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Kugler, Franz
Handbuch der Kunstgeschichte — Stuttgart, 1842

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https://doi.org/10.11588/diglit.1230#0825

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Die vorzüglichste Blüthc dieses neuen Aufschwunges der Kunst
fällt in die erste Hälfte des siebenzchnten Jahrhunderts; nur die
ebenbezeichneten Nebengattungen der Malerei erscheinen auch in
der zweiten Hälfte, zum Thcil selbst noch im Anfange des folgen-
den Jahrhunderts in anziehender Frische und Anmuth. Tm Uebrigen
wird die Ermattung der Geister, die auf jenen gewaltigen Kampf
folgen musste, auch in der Kunst bald genug fühlbar. In den Zeiten
dieser geistigen Ermattung aber tritt die weltliche Despotie mächtig
hervor, die in Fankreich, unter Ludwig XiV., ihren glänzendsten
Triumph feiert; sie begründet wiederum, in der zweiten Hälfte des
siebenzchnten Jahrhunderts, eine neue Thätigkeit in den höheren
Fächern der Kunst, aber eine solche, die dem Geiste und seinen
Formen ihre Gesetze mit despotischer Willkühr vorschreibt, und die
somit natürlich, ohne eine selbständig neue Richtung zu bezeichnen,
nur ein äusserlich conventionclles Wesen zur Folge hat. Auch sie
dauert bis in das achtzehnte Jahrhundert hinüber; aber auch sie
erlischt bald, und fast Nichts bleibt übrig als eine allgemeine
Schwäche, aus der nur hier und dort sich einzelne Erscheinungen,
zum Thcil nur durch einen krankhaften Reiz erweckt, emporzuheben
versuchen. Die Kunst, die aus den alten Lebensinteressen in ihrer
letzten Umgestaltung hervorgegangen war, und diejenige, welche
vornehmlich der Opposition ihr Dasein verdankt, beide werden im
achtzehnten Jahrhundert zu Grabe getragen. Und um es mit
schneidender Bestimmtheit auszusprechen, dass hier wiederum ein
grosser Abschnitt der Zeit sei, so beginnt man — nicht im Fana-
tismus religiöser Begeisterung, nicht geleitet von dem Dämon dea
Krieges, und sogar nur selten für die Zwecke des sogenannten
allgemeinen Nutzens, — in ekelhaft kindischem Irrsinn die herrlich-
sten Schöpfungen zu vertilgen, welche aus den grossen Tagen der
Vergangenheit dastanden.
Da die künstlerischen Bildungsverhältnisse dieser Zeit, d. h.
des siebenzchnten Jahrhunderts, vielfach durcheinander laufen, so
ist es, um eine klare Anschauung des Einzelnen zu gewinnen,
vortheilhaft, wenn wir die folgende Uebersicht zunächst nicht nach
den Nationalitäten, sondern nach den Gattungen der Kunst im All-
gemeinen sondern.
A. Sculptur.
§. 1. Die höhere Sculptur.
Es ist bereits bemerkt worden, dass die Sculptur für die in
Rede stehende Periode eine minder ausgezeichnete Bedeutung hat;
Kugler, Kunstgeschichte. 51

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