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Auffassung und Behandlung zeigen hier wiederum
die entschieden classische Richtung des Meisters;
das Ganze, frei emporgebaut und durch die sprin-
genden Wasser heiter belebt, musste von höchst er-
greifender Wirkung auf das Auge des Beschauers
sein, — und dies um so mehr, als einer der
schönsten Plätze Berlins, der Schlossplatz, für die
Aufstellung des Monuments bestimmt war, wo die
umgebenden Gebäude einen würdigen Maassstab für
die kolossale Dimension desselben geliefert hätten.
Schon im Jahre 1814 war, durch eine Corporation
von Ständen, der Auftrag zu diesem Entwürfe ge-
geben: die Ausführung indess unterblieb. — Brun-
nendenkmale sind in unserer (freilich an Denkmalen
überhaupt noch sehr armen} Zeit fast gar nicht be-
liebt worden, und doch tragen die springenden Was-
ser so bedeutend zur Belebung des Ganzen bei, und
wird umgekehrt durch die plastische Composi-
tion dem Spiele des Wassers ein wirkungsreiches
Motiv gegeben. Wie ungleich bedeutsamer würde
z. B. unter solchen Verhältnissen die im Lustgarten
zu Berlin, vor dem Museum, emporspringende Fon
taine zu gestalten sein!

Ein einfaches Monument, das Grabesdenkmal
Scharnhorst's (Heft IX}, reiht sich diesen grös-
seren Werken an. Seine Hauptform ist mit Rück-
sicht auf die bergige Localität, für die dasselbe ur-
sprünglich bestimmt war, gewählt: ein schlichter
Untersatz, über dem sich zwei starke, kurze Pfeiler
 
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