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Die Kunde — 5.1937

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Nr. 8/9
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Stille, Ulrich: Das Wilhelmsburger Einkübbungshaus
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Peßler, Wilhelm: Das Niedersächsische Volkstumsmuseum
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https://doi.org/10.11588/diglit.61685#0189

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ist der Grund, der zu dieser Nebenform des niedersächsischen, nieder-
deutschen Bauernhauses geführt hat.
Zweck dieses kurzen Berichtes ist, darauf hinzuweisen, daß das
Einkübbungshaus auch in einer anderen Gegend vorkommt und es nur
der Aufmerkamkeit der Beobachter bedarf, um es zu erkennen. Es
bleibt zu wünschen und zu hoffen, daß diese Abart des niederdeutschen
Hauses auch in anderen Teilen des niederdeutschen Raumes in seiner
weiten Ausdehnung erkannt wird, um nachzuweisen, ob es eine all-
gemein niederdeutsche Angelegenheit ist, oder ob es nur in Gegenden
vorkommt, in denen nachweislich holländischer, niederländischer Ein-
fluß vorhanden ist, wie in der Twenthe, der Grafschaft Bentheim und
auf der Elbinsel Wilhelmsburg, deren Eindeichung und Kultivierung
nach niederländischem Vorbild und unter Mitarbeit von Niederländern
getätigt ist. Nicht ohne Belang ist es, bei den weiteren Untersuchungen
nachzuprüfen, welcher Art die Beschäftigung und die wirtschaftliche
Lage der Bewohner ist.
Es ist nur eine kleine Einzelfrage, die Frage des Einkübbungs-
hauses, aber sie vermag uns vielleicht noch manche Aufschlüsse über das
niederdeutsche Bauernhaus zu geben. Den Einzelheiten müssen wir
nachspüren, um ein klares, eindeutiges und richtiges Bild deutschen
Volkstums, deutscher Wesensart zu gewinnen.
Harburg-Wilhelmsburg. vr. Ulrich Stille.

Das Niedersächsische Volkstumsmuseum (Taf. 25—30).
Im Verlauf des vergangenen Jahres wurde das Vaterländische
Museum der Hauptstadt Hannover völlig umgestaltet und im Juni
ds. Js. als Niedersächsisches Volkstumsmuseum wieder
eröffnet. Dieses folgt in seinem Aufstellungsplan genau dem Wesen
des Volkstums, wie dies von der wissenschaftlichen Volkskunde dar-
gelegt wird. Es beginnt daher mit den Grundlagen, die das heutige
Volkstum gestaltet haben, das sind der Mensch mit seiner Erbanlage
und der Lebensraum mit seiner ständigen Einwirkung auf den
Menschen. So kommt zunächst das Volk selbst, das ja der Träger des
Volksgutes ist, zu seinem Rechte, indem die Landschaft, die es bewohnt,
die stammesmäßige Zusammensetzung der Bevölkerung und das körper-
liche Aussehen museumsmäßig vorgeführt werden. Dieser einleitenden
Abteilung folgen nun die anderen Museumsgruppen, die in folgerich-
tigem Aufbau die Gesamtheit der zahlreichen Äußerungen des Volks-
tums zeigen.
Im Erdgeschoßsaal grüßt den Eintretenden zunächst des Führers
Bildnis, geschaffen von dem Hannoveraner Georg Tronnier. Rechts
öffnet sich die Museumsgruppe, die dem Lebensraum Niedersachsen ge-

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