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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 71.1921

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Aus dem Leben des Vereins / Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.8622#0039
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Reidt, aus, der, dessen zum äußeren Zeichen, die Stifterin
bat, die Ehrenmitgliedschaft des Vereins annehmen zu
wollen. Für alle Zeit, setzte er hinzu, sollen am Tage
des hl. Benno die Stipendien verteilt werden. Namens
des Münchener Bundes sprach dessen Vorsitzender
Danzer, über die Kunst des Stiftens, die sich hier so
besonders schön gezeigt, und zwar auch in der Art, wie
die Urkunde abgefaßt ist: Kurz und bündig, den Männern
des Kuratoriums freie Hand lassend, wie und wann sie
geben wollen, und sie nur an eines bindend: Die Förderung
des Kunstgewerbes. Die Blüte des Deutschen Kunsthand-
werks überdenkend, fuhr er fort, finde man es durch die
Geschichte nicht in allweg bestätigt, daß ein armes Land
unfähig sei, künstlerische Werte hervorzubringen; aber
freilich gehöre dazu ein hoher Geist, ähnlich dem, der
dieser Stiftung zugrunde liege. Über deren Zustande-
kommen berichtete in Kürze Hofgoldschmied Rothmüller.
Auch über die Verwendung des Stiftungsgeldes machte
er einige Angaben, um dann die Hoffnung auszusprechen,
daß aus der Dannerstiftung dereinst ein Dauerbund sich
entwickeln möge, berufen, die Führung des Kunsthand-
werks zu übernehmen. Schließlich verlas er noch einen
Brief des durch Unwohlsein im Erscheinen verhinderten
Professor Fritz v. Miller, worin er neben der rein
menschlichen Seite auch den großen Zug der Linien in
der Anlage der Urkunde rühmt. Ihre Ausarbeitung ist
übrigens dem Stiftungsvorstand Ministerialdirektor Dr.
Schmidt zu verdanken. Bürgermeister Dr. Küfner
endlich gab freudig bewegten Ausdruck dem Dank der
Stadt München, die, schon geschichtlich aufs engste mit
dem Kunsthandwerk verknüpft, dafür Sorge tragen müsse,
daß es auch fernerhin eine ihrer Grundlagen bleibe und
darum der edlen Stifterin zu besonderem Danke verpflichtet
sei. In unserer argen Zeit mehr als je auf die eigene
Tüchtigkeit angewiesen, werde der Stand der Kunst-
gewerbe der Förderung durch hochherzige Gönner nicht
entraten können. Darin, daß die Stiftung am Vorabend
der Gewerbeschau München 1922 ins Leben getreten, sah
er ein günstiges Omen.

Der schlichten, in sich harmonischen Feier verlieh einen
würdigen Schmuck der reiche musikalische Rahmen, der
sie umgab. Auf dem erlesen vornehmen Programm figurierte
neben Mozart und Schubert Professor Heinrich Kaspar
Schmid, Voll Hingebung wurden die Tonkünstler Dr.
Karl Brückner (Geige) und Alfred Kühle (Cello) ihren
Aufgaben gerecht, und die treffliche, längst rühmlichst
bekannte „Bogenhauser Musik" entzückte wieder ein-
mal durch alte Weisen aus dem 17. und 18. Jahrhundert,
die sie mit ihren altertümlichen Instrumenten zu neuem,
in unseren Tagen doppelt erfreulich anmutenden Leben
erweckte. ' vr

Deutsche Juwelenschau München 1922. Für diejenigen
Mitglieder des Vereins, welche sich an der Deutschen

Gewerbeschau 1922 mit Ausstellungsstücken beteiligen
wollen, haben wir eine eigene Sprechstunde eingerichtet.
Dieselbe findet jeden Mittwoch von 3 bis 5 Uhr nach-
mittags im Direktorium statt. An die Bildung von Fach-
gruppen innerhalb des Vereins wird in allernächster Zeit
herangegangen. Um in ständiger Fühlung mit der Leitung
der Gewerbeschau zu bleiben, werden sich die von unseren
Fachgruppen aufgestellten Obmänner mit den betreffenden
offiziellen Fachgruppen der Gewerbeschau in Verbindung
setzen.

Musterschau des Bayerischen Kunstgewerbe-Vereins.

Trotz der allgemeinen schlechten wirtschaftlichen Lage
können wir mit Genugtuung den Besuch verschiedener
Wiederverkäufer aus Süd- und Nordamerika, Schweden,
Holland, Mexiko verzeichnen, die z. T. ziemlich bedeutende
Bestellungen bei uns aufgeben. — In letzter Zeit gingen
an die Mitglieder der Musterschau 2 Fragebögen hinaus.
Der 1. betraf organisatorische Fragen, der 2. die Beteiligung
der Exportabteilung an der Leipziger Messe im Stieglitzen-
hof (nicht Limburgshaus). Wir bitten dringend diese
Fragebögen beantwortet wieder an uns zurückzusenden.

Einsendung von Ausstellungsgegenständen. Wir ersuchen
wiederholt bei Einsendung von Ausstellungsgegenständen
an uns, jedesmal Aufstellung beizulegen mit dem genauen
Vermerk: Für die Halle, für die Musterschau, Glaspalast,
Filialen, Leipziger Messe usw. Aufstellungen bei denen
der Vermerk fehlt, für welche Abteilung die eingesandten
Arbeiten bestimmt sind, bleiben unerledigt.

Leipziger und Frankfurter Messe. Auch im kommenden
Herbst wird der Bayerische Kunstgewerbe-Verein gemein-
sam mit dem Münchener Bund die Leipziger Messe
beschicken. Im Rahmen des Wirtschaftsbundes Deutscher
Kunsthandwerker werden wir als Gruppe „Bayern" im
Limburger Haus eine kleine, aber auserlesene Anzahl von
kunstgewerblichen Gegenständen ausstellen. Ferner wird
die Gruppe „Bayern" sich an der Frankfurter Herbst-
messe beteiligen. Wenn man sich auch darüber klar
war, daß die immer größer werdende Zahl an Messen in
Deutschland für viele eine allzu große Belastung in
finanzieller und gewerblicher Hinsicht bedeutet, glaubte
man doch, sich für die Beteiligung entscheiden zu müssen,
da Frankfurt wegen des die Stadt unmittelbar umgebenden
finanziell sehr guten Absatzgebietes besonders für das
Kunstgewerbe gute Aussichten bietet. Die Ausstellung
findet im „Werkbundhaus" statt.

An unsere Mitglieder! Die hohen Portokosten erlauben
es uns leider nicht, für jede Veranstaltung, Vortrag, Ver-
sammlung usw. an alle Mitglieder eigene Einladungen er-
gehen zu lassen; die jeweils stattfindenden Veranstaltungen
werden auf dem schwarzen Brett in der Halle zur Kenntnis
gebracht, ferner werden die Vorträge, Versammlungen usw.
auch in den Tageszeitungen unter „Vereinsnachrichten"
veröffentlicht.

KLEINE NACHRICHTEN

KRIEGERDENKMÄLER

Mag auch der Krieg verloren sein, unsere Helden haben
ihr Bestes getan, das seine Früchte tragen wird, wenn die
Zeit der Reife kommt; und sie sind würdig, daß Gegenwart
und Zukunft ihrer gedenkt.

So empfindet das deutsche Vaterland und darum auch
allenthalben der Wunsch, die Helden der Gemeinde zu

ehren. Freilich sind nicht überall führende Künstler zum
Werk oder wenigstens zur Beratung herangezogen, so daß
eine gewisse Unklarheit mancherorts herrscht, wie unter den
eigentümlichen Verhältnissen eines „Krieges ohne Sieg"
die Frage des Kriegerdenkmals gelöst werden könne.

Wir bitten daher die Leser und Freunde unserer Zeit-
schrift, Anregungen in Bild und Wort an die Schriftleitung

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