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Kleben vermocht hätte. Und fori und fort,
von Woche zu Woche, von Monat zu Monat
hielt dieser beängstigende Zustand an. Blitzte
auch zuweilen ein schnell verlöschender Hoff-
nungsschimmer hervor; schien auch die Weh-
klage unter den vielfachen Anforderungen, die
das Leben machen mnsste, allmählig zu ver-
stummen; doch bedurfte es nur des gering-
sten Anlasses, — und zumal hier in Berlin,
wo uns die Werke des Meisters täglich vor
Augen stehen, konnte es nimmer an einem
solchen mangeln, — um den Schmerz und die
bange Erwartung in uns stets aufs 3Teue zu
erwecken. Endlich, nach mehr als jahrlan-
gem Leiden, lösten sich die Bande, welche
dienen hohen Geist gefesselt halten. Was an
seiner Erscheinung irdisch war, ward der Erde
übergeben. Er war von uns geschieden; aber
wir fanden Trost und Beruhigung in dem Ge-
fühte, dass für ihn ein neuer Tag angebro-
chen war, und wir vermochten es, das Bild,
das er von sich in unserm Geiste hinterlassen,
wiederum rein und ungetrübt anzuschauen.

Wenigen Menschen war so, wie ihm, das
Gepräge des Geistes aufgedrückt. Was in
seiner Erscheinung anzog und auf wunder-
bare Weise fesselte, darf man nicht eben als
 
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