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Kugler, Franz
Karl Friedrich Schinkel: eine Charakteristik seiner künstlerischen Wirksamkeit — Berlin, 1842

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https://doi.org/10.11588/diglit.2087#0084
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83.

eine Composition, wie diese, «ls die würdigste Er-
füllung der Aufgabe betrachtet zu haben indem er
sie bei seinen spätein Entwürfen noch zweimal, in
Verbindung mit reicherer Architektur, da angewandt
hat, wo seine Phantasie sich von äusserer Vorschrift
frei bewegen durfte. — Ich sehe mich hier zu ei-
ner Bemerkung veranlasst. Schinkel steht mit der
idealen Behandlung historischer Monumente, wie in
dem eben besprochenen Falle, einer Richtung der
historischen Sculptur gegenüber, die heutiges Tages
vielen Anklang findet, die gewiss ebenfalls ihre gute
Berechtigung hat, und die gerade durch einen der
nächsten Freunde Schinkel's vertreten wird. Canova,
Thorwaldsen haben ihre historischen Monumente fast
durchgängig, wie er, auf ideale Weise behandelt;
Hauch aber in Berlin ist es, durch den eine Weise
der Darstellung, die auch von der äusserlichen Um
gebung der zu feiernden Männer (ich meine von
dem Costome ihrer Zeit} alles Wichtige und Be-
zeichnende beibehält, zu ihrer schönsten Vollendung:
entwickelt ist. Diese Behandlungsweise zu recht-
fertigen, darf ich eben nur an den bedeutsamen
Eindruck, den Rauch's Meisterwerke gewähren, er-
innern; vornehmlich scheint mir das eine seiner Mo
delle zu dem Denkmale Friedrichs des Grossen, das
den König zu Pferde in seiner eigenthümlichen
Tracht (aber mit dem Königsmantel} und an dem
Piedestale die Bilder der vorzüglichsten Männer, mit
denen er seine Thaten vollbrachte, darstellt, die

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