikanischen Armee Caesars leicht ableiten. st"rie-
Als Caesar von Lilybaeum abfuhr, nahm er mit sich 6 Legionen:
die bereits vor dem Feinde gestandene V. und 5 Rekrutenlegionen
(c. 1,5), deren Nummern bis auf eine in cap. 60 erwähnt werden:
XXVI, XXVIII. XXIX, 'XXX: ob die fünfte die Nummer XXV
(Schneider), XXX (Wölfflin) oder III (Groebe) geführt hat, ist für~
unsere Fntersuchung belanglos1).
Außerdem standen auf den Kriegsschiifen 7 Kohorten altgedienter
Soldaten als Kampfbesatzung (10,1). Diese waren aus den gelegent-
lich der Überfahrt Caesars von Brundisium nach Epirus krankheits-
halber in Italien zurückgebliebenen Mannschaften der gallischen Vete-
ranenlegionen formiert, hatten später auf der improvisierten Flotte des
Vatinius gegen Octavius in den illyrischen Gewässern gekämpft2j und
waren endlich in gleicher Eigenschaft nach Afrika gegangen, wo sie,
solange Not an Mannschaft war, gelegentlich auch zu Lande ver-
wendet wurden.
Außer diesen 67 Kohorten Legionsinfanterie gingen noch 2000 Reiter
mit dem ersten Transport nach Afrika; auch leichte Truppen, die
bald darauf erwähnt werden (12,3), dürften jedenfalls, wenn auch in
beschränkter Zahl, mitgekommen sein.
Mit dieser Truppenmacht bestritt Caesar die Besatzungen von
Ruspina, Leptis (6 Kohorten, c. 9.1) und später auch Acylla (33,2);
mit 30 Kohorten, 400 Reitern und 150 Bogenschützen schlägt er das
Gefecht bei Ruspina (12,1).
Diese 30 Kohorten scheinen nicht durchaus Rekruten gewesen zu
1) Ich halte XXV für das wahrscheinlichste; sie wäre dann eine Schwester-
legion der XXVI, die, wie Domaszewski Nr. 20, S. 173 mit viel Berechtigung er-
wähnt, eine sizilische war; beide wären dann jene 2 Legionen, die Curio vor seiner
Überfahrt nach Afrika in Sizilien zurückgelassen hatte (b. c. II 23,1). Die beiden
andern, die er mitnahm und die mit ihm vernichtet wurden, hätten dann die
Nummern XXIII. und XXIV. geführt.
2) b. Alex. 44,4.
Verfolgung dieses Kalküls mit vollen 4 Legionen, also immer noch
dem stärksten jener Korps, in die das Heer jetzt geteilt wurde,
auf Utika; für diesen Zweck gewiß stark genug. Die bemängelte
Kräfteverteilung erscheint daher durchaus einleuchtend. Man vergleiche
nur die ganz analogen Dispositionen nach den Schlachten von Pharsalos,
Zela und Munda! —
Ist so die Kardinalfrage erledigt, so läßt sich die Zusammensetzung Tatsachliche
der afrikanischen Armee Caesars leicht ableiten. st"rie-
Als Caesar von Lilybaeum abfuhr, nahm er mit sich 6 Legionen:
die bereits vor dem Feinde gestandene V. und 5 Rekrutenlegionen
(c. 1,5), deren Nummern bis auf eine in cap. 60 erwähnt werden:
XXVI, XXVIII. XXIX, 'XXX: ob die fünfte die Nummer XXV
(Schneider), XXX (Wölfflin) oder III (Groebe) geführt hat, ist für~
unsere Fntersuchung belanglos1).
Außerdem standen auf den Kriegsschiifen 7 Kohorten altgedienter
Soldaten als Kampfbesatzung (10,1). Diese waren aus den gelegent-
lich der Überfahrt Caesars von Brundisium nach Epirus krankheits-
halber in Italien zurückgebliebenen Mannschaften der gallischen Vete-
ranenlegionen formiert, hatten später auf der improvisierten Flotte des
Vatinius gegen Octavius in den illyrischen Gewässern gekämpft2j und
waren endlich in gleicher Eigenschaft nach Afrika gegangen, wo sie,
solange Not an Mannschaft war, gelegentlich auch zu Lande ver-
wendet wurden.
Außer diesen 67 Kohorten Legionsinfanterie gingen noch 2000 Reiter
mit dem ersten Transport nach Afrika; auch leichte Truppen, die
bald darauf erwähnt werden (12,3), dürften jedenfalls, wenn auch in
beschränkter Zahl, mitgekommen sein.
Mit dieser Truppenmacht bestritt Caesar die Besatzungen von
Ruspina, Leptis (6 Kohorten, c. 9.1) und später auch Acylla (33,2);
mit 30 Kohorten, 400 Reitern und 150 Bogenschützen schlägt er das
Gefecht bei Ruspina (12,1).
Diese 30 Kohorten scheinen nicht durchaus Rekruten gewesen zu
1) Ich halte XXV für das wahrscheinlichste; sie wäre dann eine Schwester-
legion der XXVI, die, wie Domaszewski Nr. 20, S. 173 mit viel Berechtigung er-
wähnt, eine sizilische war; beide wären dann jene 2 Legionen, die Curio vor seiner
Überfahrt nach Afrika in Sizilien zurückgelassen hatte (b. c. II 23,1). Die beiden
andern, die er mitnahm und die mit ihm vernichtet wurden, hätten dann die
Nummern XXIII. und XXIV. geführt.
2) b. Alex. 44,4.