STRAUBING
JAKOBS-
KIRCHE
H o ch -
fenstcr c
;(ritte Reihe
Federkielradierungen. Die gute, aber nicht
gerade hervorragende Scheibe wird zwischen
1470 und 1480 entstanden sein1).
Von den in zwei weiteren Kapellenfenstern
enthaltenen Wappenscheiben wollen wir, da
sie erst dem Ende des 16. und Anfang des
17. Jahrh. angehören, erst später sprechen.
Was von alten Hochfenstern den Brand
der Jakobskirche im Jahre 1780 überdauerte,
war schon vor der Restaurierung derselben in
vier Hochfenstern vereint worden, welche diese
Bilder im wesentlichen noch, wenn auch teil-
weise in anderer Anordnung enthalten2).
1) Sie paßt, wenn man die angesetzten Hilfsstreifen
wegnimmt, in das noch erhaltene alte Maßwerk der
Andreaskapelle, welche die Kapelle der Hainskeckcn
war (Wimmer, Sammelbl. S. 442, Nr. 14). Erasm
Hainspeck erscheint 1458—1472, 1465, 1467, 1470 und
1472 als Stadtkämmerer zu Straubing. M. Sieghart,
Gesch. und Beschr. der Stadt Straubing. Straubing
1833—1835. II. Beilage zu § 242, J. B. des Hist. Ver.
Straubing 10 (1907), S. 51 und 65, Urk.-B. 471, 483,
485, 499, 515.
2) Leider sind die Scheiben auch bei der 1893/94
in der Schneiderschen Hofglasmalerei in Regensburg
betätigten, sonst guten Restaurierung nicht ganz
richtig zusammengeordnet worden.
Eines dieser Hochfenster hebt sich als ganz
einzigartig unter allen heraus. Es steht wohl
seit alter Zeit an dieser Stelle der Südseite,
über der schon erwähnten jetzigen Josephi-
kapelle, der Kapelle des Geschlechts der
Haberkofer3), ein Glasbild, wie es großartiger
in weitem Umkreise nicht zu finden ist: Moses
empfängt auf dem Berge Sinai die Ge-
setzestafeln. (Abb. S. 112, 113).
Das Glasgemälde füllt jetzt das ganze vier-
teilige Fenster. Früher stand es um eine Schei-
benreihe höher, die unterste Reihe war leer4).
Bei der Restaurierung wurde es auf den Fen-
sterrand heruntergesetzt und oben durch eine
Reihe Scheiben mit Wolkenhimmel ergänzt.
Sonst scheint an dem Werke wenig geändert
zu sein. Der alte Teil des Bildes ist ungefähr
5 m hoch und 2,50 m breit.
Über einem Waldgebüsche erscheint Gott
Vater im Brustbilde, von Flammen umgeben.
Sein Haar ist weiß und weißlockig der Bart.
Das Haupt ist von einem Nimbus umgeben.
3) Wimmer, Sammeibl. S. 442, Nr. 11.
4) Sie enthielt vielleicht früher die Stifter mit ihren
Wappen.
107
JAKOBS-
KIRCHE
H o ch -
fenstcr c
;(ritte Reihe
Federkielradierungen. Die gute, aber nicht
gerade hervorragende Scheibe wird zwischen
1470 und 1480 entstanden sein1).
Von den in zwei weiteren Kapellenfenstern
enthaltenen Wappenscheiben wollen wir, da
sie erst dem Ende des 16. und Anfang des
17. Jahrh. angehören, erst später sprechen.
Was von alten Hochfenstern den Brand
der Jakobskirche im Jahre 1780 überdauerte,
war schon vor der Restaurierung derselben in
vier Hochfenstern vereint worden, welche diese
Bilder im wesentlichen noch, wenn auch teil-
weise in anderer Anordnung enthalten2).
1) Sie paßt, wenn man die angesetzten Hilfsstreifen
wegnimmt, in das noch erhaltene alte Maßwerk der
Andreaskapelle, welche die Kapelle der Hainskeckcn
war (Wimmer, Sammelbl. S. 442, Nr. 14). Erasm
Hainspeck erscheint 1458—1472, 1465, 1467, 1470 und
1472 als Stadtkämmerer zu Straubing. M. Sieghart,
Gesch. und Beschr. der Stadt Straubing. Straubing
1833—1835. II. Beilage zu § 242, J. B. des Hist. Ver.
Straubing 10 (1907), S. 51 und 65, Urk.-B. 471, 483,
485, 499, 515.
2) Leider sind die Scheiben auch bei der 1893/94
in der Schneiderschen Hofglasmalerei in Regensburg
betätigten, sonst guten Restaurierung nicht ganz
richtig zusammengeordnet worden.
Eines dieser Hochfenster hebt sich als ganz
einzigartig unter allen heraus. Es steht wohl
seit alter Zeit an dieser Stelle der Südseite,
über der schon erwähnten jetzigen Josephi-
kapelle, der Kapelle des Geschlechts der
Haberkofer3), ein Glasbild, wie es großartiger
in weitem Umkreise nicht zu finden ist: Moses
empfängt auf dem Berge Sinai die Ge-
setzestafeln. (Abb. S. 112, 113).
Das Glasgemälde füllt jetzt das ganze vier-
teilige Fenster. Früher stand es um eine Schei-
benreihe höher, die unterste Reihe war leer4).
Bei der Restaurierung wurde es auf den Fen-
sterrand heruntergesetzt und oben durch eine
Reihe Scheiben mit Wolkenhimmel ergänzt.
Sonst scheint an dem Werke wenig geändert
zu sein. Der alte Teil des Bildes ist ungefähr
5 m hoch und 2,50 m breit.
Über einem Waldgebüsche erscheint Gott
Vater im Brustbilde, von Flammen umgeben.
Sein Haar ist weiß und weißlockig der Bart.
Das Haupt ist von einem Nimbus umgeben.
3) Wimmer, Sammeibl. S. 442, Nr. 11.
4) Sie enthielt vielleicht früher die Stifter mit ihren
Wappen.
107