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Die Kunde — N.F.6.1955

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Schneider, S.: Botanisch-geologische Untersuchung der Fundstelle der Moorleichen im Großen Moor am Dümmer
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https://doi.org/10.11588/diglit.70414#0047
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einem Baggeraggregat aus zersetztem Torf, dem sogenannten Schwarz-
torf, Torfsoden zur Verwendung als Brennstoff hergestellt wurden.
Die oberen Lagen waren vorher in einer Stärke von 105 cm bei der
Weißtorfgewinnung abgestochen worden. Bei seiner Arbeit hatte der
Bagger die Köpfe der im zersetzten Torf eingebetteten Leichen erfaßt,
so daß die Körper mit den sie umhüllenden Tüchern aus der Pütten-
wand heraustraten. Von den dadurch aufmerksam gewordenen Ar-
beitern wurde zunächst in den hangenden Torf eine etwa 60 cm tiefe
Höhlung über den Leichen gegraben.
Die vom Bagger angeschnittene Wand verläuft einige hundert
Meter weit von West nach Ost. An ihr konnten folgende durch-
gehende Schichten beobachtet werden: Die oberste ist der stehen-
gebliebene Rest des wenig zersetzten Sphagnumtorfes (Abb. 1, A2)
in wechselnder Mächtigkeit von 30 bis 50 cm, nach der lOteiligen


Abb. 1. Schematische Zeichnung der Torfwand mit den Leichen in der über
ihnen herausgearbeiteten Grube.
Al Bunkerde; A2 Sphagnumtorf, H2—3; Bl Wollgrastorf mit blättrig
spaltendem Sphagnumtorf, H5—6; B2 dunkler zersetzter Moostorf, H6—8;
CI Wollgrastorf; C2 dunkler zersetzter Moostorf, H7—8; D blättrig spal-
tender Sphagnumtorf (Sphagna cuspidata), H6—7; E Schilftorf, H5; F Bruch-
waldtorf, H 8; G humoser Sand.

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