Zur Schlacht von Actium 31 v. Chr.
(Schlachtenatlas röm. Abt. Blatt 24 Text Sp. 125 f.).
Ferrabino la battaglia d'Azio in riv. di lilologia vol. 52 p. 433—72. 1924.
id. vol. 53 p. 131 f. 1925.
Gestützt auf eine sehr subtile und scharfsinnige — nach meinem
Dafür halten überscharfsinnige, und deshalb nicht durchweg trag
fähige — Interpretation und Analyse unseres Quellenmateriales
entwirft Ferrabino ein Bild der Schlacht, das in wesentlichen Punkten
von dem von mir gegebenen*) abweicht.
Die Fabel vom Verrat der Kleopatra ist zwar auch nach ihm
endgültig durch meine Darstellung zerstört, aber daß die Schlacht
von Seiten des Antonius nur ein Durchbruchs- und Rückzugsgefecht
gewesen sei, mit dem Zwecke, die Flotte und den besten Teil des
Heeres aus der Blockade zu befreien und nach Ägypten oder Make-
donien in Sicherheit zu bringen, hält er für unrichtig und glaubt
vielmehr alles Ernstes, Antonius habe die feste Absicht gehabt die
Flotte des Octavian niederzukämpfen und damit den Krieg zu
entscheiden.
Das Bild, welches er, von diesem Gedanken ausgehend, von
der Schlacht entwirft, sieht so aus:
Antonius nimmt mit einer Flotte von 400 Schiften — so viele
gibt ihm Ferrabino — vor dem Sunde von Actium Aufstellung,
beide Flügel etwas vorgebogen, und geht etwa um die Mittagzeit
zum Angriff vor, indem er seine Schlachtlinie nach beiden Seiten
hin ausdehnt, um Octavian beiderseits zu überflügeln, was auch ge-
lingt. Kleopatra soll mit ihren 60 hinter der Front aufgestellten
Schiffen das Manöver vollenden, indem sie das Zentrum der Gegner
durchbricht und die schon von den Flügeln aus umfaßte Front auch
noch von innen her aufrollt. Aber dazu kommt es nicht mehr. Denn
Sosius der Führer von Antonius linkem Flügel und ebenso die Führer
des Zentrums spinnen Verrat und gehen in diesem Augenblick
') Hermes XXXIV (1899) S. 1—54.
(Schlachtenatlas röm. Abt. Blatt 24 Text Sp. 125 f.).
Ferrabino la battaglia d'Azio in riv. di lilologia vol. 52 p. 433—72. 1924.
id. vol. 53 p. 131 f. 1925.
Gestützt auf eine sehr subtile und scharfsinnige — nach meinem
Dafür halten überscharfsinnige, und deshalb nicht durchweg trag
fähige — Interpretation und Analyse unseres Quellenmateriales
entwirft Ferrabino ein Bild der Schlacht, das in wesentlichen Punkten
von dem von mir gegebenen*) abweicht.
Die Fabel vom Verrat der Kleopatra ist zwar auch nach ihm
endgültig durch meine Darstellung zerstört, aber daß die Schlacht
von Seiten des Antonius nur ein Durchbruchs- und Rückzugsgefecht
gewesen sei, mit dem Zwecke, die Flotte und den besten Teil des
Heeres aus der Blockade zu befreien und nach Ägypten oder Make-
donien in Sicherheit zu bringen, hält er für unrichtig und glaubt
vielmehr alles Ernstes, Antonius habe die feste Absicht gehabt die
Flotte des Octavian niederzukämpfen und damit den Krieg zu
entscheiden.
Das Bild, welches er, von diesem Gedanken ausgehend, von
der Schlacht entwirft, sieht so aus:
Antonius nimmt mit einer Flotte von 400 Schiften — so viele
gibt ihm Ferrabino — vor dem Sunde von Actium Aufstellung,
beide Flügel etwas vorgebogen, und geht etwa um die Mittagzeit
zum Angriff vor, indem er seine Schlachtlinie nach beiden Seiten
hin ausdehnt, um Octavian beiderseits zu überflügeln, was auch ge-
lingt. Kleopatra soll mit ihren 60 hinter der Front aufgestellten
Schiffen das Manöver vollenden, indem sie das Zentrum der Gegner
durchbricht und die schon von den Flügeln aus umfaßte Front auch
noch von innen her aufrollt. Aber dazu kommt es nicht mehr. Denn
Sosius der Führer von Antonius linkem Flügel und ebenso die Führer
des Zentrums spinnen Verrat und gehen in diesem Augenblick
') Hermes XXXIV (1899) S. 1—54.