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der einen Scene in der Oper Armide, in welcher
Rinald im Zaubergarten der Arraide entschläft, die
unmittelbare Copie eines Gemäldes von Claude Lor-
rain — für den beabsichtigten Zweck höchst pas-
send — enthält). In dem zweiten Bezüge wandte
man sich an Schinkel's Talent, welches hierin wie-
derum Gelegenheit zur reichhaltigsten Manifestation
erhielt. Seine Decorationen sind auf gewisse Weise
mit seinen eigentlichen Landschaftsbildern zu ver-
gleichen ; auch hier treten, zumeist zwar ausschliess-
lich unter den Formen der Architektur, die Cultur-
zustände verschiedener Zeiten und Länder in un-
mittelbarer Gegenwart vor unsere Augen. Natür-
lich aber mussten diese Bestrebungen hier, den
wechselnden Aufgaben gemäss, sich ungleich man-
nigfaltiger gestalten, so dass wir gerade hierdurch
Gelegenheit gewinnen, den grossen Umfang seiner
architektur-geschichtlichen Bildung und die Leben-
digkeit, mit welcher er die verschiedensten Zu-
stände in ihrer innersten Eigenthümlichkeit aufzu-
fassen vermochte, zu bewundern. Gar manche von
diesen Entwürfen dürfen wir als die geistreichsten
Restaurationen für diejenigen Kunstepochen, deren
Zeit sie vergegenwärtigen sollten, betrachten.

Ein grosser Theil dieser Entwürfe Schinkel's
ist in colorirten Blättern herausgegeben; es sind
fünf Hefte, zwei in gross Folio, drei in klein Folio.
Diese geben uns zu einigen näheren Andeutungen
Anlass. Für die Wiederbelebung classischer Ar-
 
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