Zweite Periode der muliammedanisclien Kunst.
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Aber ihre Fassung untl Behandlung ist zumeist sehr eigen. Ueber
eiiienr hohen Viereck erhebt sich die aufsteigende Kuppel, deren
Fensterkranz (ein Tambour) das Licht einwärts fallen lässt. Die
Ilauptformen haben eine einfache Grösse; sie verbinden sich mit
vollen und wirksamen Iiekorationsformen, welche das Gesims
Mausolemn bei Kairo.'
des viereckigen Unterbaues mit blumigen Zinnen umsäumen, in
phantastisch geschwungenen Linien zu dem Kundbau der Kuppel
hinüberführen und diese selbst, die im straff iiberhöhten Halb-
kreise gebildet zu sein pflegt, mit einem kräftigen, mehr oder
weniger verschlungenen Linearmuster schmücken. Kleine Mo-
scheen, in ähnlicher Art durchgebildete Minarets befinden sich
mehrfach neben den Grabgebäuden; das Ganze bildet gegen-
wärtig eine Trümmerstadt, an deren geniigender Durcliforschung
es einstweilen nocli fehlt. Ihr schliesst sich, als eine grössere
Anlage, die Moschee Barkauk vom J. 1 149, mit den Grabdomen
des Erbauers und seiner Familie, an. Die Aloscbee befolgt die
Hofdisposition der älteren Moscheen von Kairo; die Arkaden
ihrer Iiallen liaben ein sehr geringes Maass architektonisch künst-
lerischer Durchbildung; sie sind durchaus mit kleinen Kuppeln
eingewölbt. — Im Uebrigen rühren zu Kairo aus dieser Epoche
(aus' dem elften Jahrhundert) ein Paar mächtige Stadtthore lier,
Bab-el-Kasr und Bab-el-Fotuh, beide durch ihrc gediegene
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Aber ihre Fassung untl Behandlung ist zumeist sehr eigen. Ueber
eiiienr hohen Viereck erhebt sich die aufsteigende Kuppel, deren
Fensterkranz (ein Tambour) das Licht einwärts fallen lässt. Die
Ilauptformen haben eine einfache Grösse; sie verbinden sich mit
vollen und wirksamen Iiekorationsformen, welche das Gesims
Mausolemn bei Kairo.'
des viereckigen Unterbaues mit blumigen Zinnen umsäumen, in
phantastisch geschwungenen Linien zu dem Kundbau der Kuppel
hinüberführen und diese selbst, die im straff iiberhöhten Halb-
kreise gebildet zu sein pflegt, mit einem kräftigen, mehr oder
weniger verschlungenen Linearmuster schmücken. Kleine Mo-
scheen, in ähnlicher Art durchgebildete Minarets befinden sich
mehrfach neben den Grabgebäuden; das Ganze bildet gegen-
wärtig eine Trümmerstadt, an deren geniigender Durcliforschung
es einstweilen nocli fehlt. Ihr schliesst sich, als eine grössere
Anlage, die Moschee Barkauk vom J. 1 149, mit den Grabdomen
des Erbauers und seiner Familie, an. Die Aloscbee befolgt die
Hofdisposition der älteren Moscheen von Kairo; die Arkaden
ihrer Iiallen liaben ein sehr geringes Maass architektonisch künst-
lerischer Durchbildung; sie sind durchaus mit kleinen Kuppeln
eingewölbt. — Im Uebrigen rühren zu Kairo aus dieser Epoche
(aus' dem elften Jahrhundert) ein Paar mächtige Stadtthore lier,
Bab-el-Kasr und Bab-el-Fotuh, beide durch ihrc gediegene