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Bau des Monuments eignen konnten, genommen
worden.

In der ebengenannten Zeit hatte der Gedanke,
das Monument in der Form einer grossen Säule,
wie die des Trajan zu Rom, auszuführen, Theil-
nahme gewonnen; um den Schaft der Säule sollte,
ebenso wie dort, ein Band mit Reliefsculpturen, die
Thaten des Königs vorstellend, sieh emporwinden;
die Statue des Königs sollte dieselbe krönen. Die-
sem Gedanken gemäss ist der erste der in Rede
stehenden Entwürfe ausgearbeitet; doch hat Schin-
kel die Säule nicht fwie es in andern neueren
Nachahmungen dieser Form der Fall ist) isolirt hin-
gestellt, sondern sie mit einem Portikus kleinerer
Säulen umgeben, aus dem sie in die Lüfte empor-
steigt. Dieselbe Einrichtung hatte an der trajanischen
Säule stattgefunden, und sie scheint nothwendig, um
den Eindruck einer bedeutsameren Masse zu gewin-
nen. Die Architektur dieses Portikus zeigt eine ge-
schmackvolle Behandlung der dorischen Ordnung,
die wiederum, dem Zwecke des Ganzen angemessen,
gewisse charakteristische Eigenthümlichkeiten ent-
hält. — Doch hat die Form der Trajanssäule {[ur-
sprünglich bereits der sinkenden Kunst des Alter-
thums angehörig} manche Inconvenienzen, die mit
den Anforderungen eines höheren Schönheitssinns
nicht wohl zu vereinigen sein dürften. Schinkel
selbst spricht dies aus und fügt somit dem ersten
Entwürfe einen zweiten hinzu, der das charakte-
 
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