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https://doi.org/10.11588/diglit.30031#0104
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IV. Phönicien uncl Israel.
Architektu r.
Mancherlei rohe Steinclenkmäler in phönicischen Colonie-
landen, z. B. im Gebiete von Karthago, haben geradehin den
Charakter der nrthlimlichen Monumente des europäischen Nor-
dens. — Die ßeste einiger Heiligthümer auf den Inseln Malta
(Hadjar-Chem genannt, bei Casal Crendi) und Gozzo (Gigan-
teia genannt) zeigen das Bild einer eigenthümlichen Entwickelung
dieser primitiven Stufe. Es sind hofartige Räume von zumeist
Ansicht eiuer der iSfisclien in dem phönicischen Heiligthum von Gozzo.
elliptischer Grundform und in verschiedenartiger Verhindung mit-
einander, umschlossen von einem rohen aus grossen Steintafeln
und Blöcken gebildeten Mauerwerk und mit allerlei besonderen
Einrichtungen fiir den Cultus versehen. — Ebenfalls sehr pri-
mitiv, doch von strengerer Ausbildung, sind die zahlreiehen
Nuraghen in Sardinien und die ihnen ähnlichen Talajots
anf den b a 1 e a r i s c h e n I n s e 1 n, die gegenwärtig nicht ohne
Grund den Phöniciern zugeschrieben werden: 1 kegelförmige,
oben abgeplattete Gebäude, mit einern hohlen Raurne irn Innern,
dessen elliptische Wölbung durch iibereinander vorkragende Steine
gebildet wird. — Höchst einfach erscheinen ferner einige Reste
an der eigentlich phönicisclien Kiiste, an der Stelle des alten
Marathos : ein viereckiger, aus dem Fels gehauener Tempel-
hof mit schlichten Thorpfeilern und einer grossen, ebenso schlich-
ten thronartigen Nische; und einige säulenartige (phallische)
Monumente, 28 bis 50 Fuss hocli und äusserst mässig verziert.
Auf der gegenüberliegenden Insel Aradus (Arvad) die Reste
sehr kolossaler Uferbauten, die Praxis der Phönicier fiir derartige
Zwecke, die sonst auch aus historischen Nachrichten erhellt, be-
zeugend. — Endliclr auf der Insel Cypern die Reste von dem
Ilofe des kleinen paphischen Venustempels, von welchem letzteren
1 Anderweit hält man sie für Werke der Etrusker.
IV. Phönicien uncl Israel.
Architektu r.
Mancherlei rohe Steinclenkmäler in phönicischen Colonie-
landen, z. B. im Gebiete von Karthago, haben geradehin den
Charakter der nrthlimlichen Monumente des europäischen Nor-
dens. — Die ßeste einiger Heiligthümer auf den Inseln Malta
(Hadjar-Chem genannt, bei Casal Crendi) und Gozzo (Gigan-
teia genannt) zeigen das Bild einer eigenthümlichen Entwickelung
dieser primitiven Stufe. Es sind hofartige Räume von zumeist
Ansicht eiuer der iSfisclien in dem phönicischen Heiligthum von Gozzo.
elliptischer Grundform und in verschiedenartiger Verhindung mit-
einander, umschlossen von einem rohen aus grossen Steintafeln
und Blöcken gebildeten Mauerwerk und mit allerlei besonderen
Einrichtungen fiir den Cultus versehen. — Ebenfalls sehr pri-
mitiv, doch von strengerer Ausbildung, sind die zahlreiehen
Nuraghen in Sardinien und die ihnen ähnlichen Talajots
anf den b a 1 e a r i s c h e n I n s e 1 n, die gegenwärtig nicht ohne
Grund den Phöniciern zugeschrieben werden: 1 kegelförmige,
oben abgeplattete Gebäude, mit einern hohlen Raurne irn Innern,
dessen elliptische Wölbung durch iibereinander vorkragende Steine
gebildet wird. — Höchst einfach erscheinen ferner einige Reste
an der eigentlich phönicisclien Kiiste, an der Stelle des alten
Marathos : ein viereckiger, aus dem Fels gehauener Tempel-
hof mit schlichten Thorpfeilern und einer grossen, ebenso schlich-
ten thronartigen Nische; und einige säulenartige (phallische)
Monumente, 28 bis 50 Fuss hocli und äusserst mässig verziert.
Auf der gegenüberliegenden Insel Aradus (Arvad) die Reste
sehr kolossaler Uferbauten, die Praxis der Phönicier fiir derartige
Zwecke, die sonst auch aus historischen Nachrichten erhellt, be-
zeugend. — Endliclr auf der Insel Cypern die Reste von dem
Ilofe des kleinen paphischen Venustempels, von welchem letzteren
1 Anderweit hält man sie für Werke der Etrusker.