Lithographie und Steindruck
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steine und druckt für den Auflagedruck auf den Maschinenstein um.
Das Steinautotypieverfahren ist besonders wertvoll für den lithographi-
schen Farbendruck. Von unserer Abbildung auf Tafel 55 wurde zunächst
eine Duplexautotypie auf Stein hergestellt und diese dann für die Offset-
presse auf Zink umgedruckt.
Verhältnismäßig neu ist die Verwendung von Kopien nach Halbton-
negativen. Ein guter blaugrauer Stein wird sehr fein gekörnt, mit einer
lichtempfindlichen Asphaltschicht versehen und das Halbtonnegativ auf-
kopiert. Nach der Entwicklung zeigt der Stein das Bild in einem so
ifeinen Korn, daß die einzelnen Pünktchen ohne Zuhilfenahme einer Lupe
'kaum zu erkennen sind. Wo die Plastik zu wünschen übrigläßt, kann
mit dem Pinsel und Terpentinöl partiell weiter entwickelt, also aufgehellt
werden. Stellen, die etwas zu grau drucken, lassen sich mit lithographi-
scher Fettkreide verstärken. Der Stein wird dann in der üblichen Weise
geätzt und fertig gemacht.
Während die Dauer der Kopierzeit bei Strich- und Rasternegativen
nicht besonders wichtig ist, spielt sie beim Halbtonverfahren eine Rolle.
Es ist daher schwierig, mehrere Negative zusammen auf einen Stein zu
kopieren, wie das bei Rasteraufnahmen geschildert wurde, weil der
Charakter der verschiedenen Negative oftmals zu ungleichmäßig ist, so
daß bei gleichzeitiger Kopie das eine Bild zu hell, das andere zu dunkel
ausfallen würde. Für den Maschinendruck müssen daher in der Regel
Umdrucke hergestellt werden, und hierbei zeigt sich nun leider eine
Schwäche des Verfahrens insofern, als durch den Umdruck das Korn
etwas gröber wird, worunter gerade die feineren Partien leiden. Da
dieser Umstand beim Schwarzdruck aber stören würde, so wird das Ver-
fahren auch weniger für diesen als für den Buntdruck angewendet, bei
dem die kleinen Mängel der einen Platte immer wieder durch den Auf-
druck der nächsten verdeckt oder doch so gemildert werden, daß sie nicht
mehr auffallen.
Audi durch Umdrude lassen sich Platten für den Steindruck her-
stellen. Es kommt z. B. vor, daß die gewünschte Abbildung in einer
andern Technik vorhanden ist, etwa als Holzschnitt, als Strichätzung,
Radierung oder dergleichen. Soll eine derartige Abbildung aus irgend-
einem Grunde für den Steindruck verwendet werden, so wird von der
vorhandenen Platte in der jeweiligen Technik ein Abdruck auf Umdruck-
papier gemacht und dieser auf den Stein übergedruckt. Der so gewonnene
Umdruck wird ganz wie ein Original behandelt, also geätzt, angedruckt
und für den Auflagedruck fertig gemacht. Soll die Darstellung mehrere
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steine und druckt für den Auflagedruck auf den Maschinenstein um.
Das Steinautotypieverfahren ist besonders wertvoll für den lithographi-
schen Farbendruck. Von unserer Abbildung auf Tafel 55 wurde zunächst
eine Duplexautotypie auf Stein hergestellt und diese dann für die Offset-
presse auf Zink umgedruckt.
Verhältnismäßig neu ist die Verwendung von Kopien nach Halbton-
negativen. Ein guter blaugrauer Stein wird sehr fein gekörnt, mit einer
lichtempfindlichen Asphaltschicht versehen und das Halbtonnegativ auf-
kopiert. Nach der Entwicklung zeigt der Stein das Bild in einem so
ifeinen Korn, daß die einzelnen Pünktchen ohne Zuhilfenahme einer Lupe
'kaum zu erkennen sind. Wo die Plastik zu wünschen übrigläßt, kann
mit dem Pinsel und Terpentinöl partiell weiter entwickelt, also aufgehellt
werden. Stellen, die etwas zu grau drucken, lassen sich mit lithographi-
scher Fettkreide verstärken. Der Stein wird dann in der üblichen Weise
geätzt und fertig gemacht.
Während die Dauer der Kopierzeit bei Strich- und Rasternegativen
nicht besonders wichtig ist, spielt sie beim Halbtonverfahren eine Rolle.
Es ist daher schwierig, mehrere Negative zusammen auf einen Stein zu
kopieren, wie das bei Rasteraufnahmen geschildert wurde, weil der
Charakter der verschiedenen Negative oftmals zu ungleichmäßig ist, so
daß bei gleichzeitiger Kopie das eine Bild zu hell, das andere zu dunkel
ausfallen würde. Für den Maschinendruck müssen daher in der Regel
Umdrucke hergestellt werden, und hierbei zeigt sich nun leider eine
Schwäche des Verfahrens insofern, als durch den Umdruck das Korn
etwas gröber wird, worunter gerade die feineren Partien leiden. Da
dieser Umstand beim Schwarzdruck aber stören würde, so wird das Ver-
fahren auch weniger für diesen als für den Buntdruck angewendet, bei
dem die kleinen Mängel der einen Platte immer wieder durch den Auf-
druck der nächsten verdeckt oder doch so gemildert werden, daß sie nicht
mehr auffallen.
Audi durch Umdrude lassen sich Platten für den Steindruck her-
stellen. Es kommt z. B. vor, daß die gewünschte Abbildung in einer
andern Technik vorhanden ist, etwa als Holzschnitt, als Strichätzung,
Radierung oder dergleichen. Soll eine derartige Abbildung aus irgend-
einem Grunde für den Steindruck verwendet werden, so wird von der
vorhandenen Platte in der jeweiligen Technik ein Abdruck auf Umdruck-
papier gemacht und dieser auf den Stein übergedruckt. Der so gewonnene
Umdruck wird ganz wie ein Original behandelt, also geätzt, angedruckt
und für den Auflagedruck fertig gemacht. Soll die Darstellung mehrere