222 Die verschiedenen Illustrationsverfahren
Anstalten das direkte Kopieren auf Stein vorziehen. Der plan geschliffene
Stein wird mit einer lichtempfindlichen Schicht versehen, zu der eine
Chromeiweiß- oder eine Asphaltlösung verwendet werden kann. Erstere
kopiert sehr schnell, letztere ergibt ein etwas schärferes Bild und die
Schicht ist widerstandsfähiger. Bei der Eiweißkopie wird nach dem
Belichten die ganze Steinoberfläche eingewalzt und dann im Wasser ent-
wickelt, wobei sich die Schicht an allen nicht belichteten Teilen löst. Wenn
die Zeichnung rein und klar dasteht, wird der Stein in der bereits be-
schriebenen Weise geätzt und angedruckt. Die Entwicklung der Asphalt-
kopie erfolgt mit Terpentinöl, das auf dem Stein befindliche Bild kann
nach Bedarf eingebrannt und hochgeätzt werden. Die Asphaltschicht
braucht eine lange Kopierzeit, sie wird daher mit Vorteil nur im Sommer,
wenn volles Sonnenlicht zur Verfügung steht, angewendet oder dann,
wenn es sich um besonders feine Details handelt und hohe Ansprüche
an die Säurefestigkeit der Steinkopie gestellt werden.
Eine große Verbreitung hat seit einigen Jahren die Verwendung
autotypischer Negative zur Herstellung lithographischer Platten gefunden.
Die Aufnahme darf nicht mit zu engem Raster erfolgen, ein solcher mit
60 Linien auf das Zentimeter, besser ein noch etwas gröberer, eignet sich
am vorteilhaftesten für das Verfahren. Das Kopieren geschieht am besten
auf eine Chromeiweißschicht. Wenn für den Auflagedruck die Original-
platten — die sogenannten »Steinautos« — umgedruckt werden sollen,
so verlieren sie leicht an Schärfe; wo sehr gute Resultate verlangt werden,
empfiehlt sich daher das direkte Kopieren auf den Maschinenstein, so daß
von der Originalplatte gedruckt werden kann. Soll eine Anzahl von
Abbildungen zusammen auf den Druckstein kommen, so werden die ein-
zelnen photographischen Rasternegative von der Glasplatte abgezogen
und die dünnen Häutchen nach einem untergelegten Einteilungsbogen in
genauer Stellung auf eine entsprechend große Glasscheibe aufgeklebt,
worauf man dann die so zusammengestellte große Negativplatte auf den
Maschinenstein kopiert. Nachdem dieser dann entwickelt und druckfertig
gemacht ist, werden die einzelnen Negativhäute wieder von der Glas-
platte abgelöst und können für späteren Gebrauch aufbewahrt werden.
Die direkte Kopie auf den Maschinenstein kann allerdings nur bei Ar-
beiten angewendet werden, von denen ein späterer Nachdruck nicht in
Aussicht steht. Ist letzteres aber der Fall und können voraussichtlich
die einzelnen Bilder — wie z. B. bei Ansichtspostkarten — später nicht
wieder in der gleichen Zusammenstellung wie bei der ersten Auflage
gedruckt werden, dann kopiert man die Negative stets auf kleine Original-
Anstalten das direkte Kopieren auf Stein vorziehen. Der plan geschliffene
Stein wird mit einer lichtempfindlichen Schicht versehen, zu der eine
Chromeiweiß- oder eine Asphaltlösung verwendet werden kann. Erstere
kopiert sehr schnell, letztere ergibt ein etwas schärferes Bild und die
Schicht ist widerstandsfähiger. Bei der Eiweißkopie wird nach dem
Belichten die ganze Steinoberfläche eingewalzt und dann im Wasser ent-
wickelt, wobei sich die Schicht an allen nicht belichteten Teilen löst. Wenn
die Zeichnung rein und klar dasteht, wird der Stein in der bereits be-
schriebenen Weise geätzt und angedruckt. Die Entwicklung der Asphalt-
kopie erfolgt mit Terpentinöl, das auf dem Stein befindliche Bild kann
nach Bedarf eingebrannt und hochgeätzt werden. Die Asphaltschicht
braucht eine lange Kopierzeit, sie wird daher mit Vorteil nur im Sommer,
wenn volles Sonnenlicht zur Verfügung steht, angewendet oder dann,
wenn es sich um besonders feine Details handelt und hohe Ansprüche
an die Säurefestigkeit der Steinkopie gestellt werden.
Eine große Verbreitung hat seit einigen Jahren die Verwendung
autotypischer Negative zur Herstellung lithographischer Platten gefunden.
Die Aufnahme darf nicht mit zu engem Raster erfolgen, ein solcher mit
60 Linien auf das Zentimeter, besser ein noch etwas gröberer, eignet sich
am vorteilhaftesten für das Verfahren. Das Kopieren geschieht am besten
auf eine Chromeiweißschicht. Wenn für den Auflagedruck die Original-
platten — die sogenannten »Steinautos« — umgedruckt werden sollen,
so verlieren sie leicht an Schärfe; wo sehr gute Resultate verlangt werden,
empfiehlt sich daher das direkte Kopieren auf den Maschinenstein, so daß
von der Originalplatte gedruckt werden kann. Soll eine Anzahl von
Abbildungen zusammen auf den Druckstein kommen, so werden die ein-
zelnen photographischen Rasternegative von der Glasplatte abgezogen
und die dünnen Häutchen nach einem untergelegten Einteilungsbogen in
genauer Stellung auf eine entsprechend große Glasscheibe aufgeklebt,
worauf man dann die so zusammengestellte große Negativplatte auf den
Maschinenstein kopiert. Nachdem dieser dann entwickelt und druckfertig
gemacht ist, werden die einzelnen Negativhäute wieder von der Glas-
platte abgelöst und können für späteren Gebrauch aufbewahrt werden.
Die direkte Kopie auf den Maschinenstein kann allerdings nur bei Ar-
beiten angewendet werden, von denen ein späterer Nachdruck nicht in
Aussicht steht. Ist letzteres aber der Fall und können voraussichtlich
die einzelnen Bilder — wie z. B. bei Ansichtspostkarten — später nicht
wieder in der gleichen Zusammenstellung wie bei der ersten Auflage
gedruckt werden, dann kopiert man die Negative stets auf kleine Original-