in der oberen Lage befinden. Pferdeköpfe am Giebel sind hier nur
einmal in Wettrup an einem 1848 erbauten Bauernhause zu sehen, die
Pferdeköpfe schauen nach außen.
Auch auf alte Nebengebäude ist von mir geachtet morden. Mehrere
Scheunentüren weisen noch Verkeilung mit Holzpflöcken auf. Schaf-
ställe sind früher häufiger gewesen, als die Heidschnuckenzucht noch nicht
infolge der Aufforstung der Heide zurückgegangen war. Vereinzelt
finden sich auf unfern Höfen auch Speicher. Diese zeigen Lehmmauern
bis zu 1,30 in Durchmesser, außen sind sie in der Regel mit Rasen-
eisenstein oder Kieserlingen gefestigt. Die Größe des Raumes schwankt
zwischen 5—7 in im Quadrat, dicke Eichentüren, einmal sogar Doppel-
türen mit großen schmiedeeisernen Schlössern schließen den Raum nach
außen ab. Der untere Teil dient zur Aufbewahrung von Kartoffeln
und dergl., der obere Teil zum Lagern des Korns. Der Zwischenboden,
der beide Räume voneinander trennt, ist wesentlich unterhalb der Lage
der Dachbalken eingezogen. Das Dach ist doppelt abgedichtet, einmal
durch eine Schicht aus Brettern und Lehm, zum andern durch ein
darüberliegendes Stroh- oder Ziegeldach. In der Bauernschaft Lenge-
rich sind noch vier derartige Speicher vorhanden, drei werden noch be-
nutzt, der vierte ist stark verfallen (Taf. 43,1 u. 2).
Lengerich. H. Meier, Pastor.
Wer hilft dem Niedersächsischen Volkstumsmuseum
in Hannover?
Bei dem Aberblick, der in Heft 8/9 des laufenden Jahrganges der
Kunde über den Umbau des alten Vaterländischen Museums der
Hauptstadt Hannover zum Niedersächsischen Volkstumsmuseum gegeben
wurde, ist schon darauf hingewiesen, daß in einem dritten Geschoß, das
in den kommenden Monaten ausgebaut würde, unter anderm die
Gruppen Sinnbild, Volksbrauch und Volksdichtung ihre museums-
mäßige Darstellung finden sollten. Wir möchten nun alle Leser der
Kunde bitten, uns bei dieser Aufgabe, die vom Niedersächsischen Volks-
tumsmuseum erstmalig für Niedersachsen in dieser Vollständigkeit in
Angriff genommen wird, nach folgenden Gesichtspunkten zu unterstützen.
In der Abteilung „Sinnbil d", die alle Arten von Sinnbildern
umfaßt, sollen auch die Sinnbilder, die sich an unfern Bauernhäusern
befinden, eine möglichst eingehende Darstellung erfahren. So sollen in
Urstücken die verschiedenen Formen der „Mühle" und des „Donner-
besens", der „Pferdeköpfe" und der „Giebelpfähle" gezeigt werden,
außer diesen aber auch Holzkonstruktionen wie der „Wilde Mann"
und gute Spruchbalken. Um dieses Vorhaben durchzuführen, und um
nicht nur auf Nachbildungen angewiesen zu sein, bitten wir um s o -
fortige Nachricht, wenn bekannt wird, daß irgendwo in Nieder-
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einmal in Wettrup an einem 1848 erbauten Bauernhause zu sehen, die
Pferdeköpfe schauen nach außen.
Auch auf alte Nebengebäude ist von mir geachtet morden. Mehrere
Scheunentüren weisen noch Verkeilung mit Holzpflöcken auf. Schaf-
ställe sind früher häufiger gewesen, als die Heidschnuckenzucht noch nicht
infolge der Aufforstung der Heide zurückgegangen war. Vereinzelt
finden sich auf unfern Höfen auch Speicher. Diese zeigen Lehmmauern
bis zu 1,30 in Durchmesser, außen sind sie in der Regel mit Rasen-
eisenstein oder Kieserlingen gefestigt. Die Größe des Raumes schwankt
zwischen 5—7 in im Quadrat, dicke Eichentüren, einmal sogar Doppel-
türen mit großen schmiedeeisernen Schlössern schließen den Raum nach
außen ab. Der untere Teil dient zur Aufbewahrung von Kartoffeln
und dergl., der obere Teil zum Lagern des Korns. Der Zwischenboden,
der beide Räume voneinander trennt, ist wesentlich unterhalb der Lage
der Dachbalken eingezogen. Das Dach ist doppelt abgedichtet, einmal
durch eine Schicht aus Brettern und Lehm, zum andern durch ein
darüberliegendes Stroh- oder Ziegeldach. In der Bauernschaft Lenge-
rich sind noch vier derartige Speicher vorhanden, drei werden noch be-
nutzt, der vierte ist stark verfallen (Taf. 43,1 u. 2).
Lengerich. H. Meier, Pastor.
Wer hilft dem Niedersächsischen Volkstumsmuseum
in Hannover?
Bei dem Aberblick, der in Heft 8/9 des laufenden Jahrganges der
Kunde über den Umbau des alten Vaterländischen Museums der
Hauptstadt Hannover zum Niedersächsischen Volkstumsmuseum gegeben
wurde, ist schon darauf hingewiesen, daß in einem dritten Geschoß, das
in den kommenden Monaten ausgebaut würde, unter anderm die
Gruppen Sinnbild, Volksbrauch und Volksdichtung ihre museums-
mäßige Darstellung finden sollten. Wir möchten nun alle Leser der
Kunde bitten, uns bei dieser Aufgabe, die vom Niedersächsischen Volks-
tumsmuseum erstmalig für Niedersachsen in dieser Vollständigkeit in
Angriff genommen wird, nach folgenden Gesichtspunkten zu unterstützen.
In der Abteilung „Sinnbil d", die alle Arten von Sinnbildern
umfaßt, sollen auch die Sinnbilder, die sich an unfern Bauernhäusern
befinden, eine möglichst eingehende Darstellung erfahren. So sollen in
Urstücken die verschiedenen Formen der „Mühle" und des „Donner-
besens", der „Pferdeköpfe" und der „Giebelpfähle" gezeigt werden,
außer diesen aber auch Holzkonstruktionen wie der „Wilde Mann"
und gute Spruchbalken. Um dieses Vorhaben durchzuführen, und um
nicht nur auf Nachbildungen angewiesen zu sein, bitten wir um s o -
fortige Nachricht, wenn bekannt wird, daß irgendwo in Nieder-
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