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: kommen ihren Zweck. Sie zeigte, daß die Kolonie keines- :
j wegs einem frühen Ende verfaßen war, daß sie lebte und an der !
j Vorwärts-Entwicklung der modernen angewandten Kunst glän- j
: zenden Anteil nahm. So fand sie denn in weiten Kreisen Be- :
j achtung und die verdiente Anerkennung. Die geschäftliche Lei- !
j tung hatte in der Hand des Großherzoglichen Kabinetts ge- j
: legen. Ein Garantiefonds war nicht gebildet worden. Dasfinan- :
j ziehe Ergebnis bestand in einem ansehnlichen Überschuß,
j Im Spätherbst 1904 tauchte der Plan auf, eine hessische Landes- j
: ausstellung für freie und angewandte Kunst in Darmstadt zu :
; veranstalten. Angeregt durch den Erfolg der erst vor kurzem :
j geschlossenen Kolonie-Schau stimmten Großherzog, Regierung ^
: und städtische Verwaltung in dem Gedanken überein, daß die :
j Zeit herannahe, die seit der Jahrhundertwende rasch aufgeblühte j
j und zu neuem Selbstgefühl erwachsene hessische Kunst in j
: einem groß angelegten Ausstellungs-Unternehmen zusammen- :
1 zufassen. Im Sommer 1904 war Großherzog Ernst Ludwig !
j als Schirmherr an die Spi^e des kurz vorher gegründeten j
: Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein ge- :
j treten, der während der kommenden Wintermonate in Darm- j
j stadt zum erstenmal und zwar im Hauptgeschoß des Ernst j
: Ludwig-Hauses mit einer Ausstellung vor die Öffentlichkeit :
! trat. Bei einem Fest, das der Großherzog Anfang Dezember {
j 1904 aus Anlaß der Eröffnung dieser Ausstellung gab, wurde j
: die Landesausstellung als eine für das Jahr 1906 beschlossene :
j Sache kundgegeben. Mancherlei Umstände nötigten zu Ver- :
j Schiebungen, sodaß das große Werk, das auch für die Künstler- j
: Kolonie von hoher Bedeutung werden sollte, erst 1908 zur :
j Tat werden konnte. Ebenfalls gegen Ende des Jahres 1904 be- j
j schloß die Stadt Darmstadt, ihrer Freude über die bevorstehende j
: Wiedervermählung des Landesherrn durch den Bau eines :
! mächtigen Turmes, des sog. Hochzeitsturmes, Ausdruck zu !
j geben. Dies Wahrzeichen dankbarer Verehrung der Residenz- j
: stadt für ihren kunstliebenden Fürsten sollte den höchsten Punkt :
t der durch die Künstler-Kolonie-Ausstellungen historisch ge- }


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