II. IIAS ALTE AEGYPTEN,
Allg'emeines.
Die Kunst (ler Aegypter 1 ist die älteste, ron der wir histo-
risclie Kunde und Anschauung besitzen. Die frühsten ihrer
Werke, die auf unsre Zeit gelcommen, gehören indess nicht melir
den primitiven Anfängen künstlerischen Schaffens an; sie lassen
eine Stufe der Entwickelung erhennen, welche bereits andre
vorbereitende Stufen hinter sich hatte und um so bedeutunffs-
voller erscheint, als sich in diesen Werhen von vornherein ein
klar bewusstes Wollen und ein sichres Beharren geltend macht.
Der Punht der Entwickeluife, auf welchem diese Bestrebung;en
anheben, entspricht im Allgemeinen der Stufe, die uns durch die
mexicanische Kunst veranschaulicht wird; wobei namentlich der
Yergdeich beiderseitig;er architehtonischer Elemente maassgebend
erscheint. Die individuell geistige Pichtung des Yolkes aber,
durch welche die weiter vorschreitende Entwickelung bedingt war,
hündigt sich allerdings sofort als eine wesentlicli verschiedene an.
Es ist das schmale langgestrechte Nilthal, in welchem sich
sclion in dunhler LTrzeit eine hohe Bliithe der Cultur entfaltete.
Der Segen der Natur, den das Tlial in Folge der jährlichen,
reg'elmässig' wiederkehrenden Ueberfiutung'en des Stromes dar-
bot, begiinstigte diese Cultur; die abgeschlossene Lage des Thales
zwischen Sandwüste und Klippen gewährte ihr schirmende Bulie.
1 Description cle l’Egypte, Antiquites. Gau , Neuentcleckte Denkmäler von
Nubien. Cailliaud, Yoyage ä Meroe. Lepsius, Denkmäler aus Aegypten
und Aethiopien. Col. Howard Yyse, The Pyramids of Gizeh. Rosellini,
I monumenti dell’ Egitto e della Nuhia. Gailhaha'ud’s Denkmäler der Baukunst,
Lief. 1, 29, 51, 57, 60, 107, 119. U. A. m. Vgl. ferner: Heeren’s Ideen üher
die Politik, den Verkelir und den Handel der vornehmsten Völker der alten
Welt. E. de Eouge, Notice des monuments exp. dans la gal. d’antt. egypt.
au musee du Louvre; und desselhen: Rapport sur l’exploration scient. des
principales collections egyptt. renf. dans les divers musees puhl. de l’Europe
(Moniteur univ. 7 et 8 mars 1851).
Allg'emeines.
Die Kunst (ler Aegypter 1 ist die älteste, ron der wir histo-
risclie Kunde und Anschauung besitzen. Die frühsten ihrer
Werke, die auf unsre Zeit gelcommen, gehören indess nicht melir
den primitiven Anfängen künstlerischen Schaffens an; sie lassen
eine Stufe der Entwickelung erhennen, welche bereits andre
vorbereitende Stufen hinter sich hatte und um so bedeutunffs-
voller erscheint, als sich in diesen Werhen von vornherein ein
klar bewusstes Wollen und ein sichres Beharren geltend macht.
Der Punht der Entwickeluife, auf welchem diese Bestrebung;en
anheben, entspricht im Allgemeinen der Stufe, die uns durch die
mexicanische Kunst veranschaulicht wird; wobei namentlich der
Yergdeich beiderseitig;er architehtonischer Elemente maassgebend
erscheint. Die individuell geistige Pichtung des Yolkes aber,
durch welche die weiter vorschreitende Entwickelung bedingt war,
hündigt sich allerdings sofort als eine wesentlicli verschiedene an.
Es ist das schmale langgestrechte Nilthal, in welchem sich
sclion in dunhler LTrzeit eine hohe Bliithe der Cultur entfaltete.
Der Segen der Natur, den das Tlial in Folge der jährlichen,
reg'elmässig' wiederkehrenden Ueberfiutung'en des Stromes dar-
bot, begiinstigte diese Cultur; die abgeschlossene Lage des Thales
zwischen Sandwüste und Klippen gewährte ihr schirmende Bulie.
1 Description cle l’Egypte, Antiquites. Gau , Neuentcleckte Denkmäler von
Nubien. Cailliaud, Yoyage ä Meroe. Lepsius, Denkmäler aus Aegypten
und Aethiopien. Col. Howard Yyse, The Pyramids of Gizeh. Rosellini,
I monumenti dell’ Egitto e della Nuhia. Gailhaha'ud’s Denkmäler der Baukunst,
Lief. 1, 29, 51, 57, 60, 107, 119. U. A. m. Vgl. ferner: Heeren’s Ideen üher
die Politik, den Verkelir und den Handel der vornehmsten Völker der alten
Welt. E. de Eouge, Notice des monuments exp. dans la gal. d’antt. egypt.
au musee du Louvre; und desselhen: Rapport sur l’exploration scient. des
principales collections egyptt. renf. dans les divers musees puhl. de l’Europe
(Moniteur univ. 7 et 8 mars 1851).