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Würde eines höheren Styls aufs Gediegenste mit
einer mehr portraitinässigen Auffassung zu vereini-
gen. Welche von diesen beiden Richtungen für
unsere Zeit die gültigere sei, hierüber traue ich
mir kein Urtheil zu. Die geläuterte Idealität der
einen, die unmittelbare Gegenwart des Lebens in
der andern Richtung scheinen beide ein gutes Recht
zu haben: die Zeit — falls überhaupt das Bedürf-
niss nach einer durchgreifenden Einwirkung der
Kunst vorhanden ist — wird hierüber entscheiden.
Ich wollte nur auf die Opposition, wie sie da ist,
hindeuten, um Schinkel's Richtung hiedurch anschau-
licher zu machen, indem diese ehenso auch bei sei-
nen anderweitigen Arbeiten im Fache der bildenden
Kunst, auf die ich unten zurückkomme, wiederkehrt.
Die andern Entwürfe Schinkel's für ein Monu-
ment Friedrichs des Grossen, sechs an der Zahl,
sind jünger wie der ebengenannte und füllen das
ueunzehate Heft seiner Sammlung. In ihnen macht
sich, neben der bildlichen Darstellung des zu Feiern-
den, das architektonische Element mehr oder weni-
ger geltend. Sie wurden gleichzeitig bearbeitet, als
(im J. I8i9) der Gegenstand aufs Neue zur Sprache
gekommen war, und sollten vornehmlich dazu die-
nen, eine Reihe der gültigsten Hauptformen für das
Monument, in seiner grossartigeren Bedeutung, zur
Auswahl vorzulegen; zugleich war bei diesen ver-
schiedenen Formen specielle Rücksicht auf diejeni-
gen Plätze im Mittelpunkte Berlins, die sich für den
 
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