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Kugler, Franz
Karl Friedrich Schinkel: eine Charakteristik seiner künstlerischen Wirksamkeit — Berlin, 1842

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https://doi.org/10.11588/diglit.2087#0078
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77

den Untersatz zu dem oberen Theile bildet, an dem
erst eine freiere Architektur sich entwickeln sollte.
Der Raum des Inneren wurde statt jenes offenen Cy-
liuders, der die Kuppel tragen sollte, mit einem fla-
chen Gewölbe abgeschlossen, so dass derselbe, wenn
immer auch von bedeutender Wirkung, doch derje-
nigen freieren Erhebung entbehrt, auf die auch er
berechnet war. Im Uebrigen indess fehlt es dem
Gebäude, wie es ausgeführt ist, nicht an reichem
Schmucke und auch nicht an den Beweisen der
geistreichen Eigentümlichkeit des Architekten. Vor-
nehmlich ist dies an dem schönen Porticus des Ein-
ganges der Fall, dessen Säulen in einer freien ko-
rinthischen Ordnung, mit Engelgestalten, die sich
aus dem Blätterwerke der Capitäle erheben, gebil-
det sind. In den Giebeln des Aeusseren und an
den Akroterien derselben sind vortreffliche Sculptu-
ren angebracht; die Nische des Altars ist mit Fresco-
malereien auf goldnem Grunde geschmückt; der
kleine Bau der Kanzel vereinigt die anmuthvollsten
architektonischen und plastischen Zierden. Man darf
wohl hoffen, dass die Einzelheiten dieses Baues in
einem späteren Hefte der Sammlung von Schinkel's
architektonischen Entwürfen noch erscheinen werden.
 
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