Der Schnellpressentiefdruck
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noch ein mehr oder weniger gründliches Nacharbeiten durch den Kupfer-
stecher. Das Verfahren eignet sich nur für die Reproduktion von Strich-
zeichnungen, Kupferstichen, Landkarten und dergleichen. Wie gesagt,
hat diese Arbeitsweise keine Bedeutung mehr, denn man gelangt schneller
zum Ziel, wenn man nach einer Strichaufnahme ein Diapositiv macht und
dieses direkt auf eine mit Chromeiweiß oder Fischleim lichtempfindlich
gemachte Kupferplatte kopiert. Die Atzung ergibt dann eine einwandfreie
Tiefdruckplatte. Ist die Strichzeichnung auf Pauspapier gemacht, dann
kann man sie auch direkt auf die Metallplatte kopieren, man erspart in
diesem Falle also die photographische Aufnahme gänzlich. Natürlich läßt
sich diese Arbeitsweise nur anwenden, wenn das Original in gleicher
Größe reproduziert werden soll.
Ein anderes Verfahren, das in Amerika — allerdings in der Haupt-
sache nur zur Herstellung von Landkarten — noch viel Verwendung fin-
det, stellt die Umwandlung einer Tiefdruckform in eine Hochdruckplatte
dar. Eine polierte und versilberte Kupferplatte wird mit einer wachs-
artigen Schicht überzogen und in diese die Zeichnung so eingeritzt, daß
die Linien nur die Wachsschicht durchschneiden und das Kupfer freilegen.
Der Text wird mit Buchdrucklettern eingepreßt. Die so erzeugte Tiefplatte
wird leitend gemacht und ins galvanische Bad gehängt, so daß man mit
dem Kupferniederschlag eine Hochdruckplatte gewinnt.
Es existieren zwar zur Herstellung von Tiefdruckplatten noch eine
ganze Anzahl anderer galvanischer Verfahren, sie haben aber ebenso-
wenig Bedeutung wie die eben kurz geschilderten und können daher als
gänzlich belanglos übergangen werden.
VIII. DER SCHNELLPRESSENTIEFDRUCK.
Seit Jahrzehnten sind Versuche gemacht worden, die Handpresse,
wie sie von Anfang an fast unverändert bis heute für Tiefdrücke aller
Art verwendet wird (siehe Abbildung 175), durch leistungsfähigere Ma-
schinen zu ersetzen. Die schwierigste Aufgabe, die es hierbei zu lösen
galt, bestand darin, die umständliche und durchaus nicht etwa rein mecha-
nische Art und Weise, wie der Kupferdrucker die Platten einschwärzt und
wischt, durch entsprechende maschinelle Vorrichtungen zu ersetzen. Eine
ganze Anzahl zum Teil höchst sinnreich erdachter Mechanismen mußte in
der Praxis versagen, weil ihre Urheber dabei versuchten, die Handarbeit
mehr oder weniger genau nachzuahmen. Daß auf diesem Wege das Problem
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noch ein mehr oder weniger gründliches Nacharbeiten durch den Kupfer-
stecher. Das Verfahren eignet sich nur für die Reproduktion von Strich-
zeichnungen, Kupferstichen, Landkarten und dergleichen. Wie gesagt,
hat diese Arbeitsweise keine Bedeutung mehr, denn man gelangt schneller
zum Ziel, wenn man nach einer Strichaufnahme ein Diapositiv macht und
dieses direkt auf eine mit Chromeiweiß oder Fischleim lichtempfindlich
gemachte Kupferplatte kopiert. Die Atzung ergibt dann eine einwandfreie
Tiefdruckplatte. Ist die Strichzeichnung auf Pauspapier gemacht, dann
kann man sie auch direkt auf die Metallplatte kopieren, man erspart in
diesem Falle also die photographische Aufnahme gänzlich. Natürlich läßt
sich diese Arbeitsweise nur anwenden, wenn das Original in gleicher
Größe reproduziert werden soll.
Ein anderes Verfahren, das in Amerika — allerdings in der Haupt-
sache nur zur Herstellung von Landkarten — noch viel Verwendung fin-
det, stellt die Umwandlung einer Tiefdruckform in eine Hochdruckplatte
dar. Eine polierte und versilberte Kupferplatte wird mit einer wachs-
artigen Schicht überzogen und in diese die Zeichnung so eingeritzt, daß
die Linien nur die Wachsschicht durchschneiden und das Kupfer freilegen.
Der Text wird mit Buchdrucklettern eingepreßt. Die so erzeugte Tiefplatte
wird leitend gemacht und ins galvanische Bad gehängt, so daß man mit
dem Kupferniederschlag eine Hochdruckplatte gewinnt.
Es existieren zwar zur Herstellung von Tiefdruckplatten noch eine
ganze Anzahl anderer galvanischer Verfahren, sie haben aber ebenso-
wenig Bedeutung wie die eben kurz geschilderten und können daher als
gänzlich belanglos übergangen werden.
VIII. DER SCHNELLPRESSENTIEFDRUCK.
Seit Jahrzehnten sind Versuche gemacht worden, die Handpresse,
wie sie von Anfang an fast unverändert bis heute für Tiefdrücke aller
Art verwendet wird (siehe Abbildung 175), durch leistungsfähigere Ma-
schinen zu ersetzen. Die schwierigste Aufgabe, die es hierbei zu lösen
galt, bestand darin, die umständliche und durchaus nicht etwa rein mecha-
nische Art und Weise, wie der Kupferdrucker die Platten einschwärzt und
wischt, durch entsprechende maschinelle Vorrichtungen zu ersetzen. Eine
ganze Anzahl zum Teil höchst sinnreich erdachter Mechanismen mußte in
der Praxis versagen, weil ihre Urheber dabei versuchten, die Handarbeit
mehr oder weniger genau nachzuahmen. Daß auf diesem Wege das Problem
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