68 IV. Vie chemischen Wirkungen der Lpektralfarben
Schwingung im Einklang stehen, indem sie diese verstärken, ebenso
wie eine Stimmgabel durch das Erklingen den Eigentones zum Mit-
tönen veranlaßt wird. Ist die einwirkende Lichtschwingung kräftig
genug, so kann hierbei die Schwingung des lichtempfindlichen Stoffes
zum Zerreißen des Molekularverbandes gesteigert werden, es tritt
Zersetzung ein. Bromsilberemulsion zeigt ein Maximum der Empfind-
lichkeit für blaues Licht, dieses wird vorzugsweise absorbiert, weil es
mit der Eigenschwingung der Bromsilbermoleküle im Einklang steht.
Daneben wirken freilich auch noch andere Lichtschwingungen ein, in-
dem sie das Bromsilbermolekül zu Nebenschwingungen anregen; da
diese jedoch weit schwächer sind, so muß eine viel größere Lichtenergie
ausgewendet werden, damit sich diese Nebenschwingungen bis zum
Zerreißen des Molekularverbandes steigern; d. h. wir müssen mit
andersfarbigem Licht sehr viel länger belichten. Gelbes Licht, das
unserm kluge sehr hell erscheint, wirkt so gut wie gar nicht auf Brom-
silber ein, weil seine Schwingung nur sehr wenig auf die Eigen-
schwingung des Moleküls anspricht, die Absorption ist deshalb gering,
das Molekül kann nur Nebenschwingungen von dieser Größe aus-
führen, und gelbes Licht muß in sehr großer Intensität vorhanden
fein, damit ein Zerreißen des Molekularverbandes stattfinden kann.
Zügen wir aber dem Bromsiiber Zyanin bei, das mit ihm eine Ver-
bindung eingeht, so wird gerade dies gelbe Licht absorbiert; trifft
deshalb solches Licht auf das gefärbte Bromsilber, so findet es Mole-
küle vor, die am stärksten mit Licht von dieser Wellenlänge in Reso-
nanz stehen und in kräftige Schwingung geraten. Vie stark schwin-
genden Zyaninmoleküle reißen die mit ihnen innig verbundenen Brom-
silbermoleküle mit, deren Nebenschwingungen werden dadurch zu einer
Hauptschwingung gesteigert, die schließlich den Zerfall des Moleküls
bewirken kann. Hieraus erklärt sich die Beobachtung, daß Farbstoffe,
die nur schmale Absorptionsstreifen zeigen, also die Hauptschwingung
auf eine enge Zone des Spektrums beschränken, am kräftigsten sensi-
bilisieren, weil das Mitreißen der Bromsilbermoleküle leichter erfolgt,
wenn eine enge Angriffszone gegeben ist.
Vie anderen umkehrbaren Lichtreaktionen weisen ebenfalls ein sehr
verschiedenes Verhalten gegen farbiges Licht auf. So zeigt das Sei en,
in der Modifikation, deren elektrischer Widerstand durch Belichten ver-
ringert wird, sich gegen die langwelligen Strahlen empfindlich, während
solche von kürzerer Wellenlänge, vom Grün an, ohne Einwirkung sind.
Schwingung im Einklang stehen, indem sie diese verstärken, ebenso
wie eine Stimmgabel durch das Erklingen den Eigentones zum Mit-
tönen veranlaßt wird. Ist die einwirkende Lichtschwingung kräftig
genug, so kann hierbei die Schwingung des lichtempfindlichen Stoffes
zum Zerreißen des Molekularverbandes gesteigert werden, es tritt
Zersetzung ein. Bromsilberemulsion zeigt ein Maximum der Empfind-
lichkeit für blaues Licht, dieses wird vorzugsweise absorbiert, weil es
mit der Eigenschwingung der Bromsilbermoleküle im Einklang steht.
Daneben wirken freilich auch noch andere Lichtschwingungen ein, in-
dem sie das Bromsilbermolekül zu Nebenschwingungen anregen; da
diese jedoch weit schwächer sind, so muß eine viel größere Lichtenergie
ausgewendet werden, damit sich diese Nebenschwingungen bis zum
Zerreißen des Molekularverbandes steigern; d. h. wir müssen mit
andersfarbigem Licht sehr viel länger belichten. Gelbes Licht, das
unserm kluge sehr hell erscheint, wirkt so gut wie gar nicht auf Brom-
silber ein, weil seine Schwingung nur sehr wenig auf die Eigen-
schwingung des Moleküls anspricht, die Absorption ist deshalb gering,
das Molekül kann nur Nebenschwingungen von dieser Größe aus-
führen, und gelbes Licht muß in sehr großer Intensität vorhanden
fein, damit ein Zerreißen des Molekularverbandes stattfinden kann.
Zügen wir aber dem Bromsiiber Zyanin bei, das mit ihm eine Ver-
bindung eingeht, so wird gerade dies gelbe Licht absorbiert; trifft
deshalb solches Licht auf das gefärbte Bromsilber, so findet es Mole-
küle vor, die am stärksten mit Licht von dieser Wellenlänge in Reso-
nanz stehen und in kräftige Schwingung geraten. Vie stark schwin-
genden Zyaninmoleküle reißen die mit ihnen innig verbundenen Brom-
silbermoleküle mit, deren Nebenschwingungen werden dadurch zu einer
Hauptschwingung gesteigert, die schließlich den Zerfall des Moleküls
bewirken kann. Hieraus erklärt sich die Beobachtung, daß Farbstoffe,
die nur schmale Absorptionsstreifen zeigen, also die Hauptschwingung
auf eine enge Zone des Spektrums beschränken, am kräftigsten sensi-
bilisieren, weil das Mitreißen der Bromsilbermoleküle leichter erfolgt,
wenn eine enge Angriffszone gegeben ist.
Vie anderen umkehrbaren Lichtreaktionen weisen ebenfalls ein sehr
verschiedenes Verhalten gegen farbiges Licht auf. So zeigt das Sei en,
in der Modifikation, deren elektrischer Widerstand durch Belichten ver-
ringert wird, sich gegen die langwelligen Strahlen empfindlich, während
solche von kürzerer Wellenlänge, vom Grün an, ohne Einwirkung sind.