Kleine Nachrichten.
H88. (Pariser Ausstellung.) Zu Abb. ^89 gehörig.
ausschreibt. Es sind drei Preise — 3000, 2000 und
(000 Alk.— ausgesetzt; Einlieferungstermin: (.Mkt.
Die Unterlagen dafür sind von der Regierungskanzlei
in Bremen zu beziehen.
M
ilhelin Zsolnay in Fünfkirchen (Ungarn), von
dessen hervorragenden keramischen Erzeugnissen
wir wiederholt Proben gebracht haben (zuletzt noch
in Heft VII, 5. 222 u. 223), ist am 23. März im
Alter von 72 Jahren verschieden. Ursprünglich
Kaufmann, war er seit (855 im Gebiet der Kera-
inik als Fabrikant thätig — Stubenöfen, Bauterra-
kotten, Steinzeug, Fliesen und zuletzt die porzellan-
Fayence-Gefäße, welche durch ihre, besonders in
farbtechnifcher Einsicht ausgezeichnete Erscheinung
hauptsächlich den künstlerischen Ruf ihres Verfertigers
begründeten. Beine Versuche und Studien im Be-
reich der dekorativen Keramik reichen bis in den
Anfang der 70er Jahre zurück, uitd mit seinem ersten
öffentlichen Auftreten als Keramiker — in Paris,
(878 — begann die Reihe der von Jahr zu Jahr
sich steigernden Errungenschaften und Erfolge; die
Geschichte der Keramik des (9- Jahrhunderts wird
Wilhelm Zsolnay stets als einen schöpferischen und
bahnbrechenden Vertreter nennen.
deutscher Runstschlosser in Sc. Petersburg.
Vor wenigen Wochen verstarb aus russischem
Boden ein angesehener Meister der Schmiedekunst,
der nach seinen Kräften dazu beigetragen, dem deut-
schen Kunstgewerbe im Ausland Anerkennung zu
erringen, Earl Winkler. (8H5 zu Schwabach bei
Nürnberg geboren, später als Ingenieur ausgebildet,
siedelte derselbe nach vielseitiger praktischer und theo-
retischer Ausbildung im Zahre (872 nach 5t. Peters-
burg über, wo er — einem unwiderstehlichen Drange
nach künstlerischer Bethätigung nachgebend — eine
Werkstätte für Kunstschmiedearbeiten gründete. Mit
unbeugsamer Schaffensfreudigkeit und unermüdlichem
Fleiße brachte er feine Werkstätte unter den schwierig-
sten Verhältnissen empor, und seine Arbeiten fanden
bald den Beifall hervorragender Architekten; sein
Name ist in allen größeren Städten Rußlands in maß-
gebenden Kreisen wohl bekannt, und ohne Aeber-
hebung darf Earl Winkler als der Begründer der
Kunstschmiedearbeiten in 5t. Petersburg bezeichnet
werden. Die vielen Zahre, die Winkler in Rußland
zugebracht, haben ihn, als einen der Mitkämpfer für
Deutschlands Größe, den deutschen Verhältnissen nicht
entfremdet; mit allen Fasern seines Herzens hat er
stets die Entwicklung Deutschlands verfolgt und in
hervorragender Weise dazu beigetragen, dem deut-
schen Namen im Auslande Ehre zu machen. Er
war der Besten einer. Sch.
(Unsere (Kikder.
ls Gegenstück zu den Abbildungen der auf
den ersten Seiten dieses Heftes bespro-
chenen Friedenssäule bringen wir in den
Abbildungen 4(7^ und H75 eine andere
Lösung derselben Aufgabe; unter Hin-
wegsetzung über den Hauptprogrammpunkt, wonach
als Grundform des Denkmals eine Säule gewünscht
wurde, hat Ho che der vielmehr in Rücksicht auf die
Bauten der Terrassenanlage und zur Steigerung der
Fernewirkung eine hohe, weite Kuppelhalle gewählt,
ein Motiv, das namentlich im Zusammenhang mit
den seitlichen Verlängerungen der Terrasse trefflich
geeignet war, den Hintergrund der Prinzregenten-
straße abzuschließen.
Es folgen sodann wieder einige zur pariser
Weltausstellung abgegangene Münchener Arbeiten,
H88. (Pariser Ausstellung.) Zu Abb. ^89 gehörig.
ausschreibt. Es sind drei Preise — 3000, 2000 und
(000 Alk.— ausgesetzt; Einlieferungstermin: (.Mkt.
Die Unterlagen dafür sind von der Regierungskanzlei
in Bremen zu beziehen.
M
ilhelin Zsolnay in Fünfkirchen (Ungarn), von
dessen hervorragenden keramischen Erzeugnissen
wir wiederholt Proben gebracht haben (zuletzt noch
in Heft VII, 5. 222 u. 223), ist am 23. März im
Alter von 72 Jahren verschieden. Ursprünglich
Kaufmann, war er seit (855 im Gebiet der Kera-
inik als Fabrikant thätig — Stubenöfen, Bauterra-
kotten, Steinzeug, Fliesen und zuletzt die porzellan-
Fayence-Gefäße, welche durch ihre, besonders in
farbtechnifcher Einsicht ausgezeichnete Erscheinung
hauptsächlich den künstlerischen Ruf ihres Verfertigers
begründeten. Beine Versuche und Studien im Be-
reich der dekorativen Keramik reichen bis in den
Anfang der 70er Jahre zurück, uitd mit seinem ersten
öffentlichen Auftreten als Keramiker — in Paris,
(878 — begann die Reihe der von Jahr zu Jahr
sich steigernden Errungenschaften und Erfolge; die
Geschichte der Keramik des (9- Jahrhunderts wird
Wilhelm Zsolnay stets als einen schöpferischen und
bahnbrechenden Vertreter nennen.
deutscher Runstschlosser in Sc. Petersburg.
Vor wenigen Wochen verstarb aus russischem
Boden ein angesehener Meister der Schmiedekunst,
der nach seinen Kräften dazu beigetragen, dem deut-
schen Kunstgewerbe im Ausland Anerkennung zu
erringen, Earl Winkler. (8H5 zu Schwabach bei
Nürnberg geboren, später als Ingenieur ausgebildet,
siedelte derselbe nach vielseitiger praktischer und theo-
retischer Ausbildung im Zahre (872 nach 5t. Peters-
burg über, wo er — einem unwiderstehlichen Drange
nach künstlerischer Bethätigung nachgebend — eine
Werkstätte für Kunstschmiedearbeiten gründete. Mit
unbeugsamer Schaffensfreudigkeit und unermüdlichem
Fleiße brachte er feine Werkstätte unter den schwierig-
sten Verhältnissen empor, und seine Arbeiten fanden
bald den Beifall hervorragender Architekten; sein
Name ist in allen größeren Städten Rußlands in maß-
gebenden Kreisen wohl bekannt, und ohne Aeber-
hebung darf Earl Winkler als der Begründer der
Kunstschmiedearbeiten in 5t. Petersburg bezeichnet
werden. Die vielen Zahre, die Winkler in Rußland
zugebracht, haben ihn, als einen der Mitkämpfer für
Deutschlands Größe, den deutschen Verhältnissen nicht
entfremdet; mit allen Fasern seines Herzens hat er
stets die Entwicklung Deutschlands verfolgt und in
hervorragender Weise dazu beigetragen, dem deut-
schen Namen im Auslande Ehre zu machen. Er
war der Besten einer. Sch.
(Unsere (Kikder.
ls Gegenstück zu den Abbildungen der auf
den ersten Seiten dieses Heftes bespro-
chenen Friedenssäule bringen wir in den
Abbildungen 4(7^ und H75 eine andere
Lösung derselben Aufgabe; unter Hin-
wegsetzung über den Hauptprogrammpunkt, wonach
als Grundform des Denkmals eine Säule gewünscht
wurde, hat Ho che der vielmehr in Rücksicht auf die
Bauten der Terrassenanlage und zur Steigerung der
Fernewirkung eine hohe, weite Kuppelhalle gewählt,
ein Motiv, das namentlich im Zusammenhang mit
den seitlichen Verlängerungen der Terrasse trefflich
geeignet war, den Hintergrund der Prinzregenten-
straße abzuschließen.
Es folgen sodann wieder einige zur pariser
Weltausstellung abgegangene Münchener Arbeiten,