ERLÄUTERUNGEN ZU DEN ABBILDUNGEN
67
(vgl. Taf. 31), aber nach der jetzt von Basset veröffentlichten Bauinschrift
erst 739 H. (1339 n. Chr.) ausgeführt.
Taf. 34: Die Abbildung ist nach dem Gipsabguß des jetzt zerstörten Portals
im Archäologischen Museum zu Madrid hergestellt. Das Granadiner Hospital
(Märistän) war eine Gründung Mohammeds V. und diente später als Münze.
Die Inschrift im oberen Bogen bezieht sich auf die Gründung des Instituts
und nennt das Datum 767 d. H. Der Dekor in dem Feld über der Tür
enthält in geistvoll geometrisierender kufischer Schrift die Devise der Könige
von Granada: Es gibt keinen Sieger außer Gott (vgl. Almagro Cardenas,
Museo granadino de antigüedades ärabes).
Taf. 35-52: al-Hamrä („die Rote", hier angeblich nach der Farbe ihrer Mauern;
richtiger vielleicht „die Leuchtende") hieß auch die Hofburg in Merräkesch.
Ibn al-Ahmar errichtete seinen Palast auf dem dem Albaicm gegenüber-
liegenden Hügel neben der Festung, die von altersher dort bestand und nun
neu ausgebaut wurde. Es ist fraglich, ob von der ersten, verhältnismäßig
bescheidenen, gegen 1300 vollendeten Anlage überhaupt noch nennenswerte
Reste erhalten sind; Mohammed III. (1302—09) fügte die jetzt zerstörte
Moschee hinzu. Yüsuf I. (1333-54) begann den Neubau, und da ihm auch
die Umfassungsmauer zugeschrieben wird, so ist anzunehmen, daß der
jetzige Grundriß ganz auf ihn zurückgeht; die Vollendung des Myrthenhof-
traktes und der gesamte Löwenpalast sind das Werk seines Nachfolgers
Mohammed V. (Einer der zum Harem gehörigen Räume, Taf. 42, wird
noch heute ganz irreführend als „Gerichtshalle" bezeichnet.) Einige Einzel-
türme wurden noch etwas später dekoriert, als letzter der der Infantinnen
unter Yüsuf II. gegen 1400 (vgl. Taf. 43). Der Bau ist schon im 16. Jahr-
hundert mehrfach restauriert und verändert worden, kam im Laufe des
18. Jahrhunderts stark in Verfall und verdankt seine Erhaltung im wesent-
lichen der Architektenfamilie Contreras, die von 1828 bis gegen 1900 in der
Alhambra tätig war. Vgl. E. Kühnel, Palastanlagen im islamischen Abend-
lande (Monatsh. f. Kunstwiss., 1909); L. Seco de Lucena, La Alhambra, 1920.
Taf. 53: Das Lustschloß Generalife (aus dem arab. „Djnin el-arif", Architekten-
garten) wurde inschriftlich 1319 vom Sultan Abü'l Walid Ismail ausgeschmückt,
später aber durch vielfache Umbauten völlig entstellt.
Taf. 56: Es handelt sich um die Rückansicht der Grabstätte des „Schwarzen
Sultans", der jetzt mit dem Meriniden Abü'l Hasan identifiziert ist.
5#
67
(vgl. Taf. 31), aber nach der jetzt von Basset veröffentlichten Bauinschrift
erst 739 H. (1339 n. Chr.) ausgeführt.
Taf. 34: Die Abbildung ist nach dem Gipsabguß des jetzt zerstörten Portals
im Archäologischen Museum zu Madrid hergestellt. Das Granadiner Hospital
(Märistän) war eine Gründung Mohammeds V. und diente später als Münze.
Die Inschrift im oberen Bogen bezieht sich auf die Gründung des Instituts
und nennt das Datum 767 d. H. Der Dekor in dem Feld über der Tür
enthält in geistvoll geometrisierender kufischer Schrift die Devise der Könige
von Granada: Es gibt keinen Sieger außer Gott (vgl. Almagro Cardenas,
Museo granadino de antigüedades ärabes).
Taf. 35-52: al-Hamrä („die Rote", hier angeblich nach der Farbe ihrer Mauern;
richtiger vielleicht „die Leuchtende") hieß auch die Hofburg in Merräkesch.
Ibn al-Ahmar errichtete seinen Palast auf dem dem Albaicm gegenüber-
liegenden Hügel neben der Festung, die von altersher dort bestand und nun
neu ausgebaut wurde. Es ist fraglich, ob von der ersten, verhältnismäßig
bescheidenen, gegen 1300 vollendeten Anlage überhaupt noch nennenswerte
Reste erhalten sind; Mohammed III. (1302—09) fügte die jetzt zerstörte
Moschee hinzu. Yüsuf I. (1333-54) begann den Neubau, und da ihm auch
die Umfassungsmauer zugeschrieben wird, so ist anzunehmen, daß der
jetzige Grundriß ganz auf ihn zurückgeht; die Vollendung des Myrthenhof-
traktes und der gesamte Löwenpalast sind das Werk seines Nachfolgers
Mohammed V. (Einer der zum Harem gehörigen Räume, Taf. 42, wird
noch heute ganz irreführend als „Gerichtshalle" bezeichnet.) Einige Einzel-
türme wurden noch etwas später dekoriert, als letzter der der Infantinnen
unter Yüsuf II. gegen 1400 (vgl. Taf. 43). Der Bau ist schon im 16. Jahr-
hundert mehrfach restauriert und verändert worden, kam im Laufe des
18. Jahrhunderts stark in Verfall und verdankt seine Erhaltung im wesent-
lichen der Architektenfamilie Contreras, die von 1828 bis gegen 1900 in der
Alhambra tätig war. Vgl. E. Kühnel, Palastanlagen im islamischen Abend-
lande (Monatsh. f. Kunstwiss., 1909); L. Seco de Lucena, La Alhambra, 1920.
Taf. 53: Das Lustschloß Generalife (aus dem arab. „Djnin el-arif", Architekten-
garten) wurde inschriftlich 1319 vom Sultan Abü'l Walid Ismail ausgeschmückt,
später aber durch vielfache Umbauten völlig entstellt.
Taf. 56: Es handelt sich um die Rückansicht der Grabstätte des „Schwarzen
Sultans", der jetzt mit dem Meriniden Abü'l Hasan identifiziert ist.
5#